Die 125 cm³ Maschinen aus der DDR hatten zu Beginn der Nachkriegszeit gegen die ausländischen Fabrikate aus Italien und Westdeutschland noch keine Chance. Doch dies sollte sich schon bald ändern und Petruschke war einer der Nutznießer davon.

1951 – die zweite 125 cm³ Saison des MZ (vormals IFA) – Fahrers

Erhart Krumpholz trat in dieser Saison als Titelverteidiger der 125 cm³ DDR-Meisterschaft an. Man war sich in Zschopau jedoch durchaus bewusst, dass es kein Selbstläufer wurde. Zu schnell waren dafür Petruschke mit der ZPH und mit Jochen Seidel noch ein weiterer „Privatier“. Der Berliner war mit einem JSB genannten Eigenbauch auf Puch 125 T Basis unterwegs. Auch dieses Motorrad erwies sich gegenüber der IFA-DKW als mehr als nur ebenbürtig. Wie im Vorjahr gingen für die Zschopauer mit Krumpholz, Hermann Scherzer, Andreas Ellmann und Edgar Barth bei den 125-ern an den Start. Die Fahrer des „Volkseigenen Betriebs“ (VEB) IFA sollten im Lauf der Saison noch um eine weitere Person verstärkt werden. Es handelte sich dabei um den jungen Horst Fügner, der bis 1951 mit einer selbst frisierten 125 cm³ DKW RT angetreten war.

Horst Fügner – der Chemnitzer stieß im Lauf der Saison 1951 zum IFA-Team und sollte sich schon nach kurzer Zeit als hervorragende Wahl bestätigen.

Keine besonders erfolgreiche Saison 1951 mit spätem Höhepunkt
Bei zahlreichen Rennen dominierten wie befürchtet Seidel und Petruschke mit ihren Eigenbau-Maschinen in der 125 cm³ Klasse. Auf der Dresdner Autobahnspinne siegte zum Beispiel Seidel vor „Petrus“ und DKW Fahrer Kaute. Kein einziger IFA-Pilot hatte es hingegen in Dresden-Hellerau unter die ersten drei geschafft. Auch auf der Halle-Saale Schleife gewann Petruschke mit der von seinem Freund Daniel Zimmermann konstruierten Drehschieber-ZPH auf DKW RT 125 Basis. Zweiter wurde Andreas Olmann von Motor Chemnitz. Abgesehen vom Saisonhöhepunkt in Schleiz war die Saison 1951 weder für Krumpholz noch sein Team, zumindest im eigenen Land, wirklich erfolgreich. Aber immerhin konnte er im Nachbarland Westdeutschland mit einem Kampf um Platz 3 auf der Solitude gegen sein früheres Idol Ewald Kluge brillieren. Am Ende war ein vierter Platz um Haaresbreite hinter Wünsche auf der Strecke bei Stuttgart sein Lohn für diese parforce-Leistung. Dazu kam noch ein Podiumsplatz hinter Sieger Petruschke beim nicht zur WM zählenden GP von Ungarn im Juli. Besonders ärgerlich war für ihn und seine Mannschaft danach hingegen der Ausfall auf dem Sachsenring Ende September. Immerhin gewann Erhart jedoch den letzten von 5 Läufen zur DDR-Meisterschaft auf dem Schleizer Dreieck. Jochen Seidel wurde mit seinem JSB Eigenbau hier nur Vierter, doch dies reichte dem Berliner am Ende für den 125-er Titel als DDR-Meister.

1952 – die dritte 125 cm³ Saison von Erhart Krumpholz

Nach der verpassten Meisterschaft von 1951 brannte Erhart natürlich darauf, den DDR-Meistertitel zurückzuerobern. Leicht sollten es ihm Seidel und „Petrus“ jedoch erneut nicht machen. Prompt gewann Bernhard Petruschke die Rennen auf der Halle-Saale Schleife und das Stadtparkrennen von Leipzig. Die Stärke von Krumpholz lag wie in seiner ersten 125-er Saison vor allem in seiner Konstanz. Er hatte regelmäßiger gepunktet als sein stärkster Widersacher auf der ZPH, der schlicht zu oft ausgefallen war. Daher störte ihn der 3. Platz von Petruschke auf dem Schleizer Dreieck nicht besonders, während Erhart nur als sechster die Ziellinie gekreuzt hatte. Dies reichte im letztlich für die Rückeroberung seines DDR-Meistertitels in der 125 cm³ Klasse. Sein ärgster Kontrahent konnte sich mit dem Sieg auf dem Masaryk-Ring in Brünn trösten. Als erster Ausländer der Nachkriegszeit hatte er den damals noch nicht zur WM zählenden 125-er GP der Tschechoslowakei gewonnen. Krumpholz beendete diesen Lauf vor Horst Fügner auf Platz 6.

Erhart Petruschke – trotz Siegen auf der Halle-Saale Schleife und beim Stadtpark-Rennen in Leizpig unterlag er mit seiner ZPH im Titelkampf 1952 um die 125 cm³ DDR-Meisterschaft. Mehr über ihn siehe unter History auf dieser Seite.

Weiter siehe Teil 3 der Story über Erhart Krumpholz..