Johann Zarco auf der Ducati Panigale V4 in Jerez – der schnelle Franzose war bereits vor Ort und nun kommen auch noch weitere Ducati Piloten auf der Strecke in Andalusien zu einem privaten Test (© MotoGP).

Nach erwarteter Sepang-Absage testet Ducati nun privat

Wie unsere Leser bereits seit November wissen, war weder mit Übersee-Rennen im April, noch mit Tests in Sepang im Februar zu rechnen. Als einziges Portal hatten wir die Planung von FIM und Dorna für unhaltbar deklariert, unmittelbar nach offizieller Bekanntgabe am 5.11.2020. Bereits damals hatten wir darauf hingewiesen, dass voraussichtlich die MotoGP in Jerez de la Frontera und auf dem Autodromo do Algarve in Portugal testen müsse. Soeben wurde offiziell bekannt, dass Ducati in Andalusien vom 10. bis 11. Februar einen privaten Test einschalten wird.

Johann Zarco auf dem Circuito de Jerez – wir haben ihn für die Saison 2021 als einen der vielleicht wichtigsten Mitfavoriten auf vorderste Plätze genannt, wird er uns damit bald recht geben? (© MotoGP).

Kein Vorteil für KTM mehr wie noch Anfang Saison 2020

Wir erinnern uns noch gut, als im mitten im ersten Lockdown KTM von ihren Privilegien als „Concession-Team“ profitierte. Damals hatte Österreich als erstes Land ihren Lockdown wieder aufgehoben und die Orangen konnten dadurch viel früher als die Konkurrenz fleissig testen. Das Resultat ist bekannt, mit den neuen Michelin-Reifen kam nur KTM von Beginn an klar und profitierte in Brünn, Spielberg und Misano enorm von ihrem Vorteil. Diesmal bleiben die Reifen jedoch gleich und wichtig ist in erster Linie, dass die Fahrer Runden fahren können, um den Winterrost abzuschütteln.

Maverick Viñales auf einer Yamaha YZF-R1 bei den Vortests auf dem Autodromo do Algarve nahe der Küstenstadt Portimão, kurz vor dem GP von Frankreich bei den offiziellen vortests. Wie Ducati, Honda und Suzuki hat die japanische Marke sehr konkurrenzfähige Superbikes zur Verfügung, mit welcher die Fahrer auf der schwierigen Strecke nur wenig langsamer unterwegs waren, als mit ihren MotoGP Raketen (© MotoGP).

Der Vorteil für Ducati mit ihren Panigale V4-Raketen
Mit Superbikes ist dies erlaubt und Ducati hat gegenüber KTM hierbei einen riesigen Vorteil. Wie man in Portimão nämlich im Vorjahr bereits beobachten konnte, fuhren damals die KTM Piloten auf Fremdfabrikaten. Dies aus dem einfachen Grund, weil nicht einmal die Superduke von KTM auch nur annähernd vergleichbar mit einem echten Superbike ist. Immerhin war die Honda von Pol Espargaró damals nicht orangefarben lackiert. Mit ihrer MotoGP Replica Panigale V4R und V4S haben die Italiener im Gegensatz zu den Österreichern natürlich paradiesische Verhältnisse für ihre Fahrer. Übrigens ist auf der KTM Heimstrecke kommende Woche 4 Grad Celsius angesagt und auch in Zeltweg liegt derzeit Schnee. Für Jerez sieht es womöglich am 10. noch nach Regen aus und tags darauf trocken, aber bei immerhin 16 bis 17 Grad Celsius.

Dies ist durchaus keine Fotomontage oder erst nach der Saison 2020 fotografiert – Pol Espargaró im KTM-Leder auf einer Honda CBR-1000RR-R. Peinlicherweise hat KTM gar kein Bike, mit welchem auch nur annähernd so schnell gefahren werden kann, wie mit der brandneuen Fireblade der Konkurrenz. Hinweis am Rande: Wir haben selbst eine KTM in der Garage stehen. Aber einen Sporttourer, nicht dass man uns als vermeintliche Gegner der Orangen verkennt, obwohl wir von einigen Händlern definitiv nichts Gutes erzählen können (© MotoGP).

Am 10. und 11. Februar röhren die Ducatis auf dem Circuito de Jerez

Die 3 Ducati-Rookies der Königsklasse Enea Bastianini (Avintia Esponsorama), Teamkollege Luca Marini (SKY VR46 Avintia) und Jorge Martin von Pramac Racing bereiten sich damit in Andalusien auf die kommende Saison vor. Zu den neuen Ducati-Team-Mitgliedern stossen auch Werksteam-Mitglied Jack Miller, sowie sein alter und neuer Teamkollege Francesco Bagnaia. Natürlich wird auch Johann Zarco von Pramac Racing mit von der Partie sein und wie alle andern auf Panigale V4 Superbikes fahren. Ducatis Testfahrer Michele Pirro wird ebenfalls auf der Strecke sein. Der Italiener fährt die GP21 in Andalusien, nachdem er Jerez auf Ducati im Januar zusammen mit Zarco noch auf dem Superbike gefahren war.

Johann Zarco vor seinem Übungsgerät, welches gegenüber einem Hometrainer für einen MotoGP Fahrer wesentliche Vorzüge bietet und einen hervorragenden Anteil an einer guten Saisonvorbereitung hat (© MotoGP).

Der überarbeitete provisorische Kalender mit vielen Fragezeichen

Nehmen wir mal an, die Tests in Katar finden im März wie geplant statt, soll es dort danach auch mit einem Doppelrennen losgehen. Wie von uns anfangs November vorhergesagt, geht es danach in Portimão weiter. Aber nur, sofern die zweite Auflage des überarbeiteten provisorischen Kalenders von FIM und Dorna auch wirklich umsetzbar ist. Besonders für die Übersee-Rennen haben mittlerweile viele verstanden, dass wir mit unseren Prognosen vor 3 Monaten doch nicht ganz falsch lagen.

Unsere Aufnahme während dem Moto2 Rennen auf dem International Circuit von Losail. Diese entstand im März 2019, ein Jahr bevor Covid-19 die Tribünen leerte. Wenig später flogen wir nach BuriRam in Thailand weiter, wo die WorldSBK damals zum vielleicht letzten Mal für immer gastierte. Wir haben für das MotoGP Event im Oktober 2021 ein kostenfrei stornierbares Hotelzimmer gebucht und dazu sogar die Inlandflüge, aber alles unter dem Aspekt, dass wir eigentlich selbst nicht an eine Durchführung glauben.

Sämtliche Events derzeit nur mit Vorbehalt
Aktuell ist für MotoGP und auch WorldSBK kein einziges Rennen absolut gesichert und das beste Indiz hierfür ist der Ticket-Vorverkauf. Aktuell ist dies nur für den GP von Österreich in Spielberg möglich, was eventuell einen fragwürdigen Hintergrund hat. Der offenbar kurzsichtige Bundeskanzler Kurz aus der Alpenrepublik behauptete erst kürzlich noch öffentlich, im Sommer werde man die Corona-Pandemie im Griff haben. Offensichtlich haben ihn (gemeint ist hiermit Shorty, der Kurz-sichtige) seine Wähler zu dieser Verzweiflungstat getrieben, sieht man sich an, was in seinem Land in letzter Zeit diesbezüglich alles so abging.