GP von Österreich am 11. August 2019, Runde 11 von 19.

Dovi besiegt Marquez erneut in der Ziel-Kurve

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Fabio Quartararo vor Maverick Vinales (beide Yamaha) und Alex Rins (Suzuki, dahinter verdeckt Valentino Rossi) nach dem Start (Bildquelle Ecstar Suzuki).

Topleistung von Quartararo auf Kunden-Yamaha
Zuallererst darf man auf keinen Fall die Leistung von Fabio Quartararo am GP von Spielberg 2019 nicht ausser acht lassen. Der Rookie aus Frankreich setzte auf eine weiche Reifenmischung und bekam nach einigen Runden prompt deutliche Probleme mit dem Reifenverschleiß. Bis dahin lag der erst 20-jährige Rookie auf seiner Petronas SRT Yamaha klar in Führung. Trotzdem er aus diesem Grund nach 5 Runden Dovi und Marquez passieren lassen musste, schaffte es Quartararo über die volle Distanz von 28 Runden auf dem 3. Platz ins Ziel zu kommen. Vor seinen beiden Werks Yamaha Markenkollegen Valentino Rossi und Maverick Vinales war es das erste Podium für Yamaha seit Austragung des GP Österreich auf dem Red Bull Ring. Wie geschickt Fabio mit den Reifen haushalten konnte, rang auch dem Servus TV Co-Kommentator und ehemaligen GP Fahrer Alex Hofmann Respekt ab. Die Leistung von Quartararo kann kaum hoch genug eingeschätzt werden.

Klarer Aufwärtstrend für Valentino Rossi (Monster Yamaha) – nur 7.7 Sekunden hinter Sieger Dovizioso auf Platz 4.

Enge Entscheidung um den Sieg
Dovi und Marquez wechselten sich ab der 5. Runde mehrmals an der Spitze ab, bevor der Spanier als Führender in die letzte Runde ging. Wie vor 2 Jahren schaffte es Andrea Dovizioso auf seiner Ducati in der letzten Kurve doch noch, sich vor Marc Marquez und seine Repsol Honda zu setzen. Das Finish-Duell zwischen den beiden steht somit bei 5:1 für Dovi. Seit erster Austragung 2016 der 4. Sieg in Folge für Ducati auf dem Red Bull Ring. Pol Espargaro hatte nach hervorragenden Start Pech und fiel bereits in der 2. Runde mit einem technischen Problem seiner KTM in Kurve 3 aus. Der nachfolgende Cal Crutchlow wurde dadurch derart irritiert, dass er zu Sturz kam und dadurch ausfiel. Auch Jack Miller stürzte im Rennen und verpasste damit die Chance auf eine weitere Spitzenplatzierung nach seinem dritten Rang in Brünn. Hinter Rossi und Vinales belegte Alex Rins auf seiner Suzuki Platz 6. Pramac Ducati Pilot Francesco „Pecco“ Bagnaia gelang mit P7 das bisher beste Resultat in dieser Saison, knapp vor Miguel Oliveira auf der besten KTM, dank der vielen Ausfälle vor ihm mit seinem ersten Top Ten Ergebnis als MotoGP Rookie. Die ersten 10 wurden komplettiert von Danilo Petrucci (Ducati) und Franco Morbidelli (Yamaha).

Francisco „Pecco“ Bagnaia auf Pramac Ducati – in Spielberg mit dem besten Saisonresultat auf P7.

KTM im Jammertal – nur Oliveira in den top Ten

Ausgerechnet beim KTM Heim-GP lagen die Werks KTM erneut weit jenseits aller Hoffnungen und Erwartungen. Sobald Pol Espargaro stürzt oder ausfällt, ist Red Bull KTM im Elend. Wären nicht 3 vor ihm liegende Fahrer gestürzt, hätte Johann Zarco lediglich den 15. Rang belegt. Doch auch Platz 12 ist eine eigentliche Katastrophe für den 2017 und 2018 auf Yamaha noch erfolgsverwöhnten Franzosen. Espargaro fiel zurück auf Platz 11 im WM-Zwischenklassement und Zarco liegt auf Position 17. Tech 3 KTM Fahrer Hafizh Syahrin stürzte in der 3. Runde in aussichtsloser Position, als drittletzter Fahrer im Feld. Wir zweifeln nicht daran, dass KTM und das Red Bull Sprachrohr speedweek auch dazu noch beschönigende Worte finden, aber dadurch wird die Misere auch nicht besser. Auch das Interview mit Pit Beirer als KTM Motorsport Direktor zeigte klar auf, woran es insbesondere bei KTM fehlt. Wenn beide Werksfahrer weit außerhalb der Top Ten landen und Beirer im Interview mit Servus TV danach von einem schönen Wochenende spricht, wird auch jedem Laien klar: Der Mann ist am falschen Platz. Die Misserfolge von KTM haben bestimmt mehrere Gründe, aber einer davon heißt Pit Beirer.

Pol Espargaró mit einem Lächeln am Start zum GP von Österreich 2019 auf dem Red Bull Ring. Vielleicht lachte der Katalane etwas zu früh, jedenfalls dauerte sein Rennen damals keine zweieinhalb Minuten. Mit einem technischen Defekt hatte seine KTM ausgerechnet bei ihrem Heimrennen frühzeitig den Geist aufgegeben (© MotoGP).

Auch Red Bulls Bradl ungenügend
Stefan Bradls Resultat mit Platz 13 auf der pfeilschnellen Honda war diesmal unterirdisch, insbesondere wenn man sah, was ein Crutchlow und Marquez mit identischem Material zu zeigen in der Lage sind. Nach 2 zehnten Plätzen in Jerez und auf dem Sachsenring ist beim Bayern der Wurm drin. Nur 1 Punkt in Brünn und 3 in Spielberg sind schlicht zu wenig. Leider gibt Bradl damit Cal Crutchlows kürzlicher Aussage recht. Dieser gab zu Protokoll, Stefan sei definitiv ein guter Testfahrer, aber für einen MotoGP Stammplatz zu langsam. Peinlicherweise war es auch in Suzuka so, dass der in Europa fast unbekannte Japaner Takumi Takahashi auf der Werks-Honda wesentlich schneller war als Bradl. Der Deutsche verlor auf Jonathan Rea beim 8 Stunden Rennen in jedem Stint deutlich an Boden. Letztlich entschied sich die Teamleitung daher sogar dazu, Takahashi nach dem zweitletzten auch den letzten Stint ohne Erholungspause durchzufahren.

Ergebnis MotoGP Spielberg

WM-Zwischenklassement nach 11 von 19 Runden

WM-Zwischenstand Teamwertung

Konstrukteurswertung nach 11 von 19 Runden