Aleix Espargaró (Aprilia Racing Team Gresini) – der schnelle Sonnyboy aus Granollers in unmittelbarer Nachbarschaft der Strecke von Barcelona beim GP von Portugal. Aleix fuhr vor beiden Marquez ins Ziel und wurde danach von den meisten Medien komplett links liegengelassen. Auf der offiziellen MotoGP Seite war für die Fans nicht ein Bild danach zu finden, dafür 6 vom Sturz von Valentino Rossi (© Aprilia Racing Team Gresini).

Die Stimmen von Aprilia vor dem Grand Prix in Andalusien

Aleix Espargaró:Wir kommen definitiv mit einem positiven Ausblick in dieses Wochenende. In den ersten drei Rennen haben wir zwei Strecken in Angriff genommen, die beide auf ihre Weise besonders waren, aber immer noch zeigen, dass wir das Tempo haben, um mit den Besten zu kämpfen. Jerez ist eine sehr traditionelle Strecke, wenn man so will. Aber der Kurs ist sehr vielseitig und daher anspruchsvoll. In den Wintertests habe ich mich hier gut gefühlt, aber jetzt werden wir andere Bedingungen und vor allem heftige Rivalen finden. Wir haben keine Angst vor der Herausforderung, weil wir arbeiten gut und wir müssen weiter wachsen.
Lorenzo Savadori: Die Punkte in Portimão sind definitiv ein wichtiger Punkt für mein Selbstvertrauen. Mir fehlt noch etwas, um die Punkteränge konstant zu erreichen. Dies ist eine beeindruckende Meisterschaft, ebenso wie die Rivalen, gegen die wir jedes Wochenende antreten. Mein Ziel bleibt dasselbe. Ich muss darauf abzielen, die Lücke sowohl hinter den Besten als auch hinter meinem Teamkollegen zu verringern. In jeder Sitzung fügen wir einen weiteren Baustein hinzu, um mehr über das Bike und die Einstellungen zu erfahren. Es ist wichtig, sich kontinuierlich weiter zu verbessern.“

Die Kurve 3 in Jeren de la Frontera von uns an einem WorldSBK Wochenende iim WSSP Warm Up fotografiert. Hier kam Marc Marquez im ersten Rennen 2020 in Führung liegend ins Straucheln und musste danach auf P16 liegend eine Aufholjagd starten. Auf der Verfolgung des vor ihm liegenden Yamaha Duos Quartararo und Viñales übertrieb er es und stürzte spektakulär per Highsider ins Kiesbett. Sein erstes Rennen danach war der GP von Portugal 2021 mit Rang 7.

Honda in Jerez zu fünft – und trotzdem davor erste Ausreden?

Zu den Nebengeräuschen vor dem Jerez Grand Prix gab es einige, welche die Fans der MotoGP zutiefst verwirren. Während Repsol Honda in ihrer Presse-Aussendung betonte, dass Marc Marquez sich im Fitness-Studio seriös auf die Rückkehr nach Jerez vorbereitet hätte, spucken andere reichlich befremdliche Töne. Ein Portal soll dabei gar betont haben, er habe auf Training verzichtet und von seinen Ärzten „Fahrverbot“ erhalten. Viele Beobachter glauben kaum, dass der erfolgreichste Pilot des letzten Jahrzehnts die wirklich notwendig hat. Das liest sich ja dann so, als brauche man erste Ausreden, bevor überhaupt der erste Meter auf dem Circuito de Jerez gefahren wurde. Hierzu sind wir bei den Skeptikern, die schlicht behaupten, ein wahrer Champion hat dies gar nicht nötig. Honda tritt nun zu fünft an, weil Bradl mit einer Wildcard fahren wird. Also bitte sehr, da sollte es doch für einen Sack voll Punkte reichen, auch ohne vorherige plakativ übertriebene Bescheidenheit!

Stefan Bradl vor dem Jerez GP 2019 auf dem Grid mit der HRC Honda von uns in Jerez de la Frontera fotografiert. Mit einem zehnten Platz schlug sich der Deutsche bei seinem damaligen Wildcard-Einsatz durchaus achtbar. Hoffentlich braucht zumindest er nach dem Sonntagnachmittag keine Ausreden.

Erleben wir das Jahr der Ausflüchte?
Auch bei KTM scheinen einige noch gar nicht begriffen zu haben, worum es geht. Pit Beirer soll kürzlich zitiert worden sein, die WM beginne in Jerez, in diesem Fall wäre dem Sportchef der Orangen endgültig nicht mehr zu helfen. Selbst Fahrer von KTM gaben offenbar zu Protokoll, schlechtere Reifen als die Konkurrenz erhalten zu haben. Wenn daran auch nur ein Funke wahr wäre, käme dies einem Skandal gleich. Die Öffentlichkeit fragt sich dabei immer mehr, ob wir nun in der MotoGP das Jahr der Ausflüchte erleben werden. Zumindest ein Teil der Teams, einschlägigen Medien und Fahrer scheint darauf hinzuarbeiten. Dabei ist die Sache, was Marquez betrifft, absolut klar. Gilt er laut Medical Commission als fit, dann fährt er und gibt Gas. Genau wie bei seinem Comeback in Portugal. Die Beurteilung seiner Leistung sollen die Regenbogenpresse und Öffentlichkeitsabteilungen der Teams dann bitte den Fans überlassen. Bis auf einige jugendlichen darunter, sind diese nämlich absolut mündig.

Danilo Petrucci (Tech 3 KTM) – der Italiener hofft zusammen mit seinen Fans auf eine Steigerung. Es ist zu befürchten, dass seine weitere Zukunft bereits an einem seidenen Faden hängt, während sein Teamkollege Lecuona mit Sicherheit nächste Saison nicht mehr dabei sein wird.

Was erwartet die Fans am Jerez Wochenende?

Die Antwort darauf fällt nicht einheitlich aus. Beispielsweise können in den Niederlanden offenbar die TV-Zuschauer bei Eurosport nach wie vor ab Freitag sämtliche Action live am Fernsehen mitverfolgen. Im deutschsprachigen Raum sieht es weniger erquickend aus. Seit der zu Red Bull Media gehörende Sender Servus TV die Rechte für diese Region bei der Dorna für sich beanspruchte, werden mit einer Ausnahme seit 2019 nur noch Qualifyings und Rennen live übertragen. Was die Mehrzahl der Fans aus einer Region mit über 100 Millionen Einwohnern davon hält, ist leicht nachzuvollziehen. Weshalb dies so relevant ist, liegt an den Pandemie-Beschränkungen, welche zum dritten Mal diese Saison für ein Geisterrennen sorgen. Sportlich gesehen reichen für die Antwort auf die eingangs gestellte Frage wenige Worte: Sensationell viel Spannung. Wir werden ab Freitag täglich in unserem Live-Blog darüber berichten, sowie einige Nachbetrachtungen zum Geschehen anbieten. Wir hoffen dabei, nicht wieder von ähnlich theatralischen Gesten des Repsol Honda Rückkehrers berichten zu müssen, wie noch bei seinem Comeback in Portugal.

Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha) – der junge Franzose strotz vor Selbstvertrauen und gehört als Doppelsieger von Jerez im Vorjahr natürlich auch beim kommenden Grand Prix in Andalusien zu den Topfavoriten.

WM-Stand in allen Klassen vor der 4. Runde in Jerez de la Frontera

Von links nach rechts der WM-Stand der MotoGP, Moto2 und Moto3 mit einigen Namen, welche man vor Saisonbeginn nicht so weit vorne erwartet hätte, dafür vermeintliche Favoriten sehr weit hinten.

Zeitplan und TV-Programm Grand Prix von Jerez

Zum Zeitpunkt unserer Veröffentlichungen war auf der offiziellen MotoGP Seite mal wieder ein Fehler zu finden und das Q1 der Moto2 war mit einer Dauer von 25 Minuten angegeben, was natürlich falsch ist. Dies ist bei unserer Zeittabelle natürlich bereits korrigiert.

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).