Weshalb sich Miller und Quartararo fürchterlich im FP2 ärgerten
Nicht zum ersten Mal gab es in der MotoGP gegen Ende eines freien Trainings am Freitagnachmittag viel unnötigen Ärger aufgrund von Fahrern, die sichtbar auf der Strecke bummelten, was laut Reglement eigentlich verboten ist. Der Grund dafür leuchte jedem ein, weil andere Piloten mit teils weit über 200 km/h daher schiessen und es dadurch zu fürchterlichen Unfällen kommen kann. So starben schon Grand Prix Piloten, wie beispielsweise am 31. Juli 1983 der Tod von Peter Huber bei der Kollision mit Norman Brown bei Stowe Corner in Silverstone bewies. Der Engländer schlich förmlich mitten auf der Strecke, als des Schweizer ihn zu spät sah und es zum Zusammenprall kam, bei welchem beide 500 cm³ Fahrer ihr Leben verloren.
Die ungleiche Anwendung eines eindeutigen Reglements
In der Moto3 gab es diese Saison seit Losail mehrfach Strafen für Bummeln auf der Strecke, was unter anderem beim zweiten GP des Jahres zur grotesken Situation führte, dass ein Drittel der Fahrer aus der Boxengasse starten musste. In der Königsklasse jedoch greifen die Stewards der FIM jedoch so gut wie nie durch. So auch in Portimão bei Marc Marquez, der völlig unverhohlen und für jedermann sichtbar zuerst auf Joan Mir wartete, um ihm zu folgen und später dasselbe auch bei dessen Suzuki Teamkollegen Alex Rins probiert hatte. Hinter vorgehaltener Hand sagen viele im Paddock, der Katalane könne sich beinahe alles erlauben und werde grundsätzlich von der FIM nur mit Samthandschuhen angefasst. Es existieren definitiv mehrere Belege dafür, dass die Stewards speziell beim Repsol Honda Piloten andere Maßstäbe anlegen.
Die tödliche Gefahr lauert hinter jeder Kurve
Das Problem dabei ist in Fällen wie am Freitag in Mugello, dass die jüngeren Piloten dies dem 6-fachen MotoGP Weltmeister nachahmen und noch schlimmer, es eine tödliche Gefahr für alle bedeutet. Wer nicht versteht, was damit gemeint ist und wie sehr Fahrer auf ihrer schnellen Runde dadurch behindert werden, soll sich bitte die letzten 3 Runden des FP2 zum GP von Italien ansehen. Man sieht gut, wie Fabio Quartararo sich fürchterlich ärgerte, weil diverse Fahrer die Ideallinie in Schleichfahrt blockierten und für ihn kaum ein Durchkommen war. Auch Marquez war einer von mehreren, die derart unverantwortlich agierten. Jack Miller benützte in seinem ersten Ärger danach das Wort Clowns und es passt gar nicht so schlecht, wie wir finden. Nur sollte man es vor allem auch für die Hüter des Reglements anwenden, welche bei anderen Fällen jeden Zentimeter Track-Limit-Überschreitung bestrafen. Dies ist jedoch im Gegensatz zum brandgefährlichen Bummeln auf der Strecke absolut ungefährlich. Sofern etwas passieren sollte, hätten die Stewards der FIM damit nicht zum ersten Mal selbst Blut an ihren Händen, wie die Geschichte beweist.
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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