Keine Überraschungen bei Team-Präsentationen
Es gab Web-Portale, welche der Vorstellung des diesjährigen Ducati Werksteams gleich mehr als fünf Artikel widmeten. Die Corona-Pandemie lässt grüssen. Weil nach der von uns im Vorjahr vorhergesagten Absage nichts passiert, überstürzen sich die Schlagzeilen. Doch was genau ist dahinter? Eigentlich genau, was wir kürzlich vorhersagten, nämlich absolut nichts Neues oder Unerwartetes. Alle wollen 2021 die Besten sein und gerne ganz an der Spitze landen. Reifen und Bikes sind praktisch völlig identisch wie im Vorjahr, weil die Weiterentwicklung aufgrund Covid-19 faktisch eingefroren wurde. Gutes Stichwort übrigens, die Pandemie, weil derzeit bis auf den GP von Österreich überhaupt keine Tickets im Vorverkauf erhältlich sind. Merke: Noch kein einziges Rennen ist derzeit gesichert! Auch was in Österreich bezüglich Corona derzeit abgeht, beunruhigt sehr. Die dortige Entwicklung weicht deutlich vom angeblichen Musterland ab, als was es von Red Bull Media im 1. Lockdown 2020 noch gepriesen wurde.
Gibt es ein Gedränge an der Spitze?
Auch Suzuki will die WM-Ränge 1 und 2, nachdem es im Vorjahr die Platzierungen 1 und 3 waren. Glaubt daher aber jemand ernsthaft, Yamaha würde nun melden, sie möchten gerne die WM-Klassierungen 5 bis 9, nur weil Ducati und Suzuki früher von vorderen Rängen sprachen? Wohl kaum und daher messen wir die Taten von Teams und Fahrern gerne erst dann, wenn sie auf der Strecke sind. Bei Honda wäre einzig und alleine die Frage interessant, ob Marc Marquez definitiv in Losail (Katar) bereits fahren wird. Wir gehen jede Wette darauf ein, genau dazu wird man keine Silbe hören. Wer sich all die schönen Bilder von umlackierten 2020-er Bikes ansehen möchte, der sei an www.motogp.com verwiesen. In verschiedenen Sprachen steht auch viel Text dazu, aber aus unserer Sicht wenig sinnvoll, dies alles wiederzugeben.
Kleines Beispiel aus der WorldSBK – Wunsch und Wirklichkeit
Der Übertitel hätte auch lauten können „Dichtung und Wahrheit“, aber wir haben es noch vor uns, als wäre es gestern gewesen. Selbst voreilige Journalisten berichteten darüber in grossen Lettern. Sowohl BMW Teamchef Marc Bongers wie auch sein Schützling Tom Sykes posaunten vor Saisonbeginn 2020 in Phillip Island von Podestplätzen und Siegen, die sie im zweiten Jahr gerne einfahren möchten. Laut einem freundlichen Herrn im Akkreditierungsbüro von Phillip Island waren wir die einzigen Besucher aus einem deutschsprachigen Land beim WM-Auftakt der WorldSBK in „Down Under“.
Wenn die Realität gnadenlos zuschlägt
Die starken Test- und Qualifikationszeiten von Sykes auf der BMW S-1000 RR beeindruckten viele. Doch wir wollten lieber mal das Rennen noch abwarten und sollten mit unserer Skepsis am Ende recht behalten. HRC Honda stellte auf der völlig neuen Fireblade CBR-1000RR-R die Blau-Weissen völlig in den Schatten. So ging es auch nach der Corona-Zwangspause ab August weiter. Alvaro Bautista fuhr trotz aller Widrigkeiten auf dem für ihn völlig neuen Bike mit dem für ihn ungewohnten 4-Zylinder Reihenmotor aufs Podest. Er und Leon Haslam landeten in der WM-Endabrechnung deutlich vor beiden BMW-Werkspiloten Laverty und Sykes. Als bestes Einzel-Ergebnis hatten diese je einen siebten und Sykes dazu noch einen 5. Platz aufzuweisen.
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