FP1 WSBK Donington

Rea im 1. freien Training schnellster vor Toprak und Sykes

Die vierte Runde der Superbike Weltmeisterschaft ist für viele der wichtigsten Fahrer der Königsklasse der seriennahen Bikes ihr Heimrennen, auf welches sie im Vorjahr aufgrund der Corona-Pandemie verzichten mussten. Einer von ihnen legte sich bereits kurz nach Beginn des ersten freien Trainings hin, fuhr etwas später aber prompt die provisorische Bestzeit. Der Mann mit dem ersten Crash war Tom Sykes gewesen und Toprak Razgatlioglu war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht auf der Strecke. An der Yamaha R1 des Türken wurde in den ersten 10 Minuten in der Box noch emsig gearbeitet, weil zuerst ein Problem zu beseitigen war. Es war fürs Erste trocken geblieben und nach einigen Runden hatte der WM-Zweite bereits die zweitbeste Zeit markiert. Hinter Sykes und Toprak lagen nach der ersten Hälfte des FP1 Redding, Rea, Lowes, Rinaldi und Van der Mark. Lokalmatador Leon Haslam auf P8 vor Rabat und Davies. Der erstgenannte hatte anfänglich noch die zweitbeste Zeit hinter Johnny Rea gefahren.

Der Vergleich mit den Zeiten von 2019
Als noch eine Viertelstunde auf der Uhr standen, hatte Jonathan Rea mit 1’27,841 eine neue Bestzeit gefahren. Auf den vier Jahre alten Rekord von Tom Sykes (1’26,641 und damals wie der Nord-Ire auf Kawasaki ZX-10RR unterwegs) fehlten dem WM-Leader damit nur noch etwas über 1,2 Sekunden. Damit ist, sollte es am Samstag in der Superpole trocken bleiben, der alte Pole-Rekord des Mannes aus Huddersfield dieses Wochenende in Gefahr. Dieser probierte es drei Minuten vor dem Ende des dritten freien Trainings nochmals, die Bestzeit von Rea zu attackieren, aber nach zwei roten Sektoren fehlten Sykes am Schluss etwas über dreieinhalb Zehntel. Am Ende war er zuerst nur vierter, weil Toprak ganz an Schluss noch eine leicht bessere Zeit als dem amtierenden Weltmeister gelang und Gerloff die drittbeste Runde fuhr. Aber die besten Runden der beiden Yamaha Asse wurden kurz danach wieder gestrichen. Nachfolgend die finale Rangliste nach dem FP1.

P, No, Rider, Bike, Time(,Gap), km/h
1, 1, REA Jonathan, Kawasaki ZX-10RR, 1’27.841, , 272
2, 54, RAZGATLIOGLU Toprak, Yamaha YZF R1, 1’28.105, 0.264, 268
3, 66, SYKES Tom, BMW M 1000 RR, 1’28.202, 0.361, 270
4, 21, RINALDI Michael Ruben, Ducati Panigale V4 R, 1’28.560, 0.719, 273
5, 91, HASLAM Leon, Honda CBR1000 RR-R, 1’28.576, 0.735, 270
6, 31, GERLOFF Garrett, Yamaha YZF R1, 1’28.681, 0.840, 268
7, 22, LOWES Alex, Kawasaki ZX-10RR, 1’28.790, 0.949, 270
8, 45, REDDING Scott, Ducati Panigale V4 R, 1’28.814, 0.973, 270
9, 7, DAVIES Chaz, Ducati Panigale V4 R, 1’28.857, 1.016, 269
10, 60, VAN DER MARK Michael, BMW M 1000 RR, 1’29.104, 1.263, 268
11, 19, BAUTISTA Alvaro, Honda CBR1000 RR-R, 1’29.461, 1.620, 272
12, 44, MAHIAS Lucas, Kawasaki ZX-10RR, 1’29.505, 1.664, 261
13, 47, BASSANI Axel, Ducati Panigale V4 R, 1’29.550, 1.709, 273
14, 55, LOCATELLI Andrea, Yamaha YZF R1, 1’29.746, 1.905, 268
15, 94, FOLGER Jonas, BMW M 1000 RR, 1’29.754, 1.913, 266
16, 53, RABAT Tito, Ducati Panigale V4 R, 1’30.157, 2.316, 272
17, 12, MOSSEY Luke, Kawasaki ZX-10RR, 1’30.953, 3.112, 262
18, 23, PONSSON Christophe, Yamaha YZF R1, 1’31.579, 3.738, 264
19, 84, CRESSON Loris, Kawasaki ZX-10RR, 1’31.718, 3.877, 261
20, 32, VINALES Isaac, Kawasaki ZX-10RR, 1’31.880, 4.039, 266
21, 3, NOZANE Kohta, Yamaha YZF R1, 1’35.209, 7.368, 256
22, 50, LAVERTY Eugene, BMW M 1000 RR, , , 248

Die Wetterprognose für Samstag und Sonntag – 90 % Regen!

Wir erinnern uns noch sehr gut, wie wir in Kurve 1 innen standen, als das erste Rennen von 2019 bei Regen in Donington gestartet wurde. Ein überragender Jonathan Rea ging von Beginn an in Führung und nach der ersten Runde hatten wir zuerst den Eindruck, hinter ihm sei etwas passiert. Der Grund dafür war, dass der zweitplatzierte Tom Sykes bereits mit fast 3 Sekunden Rückstand auf den Leader in Turn 1 ankam. Eine Runde später waren es nahezu fünf Sekunden, die der Kawasaki Pilot auf seinen nächsten Verfolger herausgefahren hatte. Im sechsten Umgang waren es beinahe 7 Sekunden und ab nun verwaltete er nur noch seinen Vorsprung auf die anderen Fahrer. Alvaro Bautista stürzte als WM-Leader und damit übernahm der amtierende Weltmeister die Führung und gab sich danach keine Blösse mehr und holte sich den fünften Titel in Folge.

Droht der Konkurrenz des WM-Leaders eine erneute Demütigung am kommenden Wochenende?
Seinen Gegner dürfte bei der aktuellen Wetterprognose bereits das Herz in die Hose rutschen, weil es sieht für das ganze Wochenende nicht gut aus. Derzeit droht bei sämtlichen drei Rennen zu 90 Prozent Regen, womit nebst Rea höchstens Sykes glücklich sein dürfte. Vor zwei Jahren fuhr der Mann aus Huddersfield für BMW nach dem Regenrennen in Misano bei wiederum nassen Verhältnissen in Donington mit P2 sein zweites Podium heraus. Während Alex Lowes und Scott Redding ebenfalls bei Regen sehr stark einzuschätzen sind, gilt dies nach wie vor bei Toprak überhaupt nicht. Der Türke hatte sich zwar in Magny-Cours im Vorjahr im Nassen recht achtbar aus der Affäre gezogen. Aber sein bestes Resultat war ein sechster Rang im ersten Rennen. Für den WM-Zweiten aus der Türkei droht bei Regen somit ein herber Rückschlag, sollten die Prognosen zutreffen. Ganz allgemein droht der Konkurrenz des WM-Leaders eine erneute Demütigung am kommenden Wochenende, allen voran der Yamaha Hoffnung, der womöglich kommendes Wochenende deutlich Federn lassen könnte.

Die Rückkehr von Leandro Mercado – für Assen vorgesehen

Nachdem sich sein Team in Aragon bis auf die Knochen blamiert hatte, kehrt MIE Honda nun angeblich für die Runde in der Niederlande mit dem Argentinier wieder zurück. Wir verzichten an dieser Stelle auf die geschwollenen Worte, welche die dubiose Teamchefin Moriwaki aus Japan dazu von sich gab. Vor allem auch, weil ihre Glaubwürdigkeit in den letzten Monaten extrem gelitten hatte und man ihr heute kaum mehr etwas glauben mag. Unsere einzige Hoffnung gilt Leandro Mercado, der eine derart peinliche Vorstellung wie beim Saisonauftakt schlicht nicht verdient hat. Hoffen wir, dass er ab Assen bis zum Saisonende nun mit dabei sein kann und dass seine Honda CBR-1000RR-R SP Fireblade diesmal etwas seriöser vorbereitet sein wird, als noch in Aragonien, wo er absolut chancenlos war.

Stand in der WorldSBK Weltmeisterschaft

Der „Donington Park Circuit“

Der Zeitplan der WorldSBK Runde in Donington

>WSBK Donington Vorschau siehe separaten Bericht auf dieser Seite.

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).