News & bereits bekanntes vor der siebten MotoGP Runde in Barcelona
Am 5. April stand auf unserer Seite angekündigt, was beinahe 2 Monate danach nun erst offiziell bestätigt wurde: Remy Gardner hat seinen Platz bei Tech 3 für die nächste MotoGP Saison auf sicher. Damit tritt der Sohn des 500 cm³ Weltmeisters Wayne von 1987 endgültig in dessen Fußstapfen. Also absolut nichts Neues und auch die Verlängerung von KTM mit dem Vertrag von Brad Binder gilt nicht als Überraschung. Auch die Tatsache einer Einigung bis 2024 ist wenig verwunderlich, hatten sie doch im Vorjahr das Supertalent Jorge Martin an Ducati verloren. Interessant daran ist eher, dass Binder im oft genug von den Orangen mit viel Eigenlob überschütteten „KTM-Ajo Nachwuchsprogramm“ damals durch den Rost gefallen war. Ohne Geld seiner Familie, was privat zur Fortsetzung investiert wurde, wäre der Südafrikaner aus dem Rennsport verschwunden.
Die Etikettenschwindler schlugen erneut zu
Vor diesem Hintergrund was Binder betrifft, verwundert umso mehr, weshalb man nun den Wechsel von Remy Gardner der Öffentlichkeit als erneutes Produkt der „eigenen Talentschmiede“ verkaufen wollte. Es mutet wie ein weiterer kläglicher Versuch an, die Öffentlichkeit damit für dumm verkaufen zu wollen. Es reicht ein kurzer Rückblick in die Karriere des Australiers, um zu sehen, dass er vor 2021 in der Moto2 mit KTM überhaupt nichts zu tun hatte. Remy hatte von Onexox TKKR Kalex auf diese Saison nur zu den Orangen gewechselt, weil er dort eine Aufstiegsklausel in die MotoGP im Vertrag hatte. Die Bedingungen erfüllte er bereits in den ersten 2 Rennen von Losail, womit ab diesem Zeitpunkt sein Aufstieg besiegelt war.
Die Situation bei Tech 3 ist reichlich transparent
Nachdem Iker Lecuona öffentlich von KTM Motorsportchef Pit Beirer und Hervé Poncharal als Teamchef des Tech 3 KTM Rennstalls kritisiert wurde, war auch bereits so gut wie klar, wer für den jungen Australier Platz machen muss. Daran ändert sich höchstens noch etwas, sofern der junge Spanier in einem der nächsten Rennen aufs Podium fährt und Petrux sportlich abstürzt. Ansonsten wird Danilo Petrucci entweder behalten oder durch ein weiteres junges Talent wie Raul Fernandez ersetzt. Auch beim Italiener hängt alles von den nächsten Grand Prix ab und ob er seinen in Le Mans eingeläuteten Aufwärtstrend weiter bestätigen kann. Gegenüber seinem Teamkollegen hat er mit zwei Top Ten Resultaten derzeit eines mehr und dazu liegt er im WM-Zwischenklassement 6 Positionen weiter vorne.
Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha) – der WM-Leader vor dem siebten Rennen der Saison mit dem Rückblick auf den GP von Italien:
„Kurz gesagt gab es in Mugello sehr viele Emotionen. Es war ein toller Tag für uns, aber es war unglaublich schwer, konzentriert zu bleiben. Ehrlich zugegeben weiß ich selbst nicht, wie ich dieses Tempo halten konnte, denn jede Runde denkt man an Jason Dupasquier. Es ist keine leichte Sache, und ich denke, dass alle Fahrer für ihn gefahren sind. Meine Gedanken sind bei seiner Familie. Meine Strategie bestand darin zu sehen, welche Position wir mit dem Holeshot-Device erreichen würden. Ich bin super glücklich damit und in der ersten Kurve war ich Zweiter. Es war 2019, als ich hier von Startposition zwei ins Rennen ging und ich glaube, ich war danach in der ersten Kurve Achter oder Neunter. Deshalb war es unglaublich, heute im vierten Gang und auf Position zwei in die erste Kurve zu kommen. Ich fuhr zuerst ruhig hinter Pecco her und als ich ihn stürzen sah, probierte ich für die nächsten fünf Runden das Maximum zu geben. Aber dann überholte mich Johann Zarco. Danach sagte ich mir, ich sollte aggressive Attacken reiten, um damit eine Lücke zu öffnen. Anschliessend tat ich alles dafür, als erster in die erste Kurve zu kommen und dies gelang mir danach auch. Daher freue ich mich sehr über mein Rennen.“
Die Nebengeräusche um Marc Marquez ebben nicht ab
Die Parallelen zwischen Jorge Lorenzo bei seiner letzten Saison in Diensten von Repsol Honda und Marc Marquez nach seinem Comeback werden immer unheimlicher. Mittlerweile spricht bei der Nummer 93 kaum mehr jemand, auch er selbst nicht, von seinen Leistungen, sondern nur noch von seinen Handicaps. Was daran unglücklich ist, war seine Aussage, als er vor dem zweiten Jerez GP im Vorjahr vollmundig angekündigt hatte, er kehre stärker zurück denn je. Dies war nicht an eine zeitliche Bedingung geknüpft und viele Kritiker behaupten nicht ganz zu Unrecht, er sei wohl schlicht viel zu früh wieder zurückgekommen. Für einen 6-fachen MotoGP Weltmeister gelten andere Maßstäbe, als dass sich die Fans und Öffentlichkeit an Ergebnisse knapp innerhalb der Top Ten gewöhnen müssten.
Es herrschte kaum Druck für eine verfrühte Rückkehr
Mit Stefan Bradl stand ein Ersatzfahrer in den Startlöchern, der beim Grand Prix von Portugal 2020 ein besseres Resultat als Marc im Jahr danach eingefahren hatte. Jeder hätte verstanden, wenn der Katalane erst auf sein fast 300 PS starkes MotoGP gestiegen wäre, sobald er wirklich bei 100 Prozent ist. So aber tönt es in den Ohren vieler heute, als renne man von Ausrede zu Ausrede. Vor allem jeweils vor den Rennen wurde jedes Mal auffällig tief gestapelt, wonach er aber trotzdem voll attackierte, was bereits ab Portimão eindrücklich zu beobachten war. Keine Spur dabei von einem Nachlassen, sondern bis zur letzten Runde mit vollem Einsatz. Dann kamen die ersten Stürze in Jerez und danach gleich zwei beim Rennen von Le Mans, auch in Mugello kam die 93 nicht weit. Nun jammert er öffentlich über seine Schulter, weshalb er sich in den Augen vieler zum zweiten Jorge Lorenzo macht. Wir würden uns mit seinen Fans sehr freuen, wenn bald nur noch über seine Leistung gesprochen wird und nicht allfällige Gebrechen.
>GP Barcelona Vorschau: siehe separaten Bericht auf dieser Seite.
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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