Offizielle Bestätigung für 1-JahresVertrag
Die Ankündigung seitens WSBK hat eigentlich nur einen Schönheitsfehler, weil auf noch nie dagewesene 15 Siege dabei hingewiesen wurde. Jedem seriösen Statistiker stehen bei dieser Aussage jedoch die Haare zu Berge, weil das neu eingeführte Sprintrennen, genannt Superpole Race eigentlich kein vollwertiger WM-Lauf ist und dafür deshalb auch nur halbe Punkte vergeben werden. Die Zahl an WM-Rennsiegen über die volle Distanz von Alvaro Bautista liest sich mit 10 schon deutlich bescheidener und damit liegt er in der Statistik aktuell auf Platz 28 in der WSBK-Geschichte. Vom Hauptinhalt der offiziellen Mitteilung über den Einjahres-Vertrag von Honda mit dem Spanier her ist dies zudem nur die Bestätigung der schon lange gehegten Vermutung. Nachdem Alvaro seinen Vertrag mit Ducati nicht verlängert hatte, war eigentlich bereits klar, dass nur Honda ihm ein akzeptables Angebot vorgelegt haben konnte.
Bautista glaubt an Honda
Über seinen Wechsel zum brandneuen HRC-Team liess der Weltmeister bis 125 cm³ (2006) und 10-fache WSBK Laufsieger (dazu 5 Superpole Race Siege) verlauten:
„Ich bin sehr glücklich, weil ich sehr an das neue Projekt mit HRC glaube. Sie wollen als vollwertiges Werksteam in die Superbike-Weltmeisterschaft zurückkehren, das hat mich sehr motiviert. Das Commitment von HRC ist sehr wichtig, da Honda ein wichtiger Hersteller ist und wieder in der WorldSBK gewinnen möchte. Die Herausforderung für das nächste Jahr wird sehr schwierig werden, aber ich werde auf jeden Fall versuchen, meine Erfahrung in der Superbike-Weltmeisterschaft aus dieser Saison zu nutzen, um das Motorrad weiterzuentwickeln und hoffentlich um Siege zu kämpfen. Es war keine leichte Entscheidung für mich, da ich mit der Ducati Familie sehr zufrieden bin“, sagte Bautista. „Wir haben mit dem neuen Motorrad und einem neuen Projekt begonnen und viele Rennen gewonnen. Es war nicht einfach, aber das Projekt, das HRC mir anbot, hat mich sehr motiviert, da wir bei null anfangen werden. Ich fühle mich als eine der wichtigsten Personen in diesem Projekt.
Der Spanier wagt keine Prognosen
„Es ist schwierig, jetzt über die Ziele für 2020 zu sprechen, aber ich möchte an den Wintertests hart arbeiten und am ersten Rennwochenende bestmöglich ankommen. Ich würde gerne von Anfang an um Siege kämpfen, aber wir werden es sehen, wenn die Zeit kommt. “
Honda will es 2020 wissen
HRC-Präsident Yoshishige Nomura freut sich, dass Bautista zu Honda kommt:
„Wir freuen uns sehr, Alvaro Bautista für das nächste Jahr in unserem WorldSBK-Projekt begrüßen zu dürfen. Seine Ankunft in der Honda-Rennsportfamilie unterstreicht unser starkes Engagement, in jeder Motorsportkategorie mit voller Kraft an den Start zu gehen, um sportliche Spitzenergebnisse zu erzielen und nach den besten technologischen Innovationen zu suchen, um unseren Fans und Kunden Spass, Freude und hervorragende Produkte zu bieten. Alvaro ist ein sehr schneller, erfahrener Fahrer, der bereits in seinen GP-Jahren und in seiner ersten Saison in der WorldSBK-Meisterschaft seinen Rennspeed und seine Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis gestellt hat. Wir sind zuversichtlich, dass er einen wichtigen Beitrag zum Wachstum und zur Entwicklung unseres Projekts in der aufregenden und herausfordernden Superbike-Weltmeisterschaft leisten wird. “
Zweifel sind erlaubt
Es bleibt abzuwarten, ob die neue Paarung so erfolgreich sein wird, wie es die involvierten Parteien hoffen. Aus ins besonders zwei Gründen darf ein derartiger Einstand wie von Bautista im Jahr 2019 mit Ducati gezeigt hatte, bezweifelt werden:
1. Liegt der letzte Erfolg von Honda in der WSBK bereits sehr weit zurück und in den letzten Jahren waren die Erfolge trotz starken Fahrern Mangelware.
2. Ohne Alvaro Bautistas Leistungen 2019 schmälern zu wollen, hat der kleinwüchsige Spanier jedoch einen grossen Teil davon der Mehrleistung seiner Ducati Panigale V4R gegenüber den Konkurrenzfabrikaten zu verdanken. Seine Laufsiege kamen fast ausschliesslich auf Strecken zustande, auf welchen die Mehr-PS seines Motorrades den Ausschlag gab und nicht etwa die fahrerische Stärke.
Die Gegner sind gewarnt und es ist nicht damit zu rechnen, dass sich Kawasaki nochmals derart überrumpeln lässt, wie in diesem Jahr durch die MotoGP Replica von Ducati. Jonathan Rea dürfte womöglich stärker denn je in die nächste Saison starten, der fünfte Weltmeister-Titel in Folge ist ihm dieses Jahr kaum mehr zu nehmen. Für viel Spannung in der WSBK im nächsten Jahr ist jedenfalls gesorgt, diesbezüglich ist die Serie gegenüber der MotoGP glücklicherweise gut aufgestellt. Dort könnte der Weltmeister in der Person von Marc Marquez im nächsten Rennen in BuriRam durchaus bereits 4 Runden vor Schluss feststehen.
Noch keine Kommentare