Leon Haslam (HRC Honda) vor Tom Sykes (BMW) – im ersten Jahr ihrer Teilnahme mit dem HRC Werksteam leisten die Piloten des weltgrössten Motorrad-Herstellers auf Anhieb bereits beachtliche Resultate und stellen manch arriviertes Team bereits nach wenigen Runden in den Schatten (© HRC Honda).

Einige Piloten zum zweiten Aragon-Sonntag

Alvaro Bautista, Nr. 19 – P4 im SP-Rennen und Crash Nr. 2 im 2. Rennen
„Es war schade um den Crash im 2. Lauf, wir arbeiten sehr hart und ein Sturz ist immer enttäuschend. Im Superpole-Rennen haben wir hart gekämpft. Ich verlor ein paar Plätze nach dem Start, machte aber bald den verlorenen Boden wieder gut und hatte einige gute Kämpfe mit anderen Fahrern. Im zweiten Rennen hatte ich einen guten Start und war Teil der Spitzengruppe. Ich war am Limit, aber diesmal war ich mit den Spitzenreitern auf Tuchfühlung, was positiv ist. Leider habe ich in Kurve 9 die Front verloren und konnte nichts tun. Wir machen vielleicht keine großen Schritte nach vorne, aber wir konzentrieren uns auf kleine Details und es sind diejenigen, die den Unterschied ausmachen, und ich würde sagen, dass wir ständig wachsen. Es tut mir leid, wie dieses Wochenende endete, da das Ergebnis nicht unsere harte Arbeit widerspiegelt. In der nächsten Runde müssen wir versuchen, einen Weg zu finden, um in den Rennen etwas mehr Spielraum zu haben. Vielen Dank an HRC und mein Team, da die Jungs dieses Wochenende wieder sehr hart für mich gearbeitet haben.“

Im 2. Rennen stürzte Alvaro Bautista (Honda, oben rechts im Bild) auf der Verfolgung der Spitzengruppe mit Scotty Redding (Ducati), Johnathan Rea (Kawasaki) und Michael Ruben Rinaldi (Ducati). Doch im Sprintrennen davor hatte der kleine Spanier immerhin mit Platz 4 seinen letztjährigen Teamkollegen Chaz Davies auf der Werks-Ducati hinter sich gelassen (© WorldSBK).

Leon Haslam, Nr. 91 – Superpole Race Platz 8 / 2. Rennen Rang 4

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis von Rennen 2, da wir versucht haben, alles zusammenzusetzen, um ein konstanteres Rennen zu fahren, und das haben wir heute getan. Ich war in der Anfangsphase in einen Kampf mit Razgatlioglu verwickelt, aber als ich an ihm vorbeikam, konnte ich einen starken Rhythmus beibehalten und bei Davies bleiben, einem Fahrer, der auf dieser Strecke im Allgemeinen sehr stark ist. Wir haben natürlich noch Bereiche, in denen wir uns verbessern wollen, aber für mich war dies das beste und beständigste Rennen, das wir bisher hatten, und wir hoffen, dass wir das Gelernte in der nächsten Runde anwenden können Barcelona.“

Leon Haslam (HRC Honda) vor Kawasaki Werkspilot Alex Lowes und Pata Yamaha Werksfahrer „Magic Michael“ van der Mark – das hätten sich viele vermeintlichen Experten noch vor kurzem nicht zu träumen gewagt. Doch auf einem zu ihm passenden Bike ist der von vielen im Vorjahr bereits abgeschriebene Engländer nach wie vor zu Topleistungen fähig. Insbesondere bei Red Bull Media gab es Stimmen, die Haslam völlig zu Unrecht kritisierten und nun durch seine hervorragenden Leistungen Lügen gestraft werden (© WorldSBK).

Jonathan Rea, Nr. 1 – Gesamtsieger beider Aragon Wochenenden

„Wir hatten einen guten Start im Superpole-Rennen, aber als Scott ziemlich früh an mir vorbeikam, störte dies meinen Rhythmus ein wenig. Er gab ein sehr gutes Tempo vor. Ich war im ersten Teil der Strecke stark und obwohl ich das Zehn-Runden-Rennen genossen habe, wurde mir klar, dass es heute nur Platz 2 werden würde. Im zweiten Rennen wurde mir klar, dass ich nicht einfach das Rennen verwalten und bis zum Ende anführen konnte. Mir wurde bald bewusst, dass ich hier durch musste und dann hatte ich einen großen Moment. Ich ging „All-In“, sprich Vollgas in diesem Rennen. Du musst manchmal zu 100% fahren, darfst aber trotzdem keine Fehler machen. Es war eher ein Rennen für mich, in dem ich probieren musste „sauber zu sein“ und keine Fehler zu machen. Mit meinem Speed und der Bremsleistung der Ninja ZX-10RR – auch wie wir mit ihr den Reifen bis zum Ende durchgebracht haben – hatte ich das Gefühl, über ein besseres Paket als die Konkurrenz zu verfügen.“

In Aragon war nicht Scott Redding (Aruba.it Ducati) Jonathan Reas (Kawasaki, rechts im Bild mit der Nr. 1) härtester Gegner, sondern für viele überraschend der Privatfahrer Michael Ruben Rinaldi (Team GOELEVEN Ducati). Der Italiener war beim Doppelrennen von Aragon bester Ducati Pilot und stellte „Scotty“ und Chaz Davies dabei völlig in den Schatten. Was Jonathan Rea im Interview übrigens mit keiner Silbe erwähnte, war die Unterlegenheit im Top-Speed seiner Kawasaki. Trotzdem wurde er an beiden Wochenenden Gesamtsieger (© WorldSBK).

Alex Lowes, Nr. 22 – SP-Race P6 / 2. Rennen P5

„Ich habe das ganze Wochenende gekämpft, aber ich habe mich am Freitag nicht zu sehr beschwert und nur versucht, positiv zu sein (die Redaktion: Lowes erlitt am 2. Aragon-Wochenende eine Magen-Darm-Infektion). Seit Dienstagmorgen konnte ich kein Essen mehr im Haus behalten, daher war es ein hartes Wochenende. Die Setup-Änderungen, die wir am Motorrad vorgenommen haben, waren heute gut und haben mir gute Ergebnisse gebracht. Ich konnte nicht mehr und war ziemlich stolz auf meine Bemühungen. Es war eine Schande, unser Potenzial nicht ein bisschen mehr nutzen zu können. Selbst heute Morgen, in dem kurzen Rennen über zehn Runden, konnte ich vom siebten nahe an die Spitze fahren, aber ich hatte einfach nicht die Energie, weiterzumachen.“

Alex Lowes (Kawasaki) konnte die gesamte Yamaha-Meute mit Raztaglioglu (links aussen), van der Mark, Baz (verdeckt hinter Toprak), Caricasulo und Gerloff (hinten im Bild) trotz gesundheitlicher Probleme in Schach halten und bis ins Ziel distanzieren (© WorldSBK).

Michael Ruben Rinaldi, Nr. 21 – SP-Race P3 / 2. Rennen P2

„Es war ein tolles Wochenende für uns! Dieser Nachmittag war etwas kälter und ich hatte den weichen Reifen wie gestern verwendet, aber er hat sich nicht ausgezahlt, weil Jonny den SC0-Reifen verwendet hat. Da es kühler war, funktionierte der Reifen bei uns nicht so gut. Ich habe versucht, gegen Jonny zu kämpfen, konnte es aber nicht. Ich habe mein Bestes gegeben und bin absolut glücklich.“

Hoch das Bein – der Leader der letzten 3 Runden, Jonathan Rea (Kawasaki) vor dem überraschend starken Michael Ruben Rinaldi und dem bereits abgeschlagen auf Platz 3 liegenden Scott Redding (beide Ducati). Privatfahrer Rinaldi empfahl sich nach absoluten Topleistungen endgültig für das Werksteam von Ducati und Chaz Davies muss sich langsam warm anziehen (© WorldSBK).

Scott Redding, Nr. 451 – SP-Race P2 / 2. Rennen P3

„Ich habe etwas anderes mit den Reifen ausprobiert und wie ich bereits zuvor an diesem Wochenende gesagt habe, kann man als schwererer Fahrer den SCX-Reifen nicht wirklich verwenden. Ich habe es versucht, hatte damit aber keinen ausreichenden Gummi mehr. Rinaldi hatte noch Gummi übrig und das zeigte sich im Tempo von der Mitte bis zum Ende des Rennens. Es ist manchmal schwierig, wenn Du mit Deinem Bike zu kämpfen hast und das Ding mit einem bestimmten Reifen besser funktioniert, aber ich kann es nicht wirklich verwenden. Ich habe damals versucht, es zu benutzen, um sicherzugehen, aber ich bin damit nicht stark bis zum Ende geblieben und Rinaldi konnte bis zuletzt immer noch pushen. Es ärgert mich ein wenig, ich glaube, ich hätte heute gewinnen können. Wir haben hier auf dem MotorLand Aragon viel gelitten und das ist eine Schande, aber wir werden trotzdem weiter kämpfen. Wir gehen auf andere Kurse und ich bin sicher, das wird uns ein bisschen mehr taugen als hier.“

Scott Redding (Aruba.it Ducati) im 2. Rennen in Führung vor Rea (Kawasaki), Rinaldi (Team GOELEVEN Ducati) und den später gestürzten Bautista (HRC Honda) und Davies (Aruba.it Ducati). Aus 4 Punkten Rückstand nach Portugal wurden am Ende in Aragon deren 36. Wie hatte Redding nach dem Sieg in Lauf 1 am ersten Wochenende an selber Stätte noch getönt: „..von mir aus gewinne ich gleich noch weitere fünfmal..“ (© WorldSBK).

WM-Zwischenstand Motul WorldSBK nach 5 von 8 Runden