Zum Gedenken an den am 11. April 1955 tödlich verunfallten Ray Amm
Mit bürgerlichem Namen hiess der Mann William Raymond Amm, welcher am 11. April 1955 in Imola sein Leben der Liebe zum Rennsport opferte. Er stammte aus Rhodesien, dem heutigen Simbabwe im Süden Afrikas und war ein Racer mit Leib und Seele. Im Vorjahr war er auf Norton Vizeweltmeister in der 350 cm³ und 500 cm³ WM geworden und die Saison 1955 sollte den endgültigen Durchbruch für ihn bringen. Im Vorjahr hatte er vier Rennen gewonnen, wobei der 500 cm³ Sieg beim Ulster GP aufgrund des Abbruchs infolge Regen später gestrichen wurde. Mangels ausreichender Zahl an Runden, welche laut Reglement vorgeschrieben war, kam es beim Herbstkongress der FIM im September 1954 zu diesem Entscheid.
Der verhängnisvolle Sturz in der Curva Rivazza Ray Amm war als einer der Favoriten ins 350 cm³ Rennen auf dem Autodromo in Imola gegangen. Doch das Schicksal wollte es an diesem Tag anders. Als er zur Vorbereitung der damals 8 Runden umfassenden Weltmeisterschaft am international ausgeschriebenen Rennen zum „Conchiglia d’Oro“ in Imola teilnahm. Als frisch gebackener MV Agusta Werksfahrer stürzte der 27-Jährige unglücklich in der Curva Rivazza und verlor dabei seinen Helm. Der Rhodesier hatte keine Chance und verstarb an seinen schweren Verletzungen noch während dem Transport zum Spital. William Raymond Amm war ein furchtloser Fahrer. Er hatte den Namen des Landes an die Spitze der Sportwelt gesetzt und war einer der berühmtesten Söhne Rhodesiens geworden. Er hatte zu Lebzeiten einen Boom ausgelöst, der so erfolgreiche Rennfahrer wie Gary Hocking mit 2 WM-Titeln und Jim Redman mit deren 6 als Nachfolger nach Europa lockte.
Sein Übername in Deutschland: Der Todesengel
Bis zu seinem Tod hatte Amm auf der Strecke nur zwei schwerere Verletzungen erlitten. 1952 brach sich Amm ein Bein, was ihn jedoch nicht daran hinderte, am GP der Nationen in Italien teilzunehmen und das Rennen zu gewinnen. Notabene mit seinem Bein in Gips. Er stürzte 1953 beim Großen Preis von Deutschland auf der bekannten Solitude in der Nähe von Stuttgart und verbrachte danach einen Monat mit einer Rückenverletzung im lokalen Krankenhaus. Im Jahr 1954 hatte in Aintree, England einen Crash und erholte sich danach etwa einen Monat lang in Geoff Dukes Haus in Southport bei Liverpool.
Die Erfolge von Ray Amm im Grand Prix Sport
Die Bestürzung nach Amms tödlichem Unfall war groß
Unter Gegnern, Rennsportfans und natürlich besonders auch in seiner Heimat Rhodesien war die Bestürzung groß, als die Nachricht von Rays Tod seine Runde machte. Nachfolgend ein beinahe halbseitiger Bericht aus einem deutschen Motormagazin über den allseits geliebten und von seinen Gegnern auf der Strecke gefürchteten schnellen Rhodesier. Auch hier wurde Amms Fahrstil als sehr gewagt dargestellt, aber vor allem auch seine offene und hilfsbereite Art sehr hervorgehoben. Darunter der Bericht eines französischen Magazins und als dritter Zeitbericht von damals ein Artikel mit der Aussage seiner Frau, die den Unfall glücklicherweise nicht mit ansehen musste.
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