Spielberg 2021: Die bisher vermutlich teuersten Preise der MotoGP Geschichte
Wir erinnern uns noch gut an vor 3 Jahren, als wir nicht nur in der Steiermark, sondern auf vielen anderen Strecken dieser Welt zu Gast waren. Unter anderem in Barcelona, wo der Eintritt für 3 Tage pro Person 72,75 Euro kostete. Jerez gehörte wie Barcelona ebenfalls zu den günstigeren Angeboten und ab 70 Euro pro Wochenende war man dabei. Mugello kostete damals bereits fast doppelt so viel wie Andalusien, dafür waren die Toiletten fast allesamt in fürchterlichem Zustand. Wir fanden eine Rechnung für die Haarbocht-Lounge in Assen für am Samstag, wo man mit 149 Euro pro Person dabei war. Wohlgemerkt inklusive Catering und das ist ein VIP-Angebot, mit Blick von ganz weit oben über einen Großteil der Strecke, inklusive Start-Ziel und der ersten Kurvenkombination.
Sachsenring mit Problemen nach Preiserhöhung
Ein Stehplatz-Ticket auf dem Sachsenring kostete 112 Euro, weshalb es danach Probleme mit den Zuschauerzahlen gab. Viele treuen Besucher kehrten der beliebten Veranstaltung danach den Rücken zu. Paradiesisch war es in BuriRam (Thailand), wo man für die WorldSBK pro Person mit 55 EUR davonkam. Misano hingegen war ähnlich hoch wie Mugello und wir sagten uns, daran sei wohl Valentino Rossi mitschuldig und die Euphorie um den Altmeister. Brünn war bereits recht teuer und wer nicht die umgerechnet damals rund 95 Euro teuren sogenannten Gold-Tickets kaufte, durfte bei der Haupttribüne nicht durch die Unterführung. Eigentlich ein schlechter Witz, weil die Fußwege waren damals schon seit über eineinhalb Jahrzehnten eine Zumutung. Genauso die bereits ab Mitte der zweiten Dekade horrend teuren Hotelpreise in der Gegend. Nun aber schoss Spielberg für die MotoGP 2021 absolut den Vogel ab.
Der ganz normale Wahnsinnn – mindestens 169 EUR für ein Wochenendticket
Für sage und schreibe beinahe 170 Euro pro Person ist man ein Wochenende am GP von Österreich mit dabei, laut unseren Unterlagen ist dies Rekord. Es gab nichts Günstigeres zu haben, als diese Karten, soweit wir feststellen konnten. Angeblich sei bereits so gut wie alles ausverkauft. Nachdem Österreich bezüglich deren Umgang mit der Pandemie nach Ischgl und anderen Ausrutschern alles andere als eine europäische Vorzeigenation ist, braucht es nur eine sogenannte Ampel Rot und alles ist beim Teufel. Nur schon von München hat man eine Anfahrt von rund 4 Stunden und für Events wie MotoGP wäre möglicherweise sogar ein totales Verbot für Besucher in diesem Fall denkbar. Dazu könnten wieder Grenzen geschlossen werden und Hotels selbstverständlich nur berufliche Besucher beherbergen. Übrigens ist die Beschränkung auf einen Tag mit 149 Euro kaum günstiger und es fehlt auf der Bestellseite auch jeglicher Hinweis im Gegensatz beispielsweise zu Donington WSBK, was bei einem kurzfristig ausgesprochenen Besucherverbot passieren würde. Damit soll jeder für sich entscheiden, wie seriös er derartige Angebote findet.
Es geht noch perverser – die VIP-Pakete kommen zurück
Wie man ab dem Grand Prix von Portugal bereits sah, gab es in der MotoGP von Beginn an wie auch im Vorjahr trotz angeblicher Sicherheits-Bubble zahlreiche Zaungäste. Auch auf dem Circuito de Jerez tummelten sich viele eindeutigen Privatpersonen in der Startaufstellung vor dem Rennen. Einer der peinlichsten Vorfälle war nach dem Comeback von Marc Marquez ein Bericht der MotoGP mit einem Videoclip über einige Szenen im Paddock mit dem Katalanen. Dabei tauchte plötzlich ein Selfie-Jäger (im Paddock!) auf und der Repsol Honda Star posierte freiwillig und freundlich. Wie es auch sei, die Dorna will dies alles nun auch offiziell machen, was es sowieso bereits seit langem gab. Damit die Veranstalter kräftig Kasse machen können, weil bei restriktiven Zuschauerbeschränkungen oder gar einem Verbot kommen auf diesem Weg trotzdem viele Millionen Euro zusammen. Dabei ist kaum davon auszugehen, dass diese Kategorie über die normalen TIcketverkaufs-Kanäle erhältlich sein wird. Wie für Misano WorldSBK wird dabei wohl das meiste „unter der Hand“ weggehen. Nachfolgend ein Preisvergleich von 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, als Mugello, Misano und Brünn die drei mit Abstand teuersten Events waren.
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