Toprak Razgatlioglu auf der Yamaha YZF R1M – der Türke war der überragende Mann des Samstagnachmittags, nachdem ihn Jonathan Rea am Morgen in der Superpole noch geschlagen hatte.

Toprak gewinnt vor Rea und „Loca“ – Redding strauchelt und enttäuscht

Am Freitagnachmittag im FP2 und am Samstagmorgen im FP3 hatte sich Jonathan Rea nicht wirklich wohlgefühlt. Der amtierende Weltmeister meldete Probleme in einigen Bereichen der Strecke und auf seine härtesten Gegner verlor er einige Zehntel. Doch in der Superpole war der Nord-Ire wieder voll da. Während Scott Redding nach seiner Bestzeit im FP3 nur achter wurde, war Rea in der allerletzten Minute zum achten Mal in Folge schnellster Mann auf dem Circuit de Nevers Magny-Cours und holte sich die Poleposition. Damit löste er SBK Weltmeister Ben Spies von 2009 ab, dessen Bestmarke bisher bei sieben Poles in Folge stand. Hinter dem Kawasaki Ass standen Toprak Razgatlioglu und Tom Sykes, von dem man im Rennen nie sicher sein kann, ob es danach auf seiner BMW wieder deutlich nach hinten gehen wird. Nach dem Start hatte zuerst Toprak die Nase vorne, aber Rea schob sich vor Kurve 5, genannt Adelaide wieder am Türken vorbei. Dieser wurde zuerst von Lowes, Locatelli und Rinaldi bedrängt, konnte sich danach aber wieder auf P2 vorarbeiten, während Redding keine Positionen nach dem Start gutmachte.

Alvaro Bautista mit offenem Mund vor dem Start zum ersten Rennen in Magny-Cours, links hinter ihm Isaac Viñales und rechts Tito Rabat – der HRC Honda Pilot war wie erwartet der erfolgreichste der drei Spanier.

Der Kampf um den Sieg im ersten Rennen von Frankreich
In Kurve 5 attackierte der Yamaha Pilot den Leader der ersten vier Runden und damit lag nun der Yamaha Pilot in Front vor Rea, Lowes, Rindladi, Locatelli, van der Mark, Haslam, Bassani, Bautista und auf P10 Chaz Davies. Redding war nur elfter und Sykes sogar wie befürchtet auf P12 zurückgefallen. Die beiden hatten davor Fehler begangen, welche sich entsprechend negativ auf ihre Platzierung auswirkten. Der 6-fache Weltmeister gab sich noch nicht geschlagen und Rea tat alles, um am Türken dranzubleiben. Nach 8 von 21 Runden war der Kawasaki Pilot schon wieder am Yamaha Ass dran. Lowes hatte derweil einen Rückstand von etwa einer Sekunde auf das Führungsduo, während Leandro „Tati“ Mercado auf der Honda ins Kiesbett fuhr. Die beiden Spitzenleute hatten einen unterschiedlichen Vorderreifen aufgezogen, aber die Differenz schien kaum spürbar zu sein.

Alex Lowes im Kies – der Mann aus Lincoln war auf Podiumskurs, bevor er wieder einmal die Zielflagge nicht sehen sollte und wie Redding wichtige Punkte in der WM verlor.

Redding mit schwierigem Rennen und vielen Problemen – Lowes verpasst Podium mit Crash
Der Engländer hatte keinen guten Nachmittag im ersten Lauf und bei Rennhälfte verlor er auf einen Schlag in Adelaide zwei Positionen. Wenig später wurde sein Teamkollege Rinaldi von Locatelli überholt. Dahinter van der Mark auf der besten BMW und die beiden HRC Honda Piloten Bautista und Haslam vor Bassani und Davies. Vorne hatte sich Toprak zwischenzeitlich einen Vorsprung herausgefahren, womit 9 Runden vor Schluss der Kampf um den Sieg entschieden schien. Fünf Runden vor Schluss stürztein Turn 8 auf P3 liegend Alex Lowes beim Versuch, den hinter ihm liegenden Andrea Locatelli auf Distanz zu halten. Damit war der Italiener auf Podestkurs und van der Mark auf der besten BMW in den Top fünf. Redding stürzte in Turn 11 ebenfalls noch in der zweitletzten Runde, womit das Desaster für den WM-Dritten perfekt war, auch wenn er sofort wieder aufsteigen konnte und danach immer noch zwölfter war. Razgatlioglu gewann am Ende sicher vor Rea und Locatelli, Rinaldi, van der Mark und Bautista. Dessen Teamkollege Haslam wurde nach einem Fehler hinter Bassani, Davies und Sykes noch zehnter vor Garrett Gerloff.

Scott Redding und seine Ducati am Boden – trotz Sturz verlor er kaum Plätze, aber das Resultat war für den WM-Dritten am Ende trotzdem eine pure Katastrophe.

Die Interviews nach dem Rennen

Der Sieger sagte nach dem ersten Lauf, er hätte davor noch an seiner Konstanz arbeiten müssen. Aber mit seinem Team hätte Toprak dies hinbekommen und er sei mit seinem Bike sehr zufrieden gewesen, aber für ein Stoppie auf der Ziellinie hätte es aufgrund des relativ knappen Vorsprung am Ende nicht gereicht. Nun werde er auch am Sonntag wieder angreifen und vielleicht klappe es dann. Andrea Locatelli war nach Platz 3 hochzufrieden und er betonte, dass er mit den Fortschritten sehr zufrieden sei. Seine Yamaha sei vom Team perfekt vorbereitet worden und er hätte damit ein gutes Rennen erlebt. Nach Platz zwei war Jonathan Rea natürlich nicht hochzufrieden, aber der amtierende Weltmeister lächelte trotzdem beim Interview. Er habe ein gutes Gefühl mit seiner Front gehabt, aber es habe bei der guten Leistung von Razgatlioglu nicht ganz gereicht. Er hoffe jedoch, mit seinem Team noch kleine Verbesserungen an seinem Bike zu finden, um am Sonntag ganz vorne mitkämpfen zu können.

Jonathan Rea nach dem ersten Lauf im Gespräch mit seinem Crew Chief Pere Riba – der Nord-Ire hatte am Samstag nicht die Waffen, um im Kampf um den Sieg ein Wörtchen mitzureden.

Das erste Superbike Rennen von Magny-Cours in Zahlen

Der aktuelle WM-Stand in der WorldSBK

P, Rider, Points, Bike
1. TOPRAK RAZGATLIOGLU 336 YAMAHA
2. JONATHAN REA 331 KAWASAKI
3. SCOTT REDDING 277 DUCATI
4. ALEX LOWES 169 KAWASAKI
5. ANDREA LOCATELLI 167 YAMAHA
6. MICHAEL RUBEN RINALDI 163 DUCATI
7. TOM SYKES 153 BMW
8. MICHAEL VAN DER MARK 142 BMW
9. GARRETT GERLOFF 140 YAMAHA
10. ALVARO BAUTISTA 102 HONDA
11. CHAZ DAVIES 101 DUCATI
12. AXEL BASSANI 95 DUCATI
13. LEON HASLAM 77 HONDA
14. LUCAS MAHIAS 38 KAWASAKI
15. TITO RABAT 37 DUCATI
16. KOHTA NOZANE 30 YAMAHA
17. ISAAC VINALES 20 KAWASAKI
18. JONAS FOLGER 14 BMW
19. EUGENE LAVERTY 14 BMW
20. CHRISTOPHE PONSSON 14 YAMAHA
21. LEANDRO MERCADO 8 HONDA
22. MARVIN FRITZ 6 YAMAHA
23. LORIS CRESSON 3 KAWASAKI
24. ANDREA MANTOVANI 2 KAWASAKI
25. LUKE MOSSEY 2 KAWASAKI

WorldSSP 600 Lauf 1: Aegerter gewinnt nach Restart

Nach einem Crash von Niki Tuuli und dem ehemaligen WSBK Star Michel Fabrizio gab es rote Flaggen und mit einer längeren Verzögerung kam es zu einem Neustart. Dabei hatte vor der Warm-Up Lap Lokalmatador Valentin Debise riesiges Glück, als sein Motor abstellte und er danach von einem anderen Fahrer getroffen wurde, sich dabei aber nicht ernsthaft verletzte. Beim zweiten Start war WM-Leader Aegerter der beste und von hinten hatte Steven Odendaal mit Startplatz 13 eine schwierige Aufgabe vor sich. Aber der Südafrikaner arbeitete sich früh nach vorne und als noch 7 des auf 12 Runden verkürzten Rennens zu fahren waren, lag er bereits auf P4 vor Gonzalez, Öttl, Öncü, Caricasulo und Tuuli als neuntem. Vor sich hatte der WM-Zweite nun Aegerter, Cluzel und Bernardi, wobei der Leader aus der Schweiz bereits einen Vorsprung von 1,3 Sekunden auf den zweitplatzierten Franzosen herausgefahren hatte.

Niki Tuuli und seine MV Agusta innert kurzer Zeit zum zweiten Mal am Boden – nach Start aus Reihe 1 lief es dem Finnen im ersten Rennen von Frankreich alles andere als nach Wunsch.

Die letzten fünf Runden
Während sich Jules Cluzel auf P2 leicht von seinen Verfolgern absetzen konnte, war das Rennen für Vertti Takala nach einem Crash bereits vorbei. Wenig später lag auch dessen finnischer Landsmann Niki Tuuli zum zweiten Mal an diesem Tag mit seiner MV Agusta am Boden. Odendaal hatte sich Bernardi geschnappt und auch Gonzalez war am Italiener vorbeigegangen. Der Spanier war wenig später direkt hinter Cluzel, der in der zweitletzten Runde auch den Franzosen kassiert hatte. Während Aegerter sicher an der Spitze lag, war der Kampf um Platz 2 bis zur Zielflagge noch völlig offen. Am Ende war es der WM-Zweite, der hinter dem Schweizer Rang 2 holte und Gonzalez musste sich mit P4 hinter dem Lokalmatador zufriedengeben.

Jules Cluzel (GMT94 Yamaha) im Interview nach Platz 3 – vor heimischem Publikum war der Franzose mit Platz 3 alles andere als unzufrieden.

Das erste Supersport 600 Rennen von Magny-Cours in Zahlen

Der aktuelle WM-Stand in der WorldSSP 600

Mit nun 52 Punkten Vorsprung liegt Aegerter einsam an der Spitze, aber der Schein trügt. Weil der schnelle Schweizer in Misano MotoE fahren muss, da er auch dort noch EM-Chancen hat, wird er die nächste Runde in Barcelona verpassen. Damit kann ihm Odendaal im Idealfall beim katalanischen Event bis auf wenige Punkte näher rücken.

P, Rider, Points, Bike
1. DOMINIQUE AEGERTER 282 YAMAHA
2. STEVEN ODENDAAL 230 YAMAHA
3. PHILIPP OETTL 165 KAWASAKI
4. LUCA BERNARDI 161 YAMAHA
5. JULES CLUZEL 140 YAMAHA
6. MANUEL GONZALEZ 133 YAMAHA
7. FEDERICO CARICASULO 94 YAMAHA
8. RANDY KRUMMENACHER 82 YAMAHA
9. CAN ALEXANDER ONCU 74 KAWASAKI
10. RAFFAELE DE ROSA 70 KAWASAKI
11. NIKI TUULI 58 MV AGUSTA
12. HANNES SOOMER 48 YAMAHA
13. MARC ALCOBA 40 YAMAHA
14. CHRISTOFFER BERGMAN 39 YAMAHA
15. KEVIN MANFREDI 26 YAMAHA
16. VERTTI TAKALA 21 YAMAHA
17. GALANG HENDRA PRATAMA 21 YAMAHA
18. SIMON JESPERSEN 15 YAMAHA
19. PETER SEBESTYEN 15 YAMAHA
20. MARCEL BRENNER 10 YAMAHA
21. VALENTIN DEBISE 9 YAMAHA
22. SHERIDAN MORAIS 9 YAMAHA
23. DAVID SANCHIS MARTINEZ 8 YAMAHA
24. MARIA HERRERA 7 YAMAHA
25. ANDY VERDOIA 6 YAMAHA
26. FILIPPO FULIGNI 6 YAMAHA
27. STEPHANE FROSSARD 6 YAMAHA
28. MICHEL FABRIZIO 6 KAWASAKI
29. MAX ENDERLEIN 5 YAMAHA
30. ROBERTO MERCANDELLI 5 YAMAHA
31. HIKARI OKUBO 4 KAWASAKI
32. MASSIMO ROCCOLI 4 YAMAHA
33. FEDERICO FULIGNI 4 YAMAHA
34. LUCA GRUNWALD 3 SUZUKI
35. MATTEO PATACCA 3 YAMAHA
36. UNAI ORRADRE 2 YAMAHA
37. DANIEL VALLE 2 YAMAHA
38. ONDREJ VOSTATEK 2 YAMAHA
39. OSCAR GUTIERREZ IGLESIAS 1 YAMAHA
40. LUCA OTTAVIANI 1 KAWASAKI
41. LEONARDO TACCINI 1 KAWASAKI
42. DAVIDE PIZZOLI 1 YAMAHA
43. PAWEL SZKOPEK 1 YAMAHA

Der Circuit de Nevers Magny-Cours

Der Zeitplan für die Frankreich Runde in Nevers

>WSBK Nevers Vorschau siehe separaten Bericht auf dieser Seite.

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