Suboptimale Planung von FIM und Dorna der WorldSBK
Für das 36. Jahr der seriennahen Weltmeisterschaft beginnt die Saison kommendes Jahr sehr früh. Die ersten beiden Runden finden zudem genau in umgekehrter Reihenfolge zum Vorjahr statt. Während das Event von Phillip Island (Australien) nach dem indonesischen Wochenende auf der Insel Lombok (Indonesien) 2022 das Finale bildet, beginnt ein Jahr danach die Saison in Down Under. Auf den ersten Blick wirkt der noch provisorische und laut FIM und Dorna vorerst unvollständige Kalender halbwegs ausgewogen. Vor allem beginnt die Saison wie 2020, als nach dem Saisonauftakt in Australien danach die Covid-19 Pandemie ein Chaos auslöste, bereits sehr früh am letzten Februar-Wochenende. Vorerst nicht mehr im Kalender ist Estoril (Portugal) aufgeführt, was jedoch nicht bedeuten muss, dass diese 2022 noch im Mai durchgeführte Runde komplett entfällt.
Sehr lange Pause und viele Terminkollisionen
Auf den zweiten Blick und deshalb haben wir nachfolgend auch den kombinierten Kalender mit der MotoGP zusammengestellt (noch ohne 12. Runde der WorldSBK, da diese noch nicht feststand) zeigt sich kein positives Bild der Planung seitens der Verantwortlichen. Nicht weniger als 4 Runden kollidieren im Kalender, was vor allem für den 9. und 10. September ein grosses Problem darstellt. Mit der WorldSBK-Runde in Magny-Cours bei Nevers im Burgund und dem Grand Prix von San Marino finden sogar zwei Europa-Runden am selben Wochenende statt. Somit schafften es FIM und Dorna ein weiteres Mal nicht, einen ausgewogenen Kalender für die beiden Serien zusammenzustellen. Dies ist für Berichterstatter, Fans und natürlich vor allem die WorldSBK erneut sehr ärgerlich.
Die empfehlenswertesten WorldSBK Events
Trotz erneut frühem Termin in der zweiten Aprilhälfte, dürfte für Europäer vor allem Assen als einer der absoluten Klassiker eines der attraktivsten Wochenenden darstellen. In den Niederlanden passt für die Fans in der Regel schlicht alles. Die Verpflegung ist im Gegensatz zu Barcelona (2022 gab es dort beim Haupteingang, dem einzigen überhaupt, mit nur einem offenen Tor, lediglich einen Stand, der vor allem am Sonntag stundenlange Warteschlangen provozierte) hervorragend und die Stimmung ist in der „Cathedral of Speed“ kaum zu übertreffen. Der Klassiker Donington in England (mit 1988 dem ersten Rennen der WorldSBK Geschichte) unbedingt und auch Most mit den vielen Naturtribünen kann auf jeden Fall empfohlen werden. Dazu natürlich die Frankreich-Runde in Magny-Cours, auf einem sehr speziellen Kurs. Der Autodromo do Algarve in Portugal aus ähnlichen Gründen wie Barcelona hingegen nur bedingt.
Wie geht es sportlich weiter?
Durch eine fragwürdige Auslegung des technischen Reglements durch die FIM wurde Ducati gegenüber der Konkurrenz klar bevorteilt. Auch wenn praktisch sämtliche Medien und Kommentatoren es ihren Lesern und Zuhörern laufend vorgaukelt, der Wettbewerb ist seit 2019 absolut verfälscht. Und das Märchen von der „Ducati Power“ hat in der WorldSBK genau einen einzigen und leider sportlich aus Sicht vieler Fans wertlosen Hintergrund. Man sieht es von blossem Auge, wenn man Alvaro Bautista auf den langen Geraden an sämtlichen Gegnern förmlich vorbeifliegen sieht. Deutlich mehr Drehzahl seiner Panigale V4 gegenüber allen Konkurrenten in Kombination mit seinem Fliegengewicht wirken wahre Wunder. Auf der anderen Seite wurde Rekordweltmeister Johnny Rea auf seiner seit 2021 komplett erneuerten Kawasaki ZX-10RR komplett eingebremst und sein Motor förmlich kastriert. Deshalb und weil Bautista im Gegensatz zu 2019 fast fehlerfrei blieb, war die Saison 2022 eine der langweiligsten der Geschichte. Daran dürfte sich auch im kommenden Jahr wenig ändern.
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