Start zum 50 cm³ Lauf zur Deutschen Meisterschaft auf der Solitude bei Stuttgart. Mit der Nr. 1 in Führung Hans Georg Anscheidt (Kreidler), hinten mit der Nr. 30 der spätere Sieger Ernst Degner (Suzuki).

Das erfolgreiche Comeback nach schweren Zeiten

Der im Jahr 1961 aus der DDR geflüchtete hatte seither unzählige Höhen und Tiefen in seiner Karriere durchgemacht. Als Suzuki Werksfahrer war er der erste Weltmeister für die japanische Marke in der 1962 frisch gegründeten 50 cm³ Klasse geworden. Ernst fuhr auch bei den 125-ern immer wieder Spitzenplätze heraus. Nach schwersten Brandverletzungen, die er sich bei einem Sturz im letzten 250 cm³ GP der Saison 1963 zugezogen hatte, folgte eine unendlich lange Pause. Degner kam erst im Herbst 1964 zum zweitletzten WM-Lauf in Monza wieder auf die Rennstrecken zurück. Beim GP der Nationen fuhr er in der 125 cm³ Klasse sogleich wieder aufs Podium und triumphierte darauf im Abschlussrennen der Saison beim 125-er GP von Suzuka in Japan. Die Saison 1965 sollte die erfolgreiche Fortsetzung seines Comebacks werden.

Hugh Anderson auf der 125 cm³ Suzuki 1965 bei einem nationalen Rennen. Der Neuseeländer war als bereits 3-facher Weltmeister (2 x 50 cm³ und 1 x 125 cm³) auch in diesem Jahr wieder der Mann, den es als Erstes zu schlagen galt.

Die Werksteams der Saison 1965

Mit Yamaha war im Vorjahr bereits der dritte japanische Hersteller dazugestoßen, wenn auch 1964 mit noch eher bescheidenem Erfolg. Für die Saison 1965 hatten die Japaner jedoch Mike Duff (Kanada) und den Engländer Phil Read verpflichtet. Damit war ein neues Kapitel aufgeschlagen und bereits in dieser Saison sollte die Marke mit den gekreuzten Stimmgabeln im Logo mächtig aufhorchen lassen. Klarer Favorit in sämtlichen kleineren Klassen war aufgrund des immensen Aufwands, welcher hier betrieben wurde, natürlich erneut Honda. Doch Suzuki hatte nachgelegt und war mit seinen auch in der Vergangenheit bereits sehr erfolgreichen Fahrern bereit zum Kampf um den Titel. Zumindest galt dies in den beiden kleinsten Klassen. Bei den 250-ern machte Suzuki mit Frank Perris zwar mit, wusste aber um die geringen Chancen gegen starke Konkurrenz aus dem eigenen Land und mit MZ aus dem Osten Europas. Auch der ehemalige Arbeitgeber von Ernst Degner hatte aufgerüstet. Die Firma aus der DDR wollte mit Derek Woodman und später in der Saison auch dem Eigengewächs Heinz Rosner in der mittleren Klasse ums Podium ein ernstes Wörtchen mitreden.

Heinz Rosner auf MZ – eine erfolgversprechende Kombination der 60-er Jahre bei vielen nationalen und internationalen Rennen.

Saisonauftakt nach Maß

In Abwesenheit von Honda waren die Chancen für die Suzuki Piloten beim Saisonauftakt in Daytona hervorragend. Der Weltgrößte Motorradhersteller boykottierte aufgrund des aus seiner Sicht zu frühen Saisonstarts den GP der USA erneut. Das 50 cm³ Rennen wurde so zum Bruderkampf unter den Suzuki Piloten und am Ende siegte Degner vor Anderson, Ichino und Koshino. Im 125-er Lauf musste er sich seinen Teamkollegen Anderson und Perris beugen, aber der dritte Platz mit dem zweiten Podium war ein Saisonauftakt nach Maß. Der von schwersten Verletzungen erst im Herbst des Vorjahres wieder genesene Deutsche hatte allen Grund zum Jubel. Bei den 250-ern gab es einen ersten Doppelsieg von Yamaha, dem noch weitere folgen sollten.

Ein glücklicher Ernst Degner war seit Ende 1964 wieder öfters auf dem Podium anzutreffen. Der verdiente Lohn nach harten Entbehrungen in der verletzungsbedingten Pause und argen Blessuren vom Suzuka-Sturz 1963.

WM-Runde 2 auf dem Nürburgring
Beim Heimrennen zum GP von Deutschland schlug Honda bei den 50-ern zurück. Während Degner einen Ausfall in kauf nehmen musste, siegte Ralph Bryans vor Luigi Taveri (beide Honda) und Hugh Anderson auf der besten Suzuki. Vierter wurde Teamkollege Mitsuo Itoh. Hans Georg Anscheidt blieb mit Platz 6 der kümmerliche erste WM-Punkt der Saison. Seine Kreidler war schlicht nicht mehr ausreichend konkurrenzfähig, um im Konzert der japanischen Giganten mitzumischen. In der 125 cm³ Klasse holte sich Anderson den zweiten Sieg im 2. Rennen der Saison. Taveri und Duff waren beide ausgefallen und Platz 2 ging diesmal an Perris vor dem Spanier Ramón Torras und Ernst Degner. Der Engländer Woodman auf MZ belegte Platz 5 vor dem deutschen Privatfahrer Walter Scheimann auf Honda. Bei den 250-ern gab es den zweiten Doppelsieg für Read und Duff.

Hugh Anderson (Suzuki) – mit 2 Siegen zum Saisonauftakt erneut auf WM-Kurs bei den 125-ern.

Grand Prix von Spanien und Frankreich
Aus Degners Sicht war der WM-Lauf auf dem Montjuic Park bei Barcelona schnell erzählt. Null Punkte und der erste Rückschlag im Kampf um die WM-Krone in den beiden kleinsten Klassen. Umso unangenehmer für ihn, dass Anderson beim GP von Spanien gleich beide Rennen für sich entscheiden konnte. Bei den 50-ern wurde Bryans Zweiter vor dem Spanier Busquets auf Derbi und Honda-Teamkollege Taveri. Die 125 cm³ Klasse sah Perris und Woodman mit dem ersten Podium für MZ hinter Anderson. In Frankreich gelang Degner in dieser Kategorie erneut ein 2. Platz, aber auch hier hatte Anderson bereits zum 4. Mal in vier Rennen gewonnen. Perris und Woodman folgten auf den Rängen 3 und 4. Die 50 cm³ Klasse wurde eine Beute des Nord-Iren Bryans auf Honda vor Teamkollege Taveri und Degner. Anderson blieb diesmal nur Platz 6 hinter dem Suzuki-Japaner Itoh und dem Franzosen Jacques Roca auf Derbi.

Die Honda RC 115 mit 2-Zylinder Viertaktmotor wurde 1965 zur ernsten Bedrohung für die Suzuki Piloten. Mit den Fahrern Bryans und Taveri gab es gegen die Suzukis um die Weltmeisterschaft in diesem Jahr ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Isle of Man, Dutch TT und GP von Frankreich
An der Tourist Trophy schlug diesmal Luigi Taveri in der Schnapsglasklasse mit der Honda zu. Während Lokalmatador Bryans das Ziel nicht sah, gewann der Schweizer das brandgefährliche Straßenrennen vor Anderson und Degner. Das 125 cm³ Rennen wurde zum Desaster für die Suzuki-Mannschaft. Phil Read gewann auf der Yamaha vor Taveri und Mike Duff auf der zweitbesten Yamaha. Anderson wurde hinter MZ Pilot Woodman nur fünfter und Degner musste mal wieder einen Nuller in kauf nehmen. In Assen kam es mit Mike Duff zum zweiten Yamaha Sieg der 125-er Klasse in Folge. Katayama holte sich Platz 2 vor Anderson und Degner ging in Assen erneut leer aus. Die Ausbeute für ihn blieb auch im 50 cm³ GP von Frankreich bescheiden. Während Bryans zum zweiten Mal vor Anderson, Taveri und Itoh gewann, reichte es bei Ernst nur für Rang 5 und damit 2 Weltmeisterschafts-Punkten.

Phil Read vor Mike Duff, hier auf den 250 cm³ Yamahas. Bei den 125-ern siegten die beiden Yamaha Piloten an der TT und beim GP der Niederlande in Assen. Nebst Honda war ein neuer starker Konkurrent für Suzuki aus dem eigenen Land aufgetaucht.

Grand Prix von Belgien und der DDR auf dem Sachsenring
Nachdem die 125-er Klasse in Spa-Francorchamps pausieren musste, blieb Degner vor dem Ulster GP nur noch das 50 cm³ Rennen. In die DDR konnte er als ehemaliger Republik-Flüchtling natürlich nicht einreisen. Und dass ihm der neu in den Kalender aufgenommene GP der Tschechoslowakei ein zu heißes Pflaster war, ist gut nachzuvollziehen. Ernst wäre bestimmt hinter dem „Eisernen Vorhang“ hängen geblieben. Wie er daher die letzte Chance um den 50-er Weltmeistertitel packte, war schlicht beeindruckend. Degner fuhr wie vom Teufel besessen und sicherte sich vor Anderson, Taveri, Itho und Bryans den Sieg beim GP von Belgien.

Hugh Anderson 1965 auf der Suzuki – zusammen mit Ralph Bryans teilte sich der Neuseeländer vor dem 50 cm³ Saisonfinale in Suzuka die WM-Führung.

Keine Chance mehr auf den 50 cm³ Weltmeistertitel
Für Degner war der Weltmeisterschafts-Zug in der Schnapsglasklasse leider bereits abgefahren, da Anderson und Bryans gepunktet hatten. In der Zwischenwertung führten in der WM unter Berücksichtigung der Streichresultate Bryans und Anderson mit je 32 Punkten vor Taveri (28) und Degner mit 26. Die 50-er hatten ab nun nur noch den Lauf beim WM-Finale in Suzuka auf dem Programm. Ernst fuhr im Juli statt den Rennen hinter dem Eisernen Vorhang auf der Solitude in der deutschen Meisterschaft. Dabei wiederholte er seinen 50 cm³ Sieg von 1962 und gewann auch bei den 125-ern. Bei Letzteren wurde er zum Saisonende westdeutscher Meister in diesem Jahr.

Ralph Bryans auf der 50 cm³ Honda – der Nord-Ire fuhr 1965 eine sensationelle Saison.

Der Rückzug von Kreidler
Nach der Absenz an der TT und am GP der Niederlande war Kreidler beim Training in Spa-Francorchamps wieder anwesend. Doch vor dem Rennen zum GP von Belgien warf die deutsche Firma das Handtuch in der 50-er Klasse. Auf der schnellen Strecke in den Ardennen flogen ihnen die Suzukis und Hondas auf den Geraden förmlich davon. Hans Georg Anscheidt sollte noch beim GP von Suzuka auf Einladung der Japaner beim Saisonfinale mit einer japanischen Maschine aus Hamamatsu antreten. Ab dann hatte Ernst sogar einen Deutschen Teamkameraden, womit die Konkurrenz für die nächste Saison noch stärker für ihn wurde.

Kurze Verpflegungs-Pause für die Suzuki-Mechaniker aus Japan.

Sachsenring und Brünn GP in Abwesenheit von Degner
Wie zuvor erwähnt, musste Ernst für die nächsten 2 WM-Runden passen. Beim GP der DDR kam die Stunde für seinen Teamkollegen Frank Perris, der ihm in Suzuka im Herbst 1963 das Leben gerettet hatte, als er den bewusstlosen Deutschen aus den Flammen zog. Anderson fehlte auf dem Sachsenring aufgrund einer beim Motocross zugezogenen Verletzung. Honda hatte vor dem GP der DDR mit einer Ausnahme sämtliche Fahrer zurückgezogen. Sie sollten auch in Brünn nicht antreten, nur der in der 250-er Klasse mit noch intakten WM-Chancen fahrende Jim Redman ging hinter dem Eisernen Vorhang an den Start. Prompt gewann er auch die 250 cm³ Kategorie auf dem Sachsenring und wurde beim GP der Tschechoslowakei Dritter. Die 125-er wurden in der DDR und Brünn eine klare Beute für Perris. Hinter dem Kanadier belegten auf dem Sachsenring die MZ Piloten Krumpholz und Woodman die Ränge 2 und 3. Letzterer wurde in Brünn Zweiter vor Heinz Rosner (DDR, MZ). Anderson war diesmal angetreten, fiel auf dem Masaryk-Ring jedoch durch Sturz aus.

Sachsenring 125 cm³ Sieger Frank Perris (Suzuki) auf dem Weg zu seinem ersten von 2 Triumphen hinter dem „Eisernen Vorhang“ in Folge.

Die Erlösung beim Ulster GP für Degner
Nachdem er bis auf zwei 2. Plätze in der 125 cm³ Klasse viel Pech hatte und dazu zwei WM-Runden aus politischen Gründen verpasste, war Ernst beim Ulster GP voller Tatendrang. Und prompt gewann er das zweite Rennen nach seinem 50 cm³ Sieg in Spa nach der langen Pause. MZ Fahrer Enderlein war der überraschende Zweite und sein Teamkollege Woodman wurde Dritter vor Ralph Bryans auf der besten Honda. Aus einem dreifach-Triumph für Suzuki wurde nichts. Gleich nach dem Start schied Frank Perris aufgrund einer fest gegangenen Kurbelwelle aus. Auch Anderson musste in der 2. Runde mit Motorschaden aufgeben, genauso DDR Fahrer Rosner auf MZ, der davor noch hinter Degner auf Platz 2 gelegen hatte. Endlich hatte Ernst wieder einmal das Glück bei den 125-ern auf seiner Seite und seine Suzuki wieder einmal durchgehalten!

Ernst Degner auf seiner Siegesfahrt zum 125 cm³ GP von Nord-Irland auf der Strecke von Dundrod.

Grand Prix von Finnland und Monza
Beim 125 cm³ Rennen war diesmal Degner nicht am Start, während in Imatra diesmal wieder Anderson gewann. Die WM hatte er mit seinem 5. Sieg damit bereits in der drittletzten Runde so gut wie für sich entschieden. Perris hatte eher noch theoretische Chancen auf den Titel. Der Kanadier war hinter Anderson zweiter geworden, vor Jochen Leitert (DDR) auf MZ. Pechvogel des Wochenendes beim GP von Finnland war Derek Woodman. Der Engländer ging in 3 Klassen an den Start und bei zwei Rennen (125 und 350 cm³) ging der Motor fest, während im 250-er Lauf ein Zündungsschaden seine Fahrt gestoppt hatte. Beim GP der Nationen siegte Anderson erneut in der 125 cm³ Klasse und machte damit im WM-Kampf endgültig den Sack zu. Es war der vierte Weltmeistertitel für den sympathischen Neuseeländer für Suzuki.

Frank Perris (Suzuki) wurde hinter Hugh Anderson 1965 Vizeweltmeister in der 125 cm³ Klasse. Trotz wenig konkurrenzfähigem Material holte der Kanadier für Suzuki zudem bei den 250-ern WM-Rang 9.

Die nächste Katastrophe für Degner
Perris wurde vor Woodman Zweiter und für Degner wurde das Rennen zur Katastrophe. Er verletzte sich bei einem Sturz in der 2. Runde schwer. Ernst hatte sich beim Crash einen komplizierten doppelten Bruch des Oberschenkels zugezogen und sollte danach für 9 Monate ausfallen. Hans Georg Anscheidt trat mit einer aus Kreidler-Fahrwerk und MZ-Motor gebastelten Maschine in Monza an und holte damit die ersten 125-er WM Punkte seiner Karriere. Das Pech von Degner wurde zu seinem Glück und er wurde als Ersatz von Suzuki nach Japan zum Saisonfinale eingeladen. Damit begann seine Karriere als Werksfahrer für die Japaner und die Liaison sollte für beide Seiten äußerst erfolgreich werden (siehe separates History-Kapitel über H. G. Anscheidt). Für Degner hingegen bestand nun die Gefahr, dass seine Laufbahn als Rennfahrer vorzeitig ein Ende fand.

Die letzte Führung in einem WM-Lauf in der Karriere von Ernst Degner. Kurz vor seinem tragischen Unfall im verregneten 125 cm³ Rennen biegt er hier Ende der 1. Runde in die Parabolica ein. Kurz danach stürzte er in der Lesmo Kurve schwer und verpasste aufgrund seiner dabei zugezogenen schweren Verletzung fast die ganze folgende Saison.

GP von Japan ohne Ernst Degner
In Abwesenheit von Ernst gewann Hugh Anderson den 125 cm³ GP von Japan in Suzuka vor Luigi Taveri auf der neuen 5-Zylinder Viertakt Honda und Ralph Bryans (Honda), sowie Billy Ivy (Yamaha). Der Sieg bei den 50-ern ging an Taveri vor Bryans, Itoh und Degner-Ersatz Hans Georg Anscheidt. Letzterer wurde danach, nicht zuletzt aufgrund der schweren Verletzung von Ernst, als Suzuki Werksfahrer unter Vertrag genommen. Über Anscheidts erfolgreiche Karriere haben wir eine 5-teilige Serie auf unserer Seite erstellt, siehe unter „History“.

Hans Georg Anscheidt bei seinem ersten Rennen für Suzuki im 50 cm³ GP von Japan in Suzuka, bei welchem er auf Platz 4 ins Ziel kam. Nach dem werksseitigen Rückzug von Kreidler fand er bei den Japanern Unterschlupf. Es sollte der Beginn einer sehr erfolgreichen gemeinsamen Zukunft sein.

50 cm³ Fahrer-Weltmeisterschaft 1965

Es wurden von den 8 Rennen im Jahr 1965 nur die 5 besten Resultate gewertet, weshalb die ersten 3 in nachfolgender Tabelle Streichpunkte hatten. Das Resultat nach Abzug der schlechtesten 3 Ergebnisse ist in roter Schrift aufgeführt. Nachfolgend die Fahrer, welche bei einem GP auf Rang 7 bis 10 ins Ziel gekommen waren (mit den damals üblichen Ländercodes):
George Ashton (GB, Honda), Raymond Bogaerdt (B, Honda), Peter Eser (D, Honda), Toshio Fujii (J, Suzuki), K. Ito (J, Bridgestone), Brian Kettle (GB, Honda), Rudolf Kunz (D, Kreidler), Oscar Pastro (B, Derbi), Jim Pink (GB, Honda), Horst Rauber (D, Honda), Naomi Taniguchi (J, Honda), Aldobrando Tassoni (I, Tohatsu), Gerhard Thurow (D, Kreidler), Claude Vigreux (F, Kreidler), Pierre Viura (F, Derbi).

50 cm³ Hersteller-Wertung 1965

125 cm³ Fahrer-Weltmeisterschaft 1965

Es wurden von den 12 Rennen im Jahr 1965 nur die 7 besten Resultate gewertet, weshalb die ersten 3 in nachfolgender Tabelle Streichpunkte hatten. Nachfolgend die Fahrer, welche bei einem GP auf Rang 7 bis 10 ins Ziel gekommen waren (mit den damals üblichen Ländercodes):
Mauricio Aschl (E, Bultaco), Rex Avery (GB, EMC), André Bellone (F, Honda), Hartmut Bischoff (DDR, MZ), Karel Bojer (CS, CZ), J. Burgard (USA, Honda), Ian Burne (ZA, Bultaco), B. Byron (USA, Honda), Kevin Cass (AUS, Bultaco), Bob Coulter (N.Irl., Bultaco), Graham Dickson (NZ, Bultaco), Peter Eser (D, Honda), Jack Findlay (AUS, Honda), Gustav Havel (CS, CZ), Jan Huberts (NL, Bultaco), Eddie Johnson (GB, Honda), Friedhelm Kohlar (DDR, MZ), Jan Kostwinder (NL, Honda), A. Lahti (USA, Bultaco), Seppo Näppi (SF, Honda), Angelo. Orsenigo (I, FB-Mondial), Jukka Petäjä (SF, MZ), George Plenderleith (GB, Honda), J. Prescott (USA, Honda), János Reisz (H, MZ), Jürgen Seltmann (DDR, MZ), Barry Smith (AUS, Bultaco), Vagn Stevnhoved (DK, MZ), László Szabó (H, MZ), Claude Vigreux (F, Bultaco), Pierre Viura (F, Honda).

125 cm³ Hersteller-Wertung 1965

Start zum GP der Tschechoslowakei in Brünn, der 1965 neu in den WM-Kalender kam. Für Ernst Degner genauso wie der Sachsenring ein zu heißes Pflaster. Die Rennen hinter dem Eisernen Vorhang waren für den DDR-Flüchtling von 1961 tabu. Mit Sicherheit wäre er damals nicht mehr nach Westdeutschland zurückgekommen.

Die Opfer des Motorradrennsports im Jahr 1965

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier die uns bekannten Opfer des Motorrad-Rennsports im Jahr 1964. Gegenüber den mindestens 9 Toten (laut unserer Statistik) im Vorjahr gab es mit 11 leider einen Anstieg. Auf dem gefährlichen Straßenkurs der Isle of Man verlor in diesem Jahr mit George B. Armstrong erneut ein Fahrer sein Leben. Der in Comarruga in der Nähe von Barcelona verunfallte Spanier Ramón Torrás war beim GP von Deutschland auf dem Nürburgring im Jahr 1965 bei den 125-ern noch Dritter vor Ernst Degner geworden.

Ramón Torrás (Bultaco) galt als eines der vielversprechendsten Talente Spaniens, als er erst 22-jährig bei einem nationalen Rennen tragisch den Tod fand.

Weiter geht es in Kürze mit Teil 10 über das Leben von Ernst Degner und seinem Karrierenende..