Die Kawasaki Werkspiloten Rea und Lowes
Wie uns Jonathan Rea seinen ersten Tag in Magny-Cours schilderte: „Normalerweise würde ich in den Nass-Sessions ein bisschen mehr Zeit in der Box verbringen, weil wir wissen, dass unser Nass-Setup funktioniert. Aber ich fühlte mich gut, also wollte ich einfach weiter Runden fahren und den neuen Asphalt verstehen. Wir mussten auch die Reifen verstehen. Ich habe sowohl die älteren Typen der Regenreifen ausprobiert, wie auch den neuen. Letzterer ist unglaublich, definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben am Nachmittag viele gute Infos bekommen. Ich hatte heute einen kritischen Moment zwischen T6 und T7 (die Red: die S-Kurve nach Kurve 5, genannt Adelaide, in der Senke vor der 180 Grad Kurve 8), aber ich bin sturzfrei davongekommen. Wir haben mitten in der ersten Session einen neuen Reifen an der Kawasaki montiert und sind den Rest des Tages damit gefahren. Ich fühlte mich sicherer und forcierte damit immer mehr und wir fanden exakt das Limit. Ich hatte heute fast ein bisschen zu viel Selbstvertrauen, um ehrlich zu sein. Also werde ich versuchen, mich morgen ein wenig zurückzunehmen.“
Alex Lowes nach P5: „Heute Morgen wussten wir, dass es den ganzen Tag nass werden würde und weil es auch eintraf, war es wie eine andere Strecke. Ich habe Erinnerungen daran, wie der Kurs in der Vergangenheit bei Nässe war, doch nun war es völlig anders. Die Oberfläche fühlt sich für mich viel griffiger an und die Zeiten sind viel schneller. Die linke Seite des Reifens bleibt immer noch etwas zu kalt, aber im Allgemeinen ist der Grip viel größer. Eigentlich fahre ich gerne hier im Regen, anstatt unnötig nervös zu sein. Dieser Morgen war nicht schlecht und heute Nachmittag war ich einer der schnellsten Jungs aller Sessions. Ich freue mich darauf, morgen wieder zu fahren und verstehe jetzt viel mehr über das Bike.“
Die Meinungen der Honda Piloten
Was uns Leon Haslam von seinen Eindrücken am 1. Tag nach P8 berichtete: „Heute Morgen haben wir nicht so viele Runden gefahren, da wir an ein paar verschiedenen Dingen gearbeitet haben. Mein Gefühl war bei Nässe nicht sofort großartig, aber wir haben heute Nachmittag weiter gearbeitet und einige gute Schritte gemacht. Mit dem gleichen Reifen wie die anderen Jungs konnten wir während der gesamten Session immer schneller werden, und ich denke, ich habe gleich zum Ende hin dann meine beste Zeit geschafft. Wir haben einige Bereiche, an denen wir morgen arbeiten können, aber ich würde sagen, wir bringen das hin. Jetzt müssen wir nur noch sehen, was das Wetter morgen bringt. “
Alvaro Bautista nach P18: „Heute waren die Bedingungen wirklich richtig nass. Am Morgen hatte ich einige Schwierigkeiten, besonders mit meinem Gefühl im Heck, weil ich im Grunde keinen Griff hatte. Für den Nachmittag haben wir zwei verschiedene Einstellungen ausprobiert. Während mir die erste nicht geholfen hat, war die zweite interessant, da sie auch einige kleine Verbesserungen und Kniffe enthält, welche Honda hierher gebracht hat. Mein Gefühl hat sich dadurch verbessert und obwohl es noch nicht wie in Barcelona war, gab es im Vergleich zum Morgen immerhin einen Schritt nach vorne. Die niedrigen Temperaturen helfen nicht und die nassen Bedingungen sind für uns mit unserem Bike ziemlich neu zu adaptieren. Aber wir arbeiten hart, auch mit der Elektronik und lernen weiter. Wir kommen mit jeder Sitzung näher an das heran, was wir brauchen. Alles in allem also ein etwas anderer Tag unter diesen Bedingungen, aber immer auf dem Weg zur Verbesserung. Wir werden sehen, wie die Verhältnisse morgen sind. „
Was uns die Pata Yamaha Fahrer nach Tag 1 verrieten
Michael van der Mark, P10: „Der erste Tag hier in Magny-Cours und es war richtig nass! Die Dinge fühlten sich heute Morgen in Ordnung an, ich fühlte mit dem Bike wohl und hatte das Gefühl, dass wir uns im Regen verbessern könnten. Am Nachmittag – zu Beginn des Trainings – waren die Bedingungen besser, ich fühlte mich gut und die Geschwindigkeit war in Ordnung. Aber sobald die Strecke etwas trockener wurde, konnten wir keinen Schritt nach vorne machen. Ich hatte große Probleme beim Reinfahren in die Ecken, daher bin ich vom Ende der Sitzung etwas enttäuscht. Ich konnte mich nicht so verbessern, wie ich wollte, aber ich glaube nicht, dass wir wirklich weit weg sind. Wenn wir bei meiner Yamaha R1 unser Setup etwas wechseln und ich im Regen mein gutes Gefühl bekomme, sind wir bereit, wieder vorne zu sein. „
Toprak Razgatlioglu, P12: „Heute Morgen hatten wir ein gutes Tempo im Regen und es war auch das erste Mal nach dem Sturz in Barcelona wieder auf der R1. In der Vergangenheit hatte ich Schwierigkeiten mit den nassen Bedingungen, aber es war ein großartiger Start für mich. Die Yamaha R1 gab mir ein besseres Selbstvertrauen als das letztjährige Motorrad (die Red: dieser Seitenhieb gilt Kawasaki). Heute Nachmittag konnte ich nicht so viel Grip hinten finden, daher haben wir noch einige Arbeiten zu erledigen, auch meine körperliche Verfassung ist nicht perfekt. Aber insgesamt bin ich wirklich glücklich, also werden wir morgen sehen, was möglich ist. „
Die Meinungen der BMW Fahrer zu Tag 1
Wie Tom Sykes uns gegenüber Platz 6 beurteilte: „Die BMW S 1000 RR macht große Fortschritte, das haben wir heute gezeigt. Das allgemeine Setup des Motorrads war gut, natürlich wird die Konkurrenz bei Nässe etwas ausgeglichener. Was zufällig die Umstände sind, bei welchen die Mehrheit unserer Podestplätze im letzten Jahr entstanden. Ich hatten an diesem Nachmittag in Kurve 5 einen Sturz. Es passierte beim Einfahren in die Kurve etwas zu weit links, was man als Fahrer eher nicht tut, da es in dieser Kurve sehr rutschig ist. Dabei hat es mich leider erwischt. Ich freue mich auf morgen. Das Wetter sieht von morgens bis nachmittags etwas unvorhersehbar aus, was interessant sein wird, aber wir werden mit Sicherheit bei jedem Wetter kämpfen.“
Was Eugene Laverty nach P9 meinte: „Ich habe es heute wirklich genossen. Der erste echte Ausflug mit der BMW S 1000 RR im Regen war in Katalonien, und ich habe mich damals wohl gefühlt. Mit der heutigen Laufzeit haben wir uns schnell und konstant gefühlt. Der Grip am Heck war heute sehr stark, so dass ich auf dem Bike forcieren konnte, um das Limit zu spüren. Die Haftung auch am Kurvenausgang mit der BMW S 1000 RR ist gut, wir müssen nur möglicherweise etwas mehr Grip beim Kurveneingang finden, um die Leistung zu verbessern. Der neue Reifen, den Pirelli hierher gebracht hat, hat auch gut funktioniert, besonders wenn mehr stehendes Wasser vorhanden ist. Dies hat auch beim neuen Asphalt geholfen, der dieses Jahr aufgebracht wurde, da die Rundenzeiten viel schneller waren als in den Vorjahren. Mein Ziel für morgen ist es, weiterhin Spaß am Fahren zu haben, das Bike fühlt sich gut an und ich genieße das Fahren. Mal sehen, wo wir landen.“
Die Zeiten vom Freitag und der überraschende US-Boy
Garrett Gerloff (GRT Yamaha) schaffte in allerletzter Minute die Seestation des Freitags-Trainings. Nach seinem ersten Podium im 2. Rennen von Barcelona strotzt der US-Amerikaner vor Selbstvertrauen und begann in den letzten 20 Minuten des FP2 das Geschehen auf der Strecke zu prägen. Wesentlich weniger zu überzeugen vermochten am Nachmittag seine Yamaha Markenkollegen Michael van der Mark mit P10 und Toprak Razgatlioglu. Auch die Werks-Ducati Piloten Redding und Rea wurden mit Michael Ruben Rinaldi (Goeleven Ducati) von einem Privatfahrer deutlich in den Schatten gestellt. Mit permanent schnellen Runden gilt vor allem Weltmeister Jonathan Rea auf der Kawasaki als Topfavorit für am Samstag. Um das Podium dürfte es eine ganze Menge Anwärter geben, weshalb eine Prognose sich als schwierig bis unmöglich gestaltet.
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