Chaz Davies erster Saisonsieg – Gerloff mit Sensations-Podium
Chaz Davies hatte in Barcelona das erfolgreichste Wochenende der bisherigen Saison. Für den Waliser kam dieser Erfolg im richtigen Moment. Schließlich muss sich Davies dringend für einen guten Platz in einem Spitzenteam empfehlen, da sein Vertrag mit Aruba.it Ducati zum Saisonende ausläuft. Gemeinsam mit Jonathan Rea holte er als bester Ducati Pilot in Barcelona punktgleich den Gesamtsieg mit je 47 Punkten. Auch hinter Davies spielten sich im zweiten Rennen in Barcelona denkwürdige Szenen ab, nachdem er ab der vierten Runde die Führung übernommen und danach nicht mehr abgegeben hatte. Dass Michael Ruben Rinaldi auf der Vorjahres-Ducati von Alvaro Bautista dabei mitmischte, hatte man genauso wie bei Michael van der Mark als Sieger des morgendlichen Sprintrennens erwartet.
Der Mann des Rennens – Garrett Gerloff
Wie erfrischend frech und stark Garrett Gerloff mitzuhalten vermochte, verblüffte wohl sämtliche Experten und Zuschauer. Der US-Boy fuhr das Rennen seines Lebens und wäre sogar auf Platz 2 ins Ziel gekommen, hätte er nicht in Kurve 10 noch einen Fehler eingebaut. So aber wurde es Rang 3 hinter Michael van der Mark, aber trotzdem das erste Podium für den GRT Yamaha Nachwuchspiloten. Seit Nicky Hayden ist er der erste US-Amerikaner, dem in der Superbike WM ein Podestplatz gelang. Damit müsste Gerloff seinen Vertrag für nächste Saison auf sicher haben, offen ist nur noch, ob im Werks- oder weiterhin im Nachwuchsteam von Yamaha. Wie Garrett uns bereits am Freitag verriet „this Racetrack was made for me“, sprich den Circuito de Catalunya haben sie wohl für ihn gebaut.
Rea schlägt Redding erneut
Der Weltmeister hatte für seine Verhältnisse einen miserablen Start und bog nur auf Position in die erste Kurve ein. Danach verlor er sogar noch einen weiteren Platz und wurde bis zur ersten Zieldurchfahrt gar noch von Scott Redding (Ducati) überholt. Da es zwischen den beiden um die Weltmeisterschaft geht, studierte Johnny Rea seinen Gegner in den ersten drei Runden, bevor er wieder an ihm vorbeiging. Erst als Michael Ruben Rinaldi (Team Goeleven Ducati) einen Fehler machte, passierte er auch den Italiener und lag von Runde 8 bis 11 auf Position vier. Doch der Italiener kämpfte sich danach wieder an Rea vorbei, der sichtlich nicht auf der letzten Rille fuhr.
Rea deutlich vor Redding und baut WM-Führung aus
Letztlich war für ihn ja in erster Linie wichtig, mit Scotty seinen härtesten Kontrahenten im Kampf um den Titel hinter sich zu wissen. In der drittletzten Runde begann Rinaldis Vorjahres-Ducati gefährlich zu rauchen und einen Umlauf später blieb er wütend damit stehend. Redding hatte in den letzten 3 Runden viel Boden auf den Weltmeister verloren und bekam kurz vor Schluss noch Gesellschaft von Tom Sykes. Die Genugtuung für den in letzter Zeit von vielen technischen Problemen gebeutelten BMW-Piloten war am Ende groß, als er vor dem Ziel noch am WM-Zweiten vorbeigehen konnte. Der 5-fache Weltmeister vergrößerte seinen Abstand auf Redding um weitere 3 Punkte. Dessen Gesicht in der Box sprach danach Bände.
Folgers Topleistung auf dem Circuito de Catalunya
Man kann die Leistung des ehemaligen MotoGP Piloten kaum hoch genug einschätzen, welche er bei seinem Wildcard-Einsatz in der 6. WM-Runde gezeigt hat. Jonas Folger hatte vom Freitag her bereits ein Handicap, da nur das erste freie Training im Trockenen gefahren wurde. Am Samstagmorgen in der Superpole kam dann noch Pech dazu. Aufgrund von Problemen mit der Elektronik brachte der Bayer keine einzige gezeitete Runde zustande. Daher musste er sämtliche Rennen von der hintersten Position aus in Angriff nehmen. Trotzdem schaffte Jonas Folger mit den Rängen 12, 10 und 11 davon unbeeindruckt drei unter diesen Umständen hervorragende Resultate.
Eine Empfehlung für die Saison 2021
Mit Loris Baz (Ten Kate Yamaha), Xavi Fores (Kawasaki Puccetti Racing) und Eugene Laverty (BMW) hatte der Deutsche dabei gleich mehrere WSBK Podiums-Inhaber geschlagen. Trotz aller Widrigkeiten war er auch erfolgreicher als GRT Yamaha Pilot Federico Caricasulo gewesen. Ohne sein Handicap wäre Folger wohl sogar in die Nähe der Top fünf gekommen. So oder so müssten einige Teamchefs hoffentlich auf Jonas aufmerksam geworden sein und es ist zu hoffen, dass er auf nächste Saison einen Platz in der WorldSBK finden wir.
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