Ben Spies fuhr nur 1 Jahr für Tech 3. Der WorldSBK Weltmeister von 2009 holte auf Anhieb 2 Podiumsplatzierungen und wurde als Rookie WM-Sechster (© MotoGP).

Die goldenen Jahre 2010 bis 2018 – Teil 2 von 3

Zum 30-jährigen Jubiläum des französischen Teams blicken wir im zweiten von 3 Teilen auf die erfolgreichsten Jahre ab 2010 zurück. Ein interessantes Kapitel im GP-Rennsport des letzten Jahrzehnts. Nach 2 Jahren mit dem Duo Colin Edwards und James Toseland trennten sich die Wege des Engländers mit Tech 3. Für die Saison 2010 wurde an dessen Stelle der frisch gebackene WSBK Weltmeister Ben Spies verpflichtet. Der US-Amerikaner hatte als Rookie zum ersten Mal in der Geschichte die seriennahe Weltmeisterschaft im Vorjahr für Yamaha gewonnen. Die Marke mit den gekreuzten Stimmgabeln in ihrem Logo dankte es Spies mit dem Aufstieg in die MotoGP beim Kundenteam Tech 3. Und der US-Boy zeigte eine überzeugende Rookie-Saison mit 2 Podiums, dazu 7 Top fünf Platzierungen und WM-Rang 6. Sein Teamkollege Colin Edwards schaffte nur Platz 11 in der WM-Endabrechnung.

Bradley Smith auf Tech 3 in der Moto2 in seinem Rookie Jahr 2011. Der Engländer stieg 2 Jahre später ins Tech 3 MotoGP Team auf (© MotoGP).

Einstieg in der Moto2
Ab 2010 entschied sich Teamchef Hervé Poncharal für den Einstieg in die neu geschaffene Moto2. Mit eigenen Fahrwerken und dem Japaner Yuki Takahashi, sowie dem Italiener Raffaele de Rosa waren die Erfolge jedoch überschaubar. Mehr als die WM-Ränge 12 für Takahashi und 27 für de Rosa waren bei der Premiere nicht drin. Deutlich besser lief es im Folgejahr mit Bradley Smith und Platz 7 in der Weltmeisterschaft. Die beiden anderen Stammpiloten Mike di Meglio und Xavier Siméon schafften es hingegen nicht in die Top 20.

Cal Crutchlow auf Tech 3 Yamaha (© MotoGP).

Neuzugang Cal Crutchlow – der Glücksgriff

Ben Spies wurde nach seinem hervorragenden Einstand in der MotoGP auf die Saison 2011 ins Yamaha Werksteam befördert. Durch Valentino Rossis fatalen Fehlentscheid, zu Ducati zu wechseln, wurde an der Seite von Jorge Lorenzo dort ein Platz frei. Tech 3 ersetzte Spies mit dem Engländer Cal Crutchlow. Rossi schaffte nur ein Podium und WM-Rang 7. Sein Nachfolger holte hingegen seinen ersten GP-Sieg, zwei dritte und einen zweiten Platz. In der WM landete Spies auf Rang 5 und Colin Edwards wurde Neunter. Cal Crutchlows erste MotoGP Saison verlief eher ernüchternd. Der Supersport 600 Weltmeister von 2009 glänzte erst beim Saisonfinale in Valencia mit Rang 4. Im Endklassement der Weltmeisterschaft belegte er Platz 12. Für 2012 wurde Colin Edwards durch Andrea Dovizioso ersetzte. Mit WM-Platz vier für „Dovi“ und 7 für Crutchlow resultierte Rang 3 in der Team-Wertung der MotoGP.

Andrea Dovizioso auf Tech 3 Yamaha 2012 – dem bis dahin erfolgreichsten Jahr des französischen Rennstalls in der Königsklasse (© MotoGP).

Wiederholung der Bestmarke 2013 und starke Jahre 2014 bis 2016
Trotzdem Andrea Dovizioso auf die Saison 2013 zu Ducati gewechselt hatte und für ihn Rookie Bradley Smith verpflichtet wurde, gelang in diesem Jahr die Wiederholung der Bestmarke. Dank den WM-Rängen 5 für Crutchlow und 10 für Smith schaffte Tech 3 erneut Rang drei in der Teamwertung. Für 2014 und 2015 lautete die Fahrerpaarung Bradley Smith und Pol Espargaró. Letzterer schaffte es als Rookie gleich auf den sechsten Rang in der WM-Endabrechnung. Bradley Smith wurde achter und holte in Phillip Island 2014 das einzige Podium für sein Team. Im Jahr darauf wurde Smith WM-Sechster und holte mit Platz 2 in Misano sein zweites Podium und bestes MotoGP Resultat. Pol Espargaró sah die Zielflagge in dieser Saison fünfmal nicht und landete in der WM auf Rang 9. Auch 2016 ging das Team mit derselben Fahrerpaarung ins Rennen. Zum ersten Mal in der Geschichte des französischen Teams gab es über drei Jahre keinen Fahrerwechsel. Doch Smith verletzte sich in der 2. Saisonhälfte und wurde für 3 Rennen durch Alex Lowes ersetzt. Zum ersten Mal seit 2007 sah man keinen Tech 3 Piloten mehr auf dem Podium. Trotzdem schaffte man Rang 5 in der Teamwertung der MotoGP 2016.

Johann Zarco auf Tech 3 Yamaha – eine starke Kombination (© MotoGP).

Die beiden Jahre mit Johann Zarco
Bradley Smith und Pol Espargaró wechselten auf die Saison 2016 zum KTM Werksteam. Die beiden sollten damit harte Jahre vor sich haben, auch wenn es sich zumindest finanziell gelohnt haben dürfte. Mit der Verpflichtung des zweifachen Moto2 Weltmeisters Johann Zarco und Jonas Folger wurde guter Ersatz gefunden. Auch wenn Letzterer sich auf tragische Weise noch in seinem Rookie Jahr zurückziehen sollte, aber der Saisonauftakt verlief erfolgversprechend. Zarco zeigte keinerlei Respekt vor großen Namen und holte sich 3 Podiumsplatzierungen und WM-Rang 6.

Jonas Folger auf Tech 3 Yamaha – kurz nach dem Höhepunkt mit Platz 2 auf dem Sachsenring kam das Aus (© MotoGP).

Die kurze MotoGP Karriere von Jonas Folger
Für Folger war das Highlight der 2. Platz auf dem Sachsenring. Danach gab es für den Deutschen lediglich noch 3 zählbare Resultate, wovon nur 2 in den Punkterängen und dazu 2 Ausfälle. Ab dann war Schluss mit MotoGP und erst viel später wurde als Grund dafür ein Burn-out öffentlich. Zarco legte 2018 nach und egalisierte sein Resultat aus dem Vorjahr. Sein Teamkollege Hafizh Syahrin verpasste den Titel „Rookie of the Year“ mit 46 Punkten nur um 4 Zähler an Franco Morbidelli (Marc VDS Honda).

Weiter geht es in Kürze mit dem letzten und 3. Teil..