Jonathan Rea (Kawasaki ZX-10RR) feierte seinen 100. Sieg der Karriere gleich beim Auftaktrennen der neuen Saison, nachdem er dies beim Finale im Vorjahr in Estoril verpasst hatte.

Jonathan Rea nach seinem Meilenstein am 22. Mai 2021 in Aragon:Die war heute der 100. Rennsieg und dies ist die Frucht von sehr viel harter Arbeit. Im letzten Winter hat Kawasaki sich intensiv dem neuen Bike gewidmet und wir konnten damit definitiv einen Schritt nach vorne machen. Auch ich habe in der Nebensaison sehr hart an mir gearbeitet und ich weiß, dass ich mich in allen Bereichen verbessert habe. Ich wurde mit dem Traum geboren, Motorräder zu fahren und ab 1993 begleitet von meinen Eltern auf Motocross-Strecken anzutreten. Die folgende Geschichte ist absolut verrückt. Die Gelegenheit zu erhalten, um 2008 in die Supersport und sofort nach meiner Rookie-Saison in die Superbike Weltmeisterschaft zu kommen.“

Der erste WorldSBK Sieg von Jonathan Rea mit links Michel Fabrizio, der in Aragon sein Comeback in der WSSP feierte und rechts mit Noriyuki „Nitro Nori“ Haga der beste WorldSBK Fahrer der Geschichte, welcher nie einen Titel gewann. Mehr über die früheren Jahre der WorldSBK siehe in unserer ständig wachsenden, reichhaltig illustrierten History.

Rea weiter:Ich holte meinen ersten Rennsieg in Misano 2009 als Rookie und jetzt mit 100 Siegen das ist echt unglaublich. Jeder Rennsieg ist etwas Besonderes, und ich war noch nie ein Statistiker, aber als ich mich 100 Siegen näherte, war das ein großes Ziel. Es ist so eine coole Nummer und ein Meilenstein für die Karriere. Ich bin sehr stolz darauf. Wir hatten bei den Wintertests mit schlechtem Wetter ein bisschen Pech gehabt, aber mein Team hat nichts unversucht gelassen und ist bei jedem Test aufgetaucht, den wir nur fahren konnten. Dank aller Mitarbeiter haben sie die Dinge so neu organisiert und neu geplant. Nicht nur das Management, sondern alle Mechaniker und ihre Familien, die dieses Opfer gebracht haben. Wir waren in dieser Nebensaison so lange von zu Hause weg, oft ohne überhaupt Runden fahren zu können, aber wir sind jetzt in einer guten Position. Nun das erste Rennen zu gewinnen startet unsere Meisterschaft um 25 Punkte besser als im letzten Jahr. Dies war ein hervorragender Saisonstart.

Sieg Nummer 50 für Jonathan Rea 2017 in Magny-Cours mit links Marco Melandri (P2, Ducati) und rechts der damalige Kawasaki Racing Teamkollege Tom Sykes, heute für BMW unterwegs, aber bisher bei den Blau-Weißen im dritten Jahr aber sieglos (© Kawasaki Racing Team).

Alex Lowes nach hart erkämpftem Platz 2 im 1. Rennen von Aragon:Ich habe mich das ganze Wochenende über gut gefühlt, war sehr stark und habe viele Runden gefahren. Im Rennen ab etwa Runde sechs oder sieben, erlebte ich einige Schwierigkeiten und bekam Probleme mit der Front des Motorrads. Dies kam ziemlich überraschend für mich. Danach dachte ich für mich, da dies das erste Rennen des Jahres ist, wäre alles für nichts, sofern ich jetzt stürze. Ich sagte ich mir dann, finde deinen Rhythmus, lass Jonathan fahren und wenn jemand an dir vorbeikommt, versuche zu kämpfen. Als mir klar wurde, dass dies Toprak ist und er so gut bremst, war ich natürlich gewarnt. In diesem Bereich hatte ich aus irgendeinem Grund nicht das gleiche Gefühl wie in den Tests und Training. Glücklicherweise benutzte Toprak einen SCX-Hinterreifen und begann mit der Zeit damit viel zu rutschen. Ich war ziemlich geschmeidig, schaffte es gut und fing wieder an, mit ihm zu kämpfen. Der zweite Teil des Rennens war ziemlich hart, aber mit den Problemen, welche ich hatte, konnte ich nicht erwarten, am Ende um den zweiten Platz kämpfen zu können. Der positive Punkt war, dass das Qualifying ausgezeichnet lief, der Start sogar hervorragend war und ich von Beginn an wirklich gut gefahren bin. Damit können wir versuchen, uns für morgen weiter zu verbessern.

Alex Lowes (Kawasaki ZX-10RR) vor dem bisherigen 7-fachen Rekordsieger (Rea zog mit ihm am Samstag gleich) Chaz Davie auf der GoEleven Ducati Panigale V4R. Am Ende schaffte der Mann aus Lincoln Platz 2 und der Waliser Ducati Privatfahrer musste sich mit Rang 5 begnügen.

Tom Sykes (BMW) nach Platz 6: Wir sind hierhergekommen und hatten noch einige Testaufgaben, die wir machen mussten. Ehrlich gesagt haben wir einen guten Kompromiss gefunden. Es galt zunächst noch einige Dinge im freien Training auszuprobieren und zu versuchen, an einem guten Rennsetup zu arbeiten. Ich denke, es war nicht so schlimm. Natürlich habe ich immer noch nicht das Paket, das ich im ersten Viertel des Rennens haben möchte. Dann konnte ich gegen Ende des Rennens sehen, dass wir ein ziemlich gutes Tempo hatten, sicherlich besser als die Jungs vorne. Es ist noch früh und um ehrlich zu sein, denke ich angesichts der Einschränkungen, die ich hatte, dass P6 nicht schlecht ist. Jetzt haben wir Zeit, uns zu setzen und einen Blick darauf zu werfen und einige Änderungen für morgen vorzunehmen. Insgesamt war es so weit kein schlechter Start. “

Das Podium von Assen im April 2018 mit dem letzten Sieg von Tom Sykes (in Bildmitte) im zweiten Rennen zusammen mit Michael van der Mark (Pata Yamaha links, heute sein BMW Teamkollege) und seinem damaligen Kawasaki Kollegen Jonathan Rea.

Die Konsequenz aus den offenen Worten des Mannes aus Huddersfield

Wir hatten bereits früh darauf hingewiesen, dass der späte Testbeginn von BMW zum Bumerang werden könnte. Leider gab uns Tom Sykes mit seiner Stellungnahme nach dem ersten Rennen in Aragon damit absolut recht. Bei einem Werksteam mit einem neuen Modell fragen sich die Fans der Blau-Weißen zu Recht, weshalb diese die Hausaufgaben nicht gemacht haben. Daran ändern auch Vorschusslorbeeren der „Regenbogenpresse“ wenig. Es war eine der längsten Winterpausen überhaupt und BMW ging definitiv viel zu spät mit der neuen M-1000RR auf die Strecke. Es darf nicht sein, dass der Hoffnungsträger einer Mannschaft nach dem ersten Rennen bestätigen muss, dass er davor zu wenig testen konnte. Zumindest nicht bei einem Werksteam, welches zum zweiten Mal nach 2020 vor Saisonbeginn das Maul gehörig weit aufgerissen hatte, was das Management betrifft. Ohne das Pech von Bautista und Gerloff hätte Sykes nur Platz acht geschafft und dies als einziger Fahrer in den Top Ten von BMW.

Tom Sykes von uns vor dem Start anfangs April 2019 in seiner ersten Saison für BMW fotografiert und im Vordergrund rechts sein heutiger Markenkollege Eugene Laverty, der mit technischen Problemen im 1. Rennen 2021 ausfiel. Das erste Jahr war das bisher einzige, in welchem das BMW Werksteam seit seiner Rückkehr in die WSBK zu überzeugen vermochte.

Michael van der Mark (BMW) nach Platz 11:Wir hatten am Samstagmorgen wirklich Pech. Wir haben viel Zeit verloren, da wir dieses Problem mit dem Bike hatten. Am Ende haben die Jungs das Problem behoben und ich konnte eine Runde im FP3 fahren, aber ich brauche noch mehr Runden, nachdem ich am Vortag fast das ganze FP2 verloren habe. Meine Superpole war nicht so schlecht, aber es war das erste Mal mit einem Qualifikationsreifen für mich und das Motorrad ändert sich damit sehr, weshalb man sich daran gewöhnen muss. Im Rennen hatte ich einen guten Start und in den ersten Runden fühlte ich mich sehr stark, aber an einem Punkt der Strecke verlor ich zu viel, um bei den anderen Jungs zu bleiben. Nur ein bestimmter Sektor. Das war ein bisschen schade, denn danach hatte ich versucht, mehr zu forcieren und den Vorderreifen dabei zu stark belastet und dadurch noch mehr Zeit verloren. Aber insgesamt war es wichtig, endlich eine lange Strecke zu fahren, und wir können viel daraus lernen. Morgen ist ein neuer Tag und mit all den Informationen, die wir jetzt haben, sollte morgen besser sein. “ (die Redaktion: Wenn dies so wirklich stimmt, verstehen wir gar nichts mehr, da in 3 Tests unzählige Male Zeit war, einen Qualifier-Reifen auszuprobieren!)

Michael van der Mark (BMW M-1000RR) – seine eigenen und die Aussagen von Tom Sykes geben zu denken. Alles deutet darauf hin, als hätten sich die Blau-Weißen völlig dilettantisch auf die neue Saison mit dem neuen Bike vorbereitet und als zahlten die Fahrer dafür nun die Zeche.

Alvaro Bautista (HRC Honda) – Ausfall im 1. Rennen: Es ist wirklich schade um heute, weil wir ein sehr wettbewerbsfähiges Rennen auf sehr hohem Niveau gefahren sind. In den ersten Runden hatte ich ein bisschen Zeit verloren, als ich mit anderen Fahrern gekämpft habe. Dies führte dazu, dass sich eine kleine Lücke zwischen mir und der Gruppe vor mir öffnete, aber als ich meinen Rhythmus gefunden und einige Überholvorgänge hinter mir hatte, konnte ich eine starke Runde fahren und die Podiums-Kandidaten einholen. Ich hatte eine gute Chance, dranzubleiben und bis zum Ende mitzukämpfen, aber leider hatte ich drei oder vier Runden vor dem Ende einige Probleme mit der Technik. Mit jeder Runde wurde es etwas schlimmer und kurz vor Schluss stürzte ich in Kurve zwei. Als wir die Daten danach analysierten, stellten wir fest, dass ein elektronisches Problem mit einem Sensor aufgetreten war. In der Mitte der Kurve hatte ich plötzlich die volle Leistung und verlor den Hinterreifen. Schade, aber zum Glück bin ich unverletzt und wenn wir es positiv sehen, können wir mit unserer Rennleistung zufrieden sein. Morgen haben wir zwei weitere Möglichkeiten und wir werden sehen, wie es geht. Ich bin mit unserer Arbeit zufrieden, weil wir uns den Führenden immer mehr nähern und hoffentlich morgen die Rennen mit guten Ergebnissen beenden können.

Alvaro Bautista hinter Tom Sykes (BMW) und vor HRC Honda Teamkollege Leon Haslam – nur viel Pecht und ein technisches Problem kurz vor Schluss verhinderten ein Topresultat im ersten Rennen der Saison für den kleinen Spanier (© HRC Honda).

Leon Haslam (HRC Honda) – Rang 8 im 1. Rennen:Das Rennen war ziemlich hart, um ehrlich zu sein, da ich ein wenig mit der Traktion vorne zu kämpfen hatte, was bedeutete, dass ich nicht das Gefühl hatte, wirklich pushen zu können. Wir haben die Situation zwar ziemlich gut gemeistert und in der letzten Runde einen Kampf mit der Yamaha von Gerloff gewonnen, aber meine Leistung war im Verlauf des Rennens ein wenig auf und ab. Mein Tempo war nicht weit von dem der Top 5, aber ich hatte nicht das Gefühl, wirklich kämpfen zu können. Wir werden daran arbeiten, die Dinge vor den Rennen von morgen zu verbessern, damit ich hoffentlich in der Verfassung für die Positionen sein kann, welche noch mehr Punkte bringen.

Der „malerische Blick“ von unserem Appartment in Alcaniz – Hotels sind hier Mangelware und man muss nehmen was man bekommt, um nur halbwegs in Näher der Strecke unterzukommen.

Die Resultate der ersten Rennen von WSBK und WorldSSP 600

Zeitplan für das erste Rennwochenende von 2021

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).