Teil 3 über die Geschichte des schnellen italienischen Fahrers

Nach seinem ersten Weltmeistertitel von 1951 hatte Ubbiali für die nächste Saison den Vertrag mit FB-Mondial verlängert. Im Vorjahr hatten sämtliche drei Teamkollegen und Landsmänner, die mit ihm in die WM gestartet waren, auf der Rennstrecke ihr Leben verloren. Für 1952 bestand das Werksteam nun aus ihm, dem WM-Dritten vom Vorjahr McCandless und Len Parry. MV Agusta brachte ein neues Modell und hatte damit nun die Mittel, Mondial erstmals ernsthaft herauszufordern. Zum ersten Mal im 4. Jahr ihres Bestehens verdiente die Motorrad-Weltmeisterschaft diese Bezeichnung, nachdem Fahrer aus Deutschland endlich auch zugelassen waren. Es sollte nicht lange dauern, bis sie und ihre Werke vor allem in den mittleren Klassen und Seitenwagen der WM ihren Stempel aufdrücken sollte. Bis zum ersten Rennen außerhalb von Europa sollte es jedoch noch 9 Jahre dauern. Aber immerhin waren nun Teilnehmer aus allen Ländern teilnahmeberechtigt.

Die MV Agusta 125 Sport Competizione Monoalbero sollte Carlo und FB-Mondial ab 1952 noch viel Kopfzerbrechen bereiten. Hier eine Aufnahme aus dem Museum der ersten richtigen Waffe von MV im Kampf um den 125 cm³ WM-Titel. Dieses Bike leistete mit ihrem Einzylinder-Viertaktmotor rund 16 PS bei 10’300 U/Min.

Die Werksteams der Motorrad-Weltmeisterschaft 1952

Saisonstart 1952
Während die kleinste Klasse beim GP von Bern noch Pause hatte und beim Saisonauftakt in der Schweiz nicht ausgeschrieben war, trat Carlo bei nationalen Rennen an. In Faenza und Parma startete er dabei mit zwei Siegen in Folge sehr erfolgreich in die italienische 125 cm³ Meisterschaft. Darauf folgte am 11. Mai 1952 ein Sieg beim nicht zur WM zählenden GP von Hockenheim. Es sollte nicht sein letzter Sieg an dieser Stätte bleiben. In der WM ging es für Ubbiali auf der Isle of Man los, wo er im Vorjahr mit Platz 2 hinter dem Lokalmatador Cromie McCandless geglänzt hatte. Genau dieses Resultat egalisierte er 1952 und belegte hinter Cecil Sandford auf MV Agusta Rang 2. Dritter wurde sein neuer Teamkollege Len Parry vor Cromie McCandless, Angelo Copeta (MV) und Frank Burman (EMC/Puch). Der WM-Auftakt war gelungen, aber die neue MV beunruhigte Carlo und seinem Team mit solch einem fulminanten Auftakt natürlich ein wenig. Die ersten zwei Plätze blieben auch zwei Wochen später in den Niederlanden gleich verteilt wie an der TT. Den GP der Niederlande in Assen gewann erneut Sandford vor Ubbiali und diesmal wurde Luigi Zinzani auf der Morini Dritter.

Rennprogramm International Rhein-Pokal Hockenheim 1952 - May 05 ...
Die Stätte von Ubbialis erstem Sieg auf deutschem Boden – auf FB-Mondial in der 125 cm³ Klasse beim Rhein-Pokal Rennen von 1952.

Saisonmitte mit dem GP von Deutschland und Ulster GP
Auf der Solitude Rennstrecke wurde Ubbiali zum dritten Mal in Folge in dieser Saison Zweiter im 125 cm³ Rennen. Doch diesmal hiess der Sieger für viele überraschend Werner Haas, der die Ziellinie nur 1,4 Sekunden vor dem Italiener gekreuzt hatte. Der Deutsche war auf einer NSU angetreten und es sollte nicht mehr lange gehen, bis MV und Mondial bei Nennung dieser 3 Buchstaben erschauern sollten. Cecil Sandford und seine MV Agusta hatte Carlo das erste Mal in dieser Saison bezwungen, dessen Teamkollege Angelo Copeta holte Rang 4 hinter Sandford. Die Vorentscheidung in der Weltmeisterschaft fiel beim Ulster GP am 16. August 1952, als der Letztgenannte sich seinen 3. Saisonsieg sicherte. Zweiter wurde sein Teamkollege Bill Lomas vor Charlie Salt, ebenfalls auf MV. Die 3 Fahrer auf dem Podium waren am Ende auch die einzigen im 125 cm³ Rennen in Nord-Irland klassierten Piloten. Der davor auf Platz 3 liegende Ubbiali war genauso wie MV-Fahrer Williams gestürzt. Auch die Morinis fielen aus und Carlos Teamkollege McCandless wurde Opfer eines technischen Defekts seiner Mondial.

Start zum GP von Deutschland 1952, dem ersten deutschen 125 cm³ Grand Prix der Geschichte. Ganz rechts vorne Ubbiali mit der Nummer 5, dahinter mit der 21 der spätere Sieger Haas.

Ubbialis Heimrennen in Monza
Bei Ubbialis Heimrennen im 125 cm³ GP der Nationen gewann zum Verdruss der Mondial-Truppe diesmal Emilio Mendogni auf seiner Morini. Zum vierten Mal in dieser Saison blieb Carlo nur Platz zwei vor Leslie Graham (MV), Luigi Zinzani (Morini) und Guido Sala (MV). Der Deutsche Hubert Luttenberger holte sich mit seiner NSU und Rang 6 den letzten WM-Punkt. Sandford reiste danach als Weltmeister zum Saison-Finale in Spanien, der Titel war dem Engländer nicht mehr zu nehmen. Trotzdem er beim Rennen in Monza das Ziel nicht gesehen hatte, lag Cecil bereits uneinholbar in Führung. Er ging als erster Weltmeister für MV Agusta in die Geschichtsbücher ein. 1952 war mit 6 Runden auch die erste Saison mit einer vernünftigen Anzahl an WM-Läufen. Mit nur deren 3 in den ersten beiden WM-Jahren 1949 und 1950, sowie vier Rennen in der Saison 1951 war die kleinste Klasse auch in dieser Hinsicht endlich erwachsener geworden.

Die Mondial 125 cm³ „Competition“ wurde am 26. März 1952 der Presse vorgestellt. Ihre Motorleistung wurde mit 12 PS bei 10’000 U/Min angegeben. Ein durchaus gutes Bike, doch MV Agusta hatte mit ihrer 125-er Monoalbero mehr als nur nachgelegt.

Das Saison-Finale in Barcelona
Im Montjuic Park von Barcelona siegte erneut Mendogni, diesmal vor Leslie Graham, Sandford (beide MV), Romolo Ferri (Morini) und dem deutschen Routinier H. P. Müller auf NSU. Dieser musste 43 Jahre alt werden, um endlich an einem WM-Lauf Punkte holen zu können. In den ersten 3 Jahren der Motorrad-Weltmeisterschaft war er als Deutscher davor noch gar nicht zugelassen. Carlo ging beim GP von Spanien zum zweiten Mal in dieser Saison leer aus. Er hatte zu Beginn des 125 cm³ Finallaufs beim GP von Spanien anfänglich sogar noch geführt, bekam jedoch danach früh Probleme. Nach der ersten Runde kam Ubbiali nur noch auf Position 7 über die Ziellinie, bevor er später ganz ausschied. Immerhin erging es ihm besser als Arturo Elizalde (SPA), Bill Lomas (GBR) und Angelo Copeta (ITA), die sich durch Stürze aus dem Rennen verabschiedet hatten. Der Spanier Elizalde war mit einem Armbruch der einzige Pilot, welcher sich dabei ernsthafte Verletzungen zuzog.

Ubbbiali (links, FB-Mondial) und Sandford (rechts, MV) – die beiden großen Kontrahenten in der 125 cm³ Weltmeisterschaft 1952. Auch im nächsten Jahr sollte dieses Duell weitergehen, doch dann als Teamkollegen bei MV Agusta.

Resumé der Saison 1952
Aufgrund seiner 4 zweiten Plätze wurde Ubbiali immerhin zum 2. Mal Vize-Weltmeister nach 1950 (damals ex aequo mit Gianni Leoni). Gar zum dritten Mal in Folge holte er für FB-Mondial zudem den Titel des italienischen 125 cm³ Meisters. Für die Marke aus Manerbio in der Lombardei natürlich ein sehr wesentlicher Aspekt. Der heimische Fahrzeugmarkt war für die 1929 von den Gebrüdern Boselli (daher das FB, für Fratelli Boselli) gegründete Firma in dieser Zeit besonders wichtig. Auf die nächste Saison kam für Carlo einer der wichtigsten Schritte seiner ganzen Karriere. Mit seiner Rückkehr zu MV Augusta, für die er bereits 1949 die erste WM-Saison bestritten hatte, stieg auch seine Konkurrenzfähigkeit. Mondial hatte sich per Ende 1952 werksseitig aus dem Grand Prix Sport zurückgezogen, sie sollten 4 Jahre später wieder zurückkehren.

Die italienische Markenvielfalt der frühen 1950-er Jahre im Zweiradsektor. F.B.-Mondial (links in der Mitte) war nur einer von insgesamt 67 Herstellern in Italien. Auch in Frankreich, Deutschland und England gab es zu dieser Zeit noch unzählige Motorrad-Produzenten, die innert weniger Jahrzehnte von der Bildfläche verschwinden sollten. Autos konnte sich bis in die 1960-er Jahre noch kaum jemand leisten, daher waren die Zweiräder umso wichtiger.

125 cm³ Fahrer-Weltmeisterschaft 1952

Nachdem damals nur die ersten 6 Fahrer eines Rennens WM-Punkte gewinnen konnten, hier zur Vollständigkeit auch die Piloten, welche bei einem GP auf Rang 7 bis 10 ins Ziel gekommen waren (mit den damals üblichen Ländercodes): B. Falconi (I, MV Agusta), H. Grindley (IRL, DMW), E. Hardy (GB, Dot), Tonnie Heinemann (NL, Eysink), Ewald Kluge (D, DKW), José Maria Llobet (E, Montesa), Karl Lottes (D, MV Agusta), Noel Mavrogordato (GB, EMC/Puch), Alex Mayer (A, FB-Mondial), Rudi Meister (D, FB-Mondial), Alfonso Mila (E, Montesa), Nello Pagani (I, FB-Mondial), Dick Renooy (NL, Eysink), Dick van der Waerdt (NL, Eysink), Ton van Zutphen (NL, Eysink), Mobi Vierdag (NL, Eysink), H. Williams (GB, BSA).

125 cm³ Hersteller-Weltmeisterschaft 1952

Die Saison 1953 & die Rückkehr zu MV Agusta

Wie im ersten Teil unserer Story über die Karriere von Carlo Ubbiali bereits erwähnt, war die Motorrad-WM in den ersten 3 Jahren ihres Bestehens ein Etikettenschwindel. Die vielen starken Fahrer aus Deutschland waren damals gar nicht zugelassen. Infolgedessen blieben auch deren Werke der Grand Prix Zweirad-Szene fern, was sich ab 1952 natürlich schlagartig änderte. Und nach einer ersten Saison mit überraschenden Heimsiegen von Werner Hass mit NSU bei den 125-ern und Rudi Felgenheier (DKW) in der 250 cm³ Klasse hatten diverse deutsche Hersteller Lunte gerochen. Nur ein Jahr nach dem Ausstieg von Mondial erwuchs damit MV Agusta für 1953 mit NSU plötzlich ein neuer starker Gegner. Zu Beginn bestand das Werksteam in der 125 cm³ Klasse aus 4 Fahrern. Doch einer davon sollte bereits in der ersten WM-Runde auf tragische Weise ausscheiden. Aus diesem Grund ist er in nachfolgender Tabelle bei MV nicht aufgeführt.

Der junge Österreicher Rupert Hollaus ließ am 3. Mai mit einem Sieg beim Preis des Saarlandes aufhorchen. Er setzte bei seinem 125 cm³ Sieg in Sankt Wendel eine private FB-Mondial ein und wurde gegen Saisonende von NSU als Werksfahrer verpflichtet.

Die Werksteams der Motorrad-Weltmeisterschaft 1953

Saisonauftakt mit Ubbialis Fehlstart
Carlo lag an vierter Stelle beim ersten Weltmeisterschafts-Lauf der Saison auf der Isle of Man, als er infolge Bruch der Ölleitung an seiner MV stoppen und das Rennen aufgeben musste. Der Italiener war davor keine zwei Runden weit gekommen. Es war nach zwei Runden bereits klar, wer diese erste WM-Runde für sich entscheiden sollte, falls er nicht ausschied. Mit Leslie Graham war es der Routinier des neu formierten Werksteams, der nach 2 Umläufen bereits mit einem Vorsprung von 38 Sekunden auf den Zweitplatzierten Teamkollegen Cecil Sandford führte. Der Deutsche Haas auf seiner NSU lag zu diesem Zeitpunkt schon fast eine Minute hinter Graham zurück. Doch in der dritten und letzten Runde des über 60 km langen Snaefell Mountain Course kämpfte sich Werner Haas an Sandford vorbei und holte sich vor dem MV Piloten den hervorragenden zweiten Platz. Sieger Graham konnte sich leider über seinen Triumph nicht lange freuen. Es war ein Drama, was ihm nur zwei Tage später im 500-er Lauf zustoßen sollte.

Der 125 cm³ TT-Sieger von 1953 – Leslie Graham. Er gewann in der Premieren-Saison der Motorrad-WM im Jahr 1949 den Weltmeistertitel in der 500-cm³-Klasse. Dem beliebten Engländer blieb nur wenig Zeit, seinen ersten 125-er Sieg zu feiern. Am Freitag, dem 12. Juni 1953, verlor er im 500-cm³-Rennen, an dritter Stelle liegend, in dem schwierigen Streckenabschnitt Bray Hill kurz nach Start und Ziel bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Motorrad. Leslie Graham stürzte und verstarb noch an der Unfallstelle.

GP der Niederlande mit einem überlegenen Werner Haas auf NSU
Die Dutch TT in Assen fand auf einer komplett anderen Strecke statt, als es der brandgefährliche Straßenkurs auf der Isle of Man war. Nachdem im Vorjahr Cecil Sandford das 125 cm³ Rennen dominiert hatte, war es diesmal Werner Haas. Der deutschen NSU Pilot gewann mit 47 Sekunden Vorsprung auf Ubbiali und bereits 1 Minute 26 Sekunden vor dem Vorjahressieger aus England mit Rang 3. Platz 4 ging an Zinzani auf der besten Morini vor Markenkollege und Lokalmatador Drikus Veer und Lo Simmons (Mondial). Haas war nun WM-Leader vor Sandford mit gleichvielen Punkten wie der verstorbene Graham. Ubbiali war Dritter, konnte sich aber nach 2 von 6 WM-Runden immer noch Hoffnungen auf den WM-Titel machen. Beim nächsten Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps hatte die kleinste Kategorie Pause. Weiter ging es erst wieder in Deutschland mit der Schottenring-Premiere.

Der Sieger des 125 cm³ GP von Deutschland – festgehalten von einem französischen Motorrad-Magazin in einer besonders stromlinienförmigen Pose.

Ubbialis Sieg beim GP von Deutschland
Der zweite GP von Deutschland fand 1953 das erste und einzige Mal auf dem Schottenring statt. Carlo Ubbiali hatte im Vorjahr am 20. Juli auf der Solitude den Sieg nur um Haaresbreite gegen Haas verloren. Daher brannte der Norditaliener in Schotten natürlich auf eine Revanche beim deutschen WM-Lauf. Insbesondere nachdem er beim WM-Auftakt an der TT arges Pech gehabt hatte und in der Runde danach gegen Haas in Assen bereits zum zweiten Mal unterlegen war. Daher wollte Carlo diesmal unbedingt den Sieg. Der Start war um eine dreiviertel Stunde verschoben worden. Der Grund dafür war, dass sich die Strecke noch als zu feucht und rutschig präsentierte. Auf dem Straßenkurs von Schotten wurde es dadurch natürlich schnell lebensgefährlich. Zudem hatte es im Vorfeld bereits Proteste über die Gefährlichkeit der Strecke gegeben. Gilera und Norton hatten sich sogar vom Rennen zurückgezogen und boykottierten diesen WM-Lauf. Doch die kleineren Klassen betraf dies nicht und so ging es mit kurzer Verspätung zur Sache. Nach anfänglicher Zurückhaltung kämpfte sich Carlo Platz um Platz nach vorne. Am Ende schlug er sämtliche Kontrahenten und fuhr als erster übers Ziel, vor Haas und Daiker auf den beiden NSU und Teamkollege Copeta als Viertem.

Platz 9 beim 125-er GP von Deutschland ging an einen gewissen Erhart Krumpholz auf IFA. Mehr über ihn und seine Rennsport-Geschichte siehe in unserer History.

Die zweite Saisonhälfte 1953
Die Geschichte des Ulster GP war aus Sicht von Ubbiali schnell erzählt. Carlo hatte es im Training bereits übertrieben und war durch eine Hecke abgeflogen, wobei er sich zwei Mittelfußknochen gebrochen hatte. In Abwesenheit des verletzten Italieners gewann Haas vor Sandford und Armstrong und konnte damit seinen Vorsprung im WM-Zwischenklassement deutlich ausbauen. Beim Heimrennen von Carlo in Monza gewann erneut Haas vor Mendogni (Morini) und Ubbiali. Der Deutsche hatte seinen ersten WM-Titel dadurch bereits vor dem Saisonfinale in Barcelona auf sicher. Beim WM-Finale im Montjuic Park siegte der Italiener Copeta vor Cecil Sandford (beide MV) und Rupert Hollaus auf NSU. Der Österreicher war neu ins NSU-Werksteam aufgenommen worden und sollte im nächsten Jahr noch gehörig für Furore sorgen. Haas war beim GP von Spanien gestürzt, blieb zu seinem Glück dabei aber unverletzt. Der zwischenzeitlich führende Ubbiali fiel am Ende bis auf Rang 7 zurück.

Die NSU 250 cm³ Rennmax von 1953 – damit gewann Haas auch den Titel in dieser Klasse.

Fazit der Saison 1953 für Carlo Ubbiali

Durch den enttäuschenden 7. Platz beim Saisonfinale in Barcelona verlor Carlo den Vize-Weltmeistertitel noch im letzten Rennen an seinen Teamkollegen Cecil Sandford und wurde WM-Dritter. Werner Haas hatte nicht nur den 125-er Titel gewonnen, sondern wurde im Jahr 1953 auch Weltmeister in der 250 cm³ Klasse. Insgesamt holte er in den beiden kleineren Kategorien in dieser Saison 5 Siege. Ubbiali hingegen stand in diesem Jahr nur einmal zuoberst auf dem Podium. Zum ersten Mal seit 3 Jahren ging zudem der Titel des italienischen 125 cm³ Meisters im Jahr 1953 mit Emilio Mendogni (Moto Morini) nicht an Ubbiali. MV Agusta hatte im Lauf der Saison etwas nachlegen können. Unter anderem wurde die 125-er von Magnet- auf Batterie-Zündung umgestellt. Aber auch die WM von 1954 sollte kein Zuckerlecken für Carlo und sein Team werden.

125 cm³ Fahrer-Weltmeisterschaft 1953

Nachdem damals nur die ersten 6 Fahrer eines Rennens WM-Punkte gewinnen konnten, hier zur Vollständigkeit auch die Piloten, welche bei einem GP auf Rang 7 bis 10 ins Ziel gekommen waren (mit den damals üblichen Ländercodes): Georges Burgraff (F, MV Agusta), Harold Clark (GB, MV Agusta), Roberto Colombo (I, NSU), Gabriel Corsín (E, MV Agusta), Wout de Greef (NL, NSU), Archie Fenn (GB-FP-Mondial), Xaver Heiß (D, Puch), J. Hogan (GB, EMC/Puch), Erhard Krumpholz (DDR, IFA), Hubert Luttenberger (D, MV Agusta), Joaquin „Pinquino“ Sagnier (E, Montesa), Fron Pruslow (GB, MV Agusta), Juan Soler Bultó (E, Montesa), James Thomson (GB, MV Agusta), Dick van der Waerdt (NL, Eysink), Norman Webb (GB, MV Agusta).

125 cm³ Hersteller-Weltmeisterschaft 1953

Bei Punktegleichheit wurden zur Ermittlung des Siegers in der Hersteller-WM letztlich die Zeiten des besten Fahrers der beiden Marken addiert. Zusammengezählt gab dies am Ende einen Vorsprung für MV Agusta gegenüber NSU von 36 Sekunden.

Weiter siehe Teil 4 der Story über Carlo Ubbiali..