Comeback des SSP 600 Weltmeisters von 2019 bei EAB
Würde man Meldungen auf anderen Portalen Glauben schenken, wäre der Schweizer bereits bei rund 4 Teams gleichzeitig unter Vertrag für 2021. Doch nichts von den voreiligen Behauptungen wurde im Lauf des Vorjahres wahr. Als bei EAB der bereits mit einem Vertrag für nächste Saison ausgestattete Niederländer Bo Bendsneyder kurz vor dem Jahres-Ende doch noch in der Moto2 einen Platz fand, wurde wieder etwas frei. Statt auf Ducati, Triumph oder wo sonst immer er angeblich hätte landen sollen, fährt er beim niederländischen Team nächste Saison auf einer Yamaha R6. Doch aus dem Weltmeister von 2019 wurde nun wieder ein Herausforderer, wenn es nächstes Jahr um den Titel geht. Er ist 2021 alles andere als der WM-Topfavorit.
Wie der MV Fahrer 2020 auf die krumme Bahn geriet
Sich Journalisten gegenüber zu öffnen, kann für manch einen Fluch oder Segen sein. Geht es um die Suche nach Geldgebern, mag durchaus auch ein Vorteil dadurch entstehen. Doch wie es 2019 bei Alvaro Bautista mit seinen Ausreden zu seinen damaligen Stürzen übers Vorderrad passierte, kann so etwas auch arg in die Hosen gehen. Der Spanier fand damals einen Schreiberling, der doof genug war, absoluten Unsinn über angebliche technische Probleme als Ursache wiederzugeben. So wird es schnell peinlich. Im Fall des kleinen Spaniers las damals ein Ducati Team-Verantwortlicher darüber, dass angeblich das Bike an seinen Ausrutschern schuld gewesen sei und am Ende musste er sich einen neuen Arbeitgeber suchen. Noch ungeschickter als Bautista war kurz nach Saisonbeginn der SSP 600 Weltmeister von 2019. Das kopflose Vorgehen von Randy „Krummener“ (unter diesem Namen wurde er kürzlich bei Red Bull Media erwähnt) kostete ihn nicht nur seine Titelverteidigung.
Hervorragender Start in der SSP 600 WM und Krummis 1. Fehler
Mit dem Puccetti Kawasaki Racing Team gelang dem Schweizer ein hervorragender Einstieg in der Supersport 600 Weltmeisterschaft. Ein Auftaktsieg in Phillip Island und zwei Podestplätze mit am Ende WM-Rang 3 schaute für den Rookie damals heraus. Womöglich waren Team und Fahrer dadurch übermütig geworden, jedenfalls riskierte man es mit Randy im Jahr darauf, sofort in die WorldSBK aufzusteigen. Ähnlich wie Stefan Bradl ging dies jedoch bei sehr vielen Rennen gewaltig in die Hose. Nach Platz 10 im ersten Rennen von Australien verpasste Krummi im 2. Lauf gar die Punkteränge. Einzig in Misano gelangen mit P7 und als achter zwei weitere Top Ten Resultate. Nach dem zweiten Rennen in Deutschland war die Saison dann aufgrund einer Verletzung vorzeitig zu Ende. Mit WM-Rang 16 war Randy drittletzter der ganzjährig teilnehmenden Piloten, das war definitiv zu wenig. Daher ging es schnurstracks wieder in die WSSP 600 zurück.
Der fatale Fehler mit der „Nestbeschmutzung“ und dem Rückzug
Beim Saisonauftakt in Phillip Island warteten wir am 1. März 2020 mit der Kamera in Kurve 4, genannt Honda Corner vergeblich auf den „Krummenator“. Der amtierende Weltmeister war nämlich bereits in Kurve 1 abgeflogen, als er zu weit nach aussen geraten war und sich in der Wiese überschlug. So ein Sturz kann passieren, aber was in der Lockdown Pause aufgrund der Corona-Pandemie danach kam, verstanden nur die wenigsten Beobachter, falls es überhaupt einen gab. Über die Boulevard-Seite von Red Bull Media verbreitete er haarsträubende Beschuldigungen über sein Team und bezichtigte MV Agusta krummer Dinger.
Das absolut falsche Vorgehen
Natürlich hatte das MV Agusta Team einen Fehler begangen und wurde für ihr Vergehen samt Fahrer Raffaele de Rosa auch nachträglich dafür mit einem Punkteabzug bestraft. Im Vergleich zur „Yamaha-Ventilcausa“ in der MotoGP aber sicher nichts Schlimmeres. Trotzdem war die dubiose Anschuldigung Krummenachers schweres Geschütz und zeugte eher davon, dass vielmehr er damit auf die krumme Bahn geraten war. Viel korrekter wäre gewesen, mit seinem Teamchef zusammenzusitzen und allfällige Unstimmigkeiten auszudiskutieren, statt über die oft genug als Lügner erwischten Red Bullis die Öffentlichkeit zu suchen. Nicht wenige im Paddock bezeichnen den Schweizer seither als Dummkopf und bei einigen Teamchefs ist er seither absolut verständlicherweise untendurch.
Die 13 bisher offiziell gemeldeten Fahrer
Mit Benro Racing aus den Niederlanden zog sich bereits ein Team aus der Supersport WM zurück. Glücklicherweise tritt Ten Kate nun mit einer eigenen Mannschaft neu in der WSSP 600 an und verpflichtete als Fahrer den starken Schweizer Dominique Aegerter. Nebst Philipp Öttl, Jules Cluzel und Randys Erzrivale Federico Caricasulo gilt der „Domi-Fighter“ als einer der Top-Favoriten für 2021. Auf jeden Fall trifft Krummi damit auf definitiv starke Konkurrenz. In Fettschrift die Neuzugänge in der WSSP 600 und in Kursivschrift die Piloten und Teams des Vorjahres, welche noch nicht offiziell bestätigt wurden. Aktuell hoffen Dorna, Fans und Veranstalter, dass anfangs des neuen Jahres noch zahlreiche Nennungen weiterer Teams und Fahrer eintreffen.
Der provisorische Kalender der WorldSBK für 2021
Bevor der provisorische Kalender veröffentlicht wurde, behaupteten einige Schreiberlinge aufs Blaue hinaus, der Saisonauftakt werde im Frühling in Jerez beginnen. Doch als der Kalender veröffentlicht wurde, mussten wir schmunzeln. Pech gehabt, es ist die 8. Runde und somit erst im September, wo es für der WorldSBK Tross zum Circuito de Jerez geht! Hinter San Juan steht ein großes Fragezeichen, genauso wie für die Australien-Runde und den noch fehlenden Termin für die 13. Runde. An Spekulationen hierzu wollen wir uns nicht beteiligen, genauso was den Mandalika Circuit betrifft und die Durchführbarkeit in Indonesien im Herbst.
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