Wenig Spannung dank Marquez

Der ehemalige Weltmeister Jorge Lorenzo beendete den GP von Aragon am 22. September 2019 nur auf Platz 20. Bis ins Ziel verlor er auf Sieger Marquez über 46 Sekunden (Bildquelle Repsol Honda).

Marquez nimmt dem Kampf um die WM jede Spannung
Der Spanier sicherte sich mit dem 5. Sieg in Aragon nach 3 Siegen in Folge von 2016 bis 2018 eine hervorragende Basis für seine vorzeitige Titelverteidigung. Mit einem Sieg im nächsten Rennen in BuriRam (Thailand) kann er sich bereits 4 Rennen vor Schluss aus eigener Kraft zum Weltmeister küren. Mann des Rennens war diesmal Dovi, der mit seiner Ducati nur von Platz 10 losfuhr und sich konsequent nach vorne kämpfte.

Von Startplatz 10 auf Rang 2 – Andrea Dovizioso war unbestritten der Mann des Rennens in Aragon.

Dovi in Aragonien mit überragender Leistung
Während Marc Marquez gleich von Beginn an die Führung übernahm und laufend weiter ausbauen konnte, kämpften dahinter Jack Miller, Fabio Quartararo und Maverick Viñales um die Podiumsplätze. Doch sie hatten ihre Rechnung ohne Andrea Dovizioso gemacht, welcher sich von hinten Platz um Platz nach vorne kämpfte und im Finish auch den bis dahin auf Position 2 liegenden Viñales vorbeiging und als Zweiter die Ziellinie kreuzte. Auch Jack Miller schaffte es am Ende nochmals am Spanier vorbei und sicherte Ducati damit die Überraschung des Tages mit einem zweiten Podiumsplatz.

Nach Austin und Brünn das 3. Podium in dieser Saison – Jack Miller auf Pramac Ducati.

Rückschlag für Yamaha nach Topresultaten im Training
Nach den Top-Platzierungen in den Trainings und der Qualifikation für Yamaha, müssen die Ränge 4 für Maverick, 5 für Fabio Quartararo und 8 für Valentino Rossi als Rückschlag verzeichnet werden. Franco Morbidelli wurde das Opfer einer ungestümen Aktion von Alex Rins, der auf den ersten Runden zu energisch versuchte, nach vorne kommen und den Teamkollegen von Quartararo dabei vom Sattel holte. Rins konnte weiterfahren, wurde mit einem Long-Lap Penalty bestraft, schaffte aber am Ende trotzdem Platz 9. Valentino Rossi lag zu Beginn auf P6 und verlor nach wenigen Runden den Anschluss an die Spitze. Danach wurde er nebst Dovi auch noch von Cal Crutchlow überholt und kam mit über 23 Sekunden Rückstand auf Marquez ins Ziel. Die Tapferkeitsmedaille geht an Andrea Iannone, der trotz arger Schulterprobleme eine ganze Reihe Gegner bezwingen konnte und sogar noch vor Ducati Werksfahrer Danilo Petrucci das Rennen auf Platz 11 beenden konnte.

Cal Crutchlow – mit Platz 6 nach dem Nuller in Misano wieder eine Schadensbegrenzung mit P6.

Aprilia macht KTM lächerlich

Von Platz 5 ins Rennen gegangen, darf man Aleix Espargaro auf keinen Fall vergessen. Der Spanier aus Granollers in unmittelbarer Nähe des Circuito de Catalunya stammend, fuhr ein hervorragendes Rennen und kämpfte lange um einen Platz in den Top fünf. Am Ende musste er sich nur dem vorbei stürmenden Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow beugen, der ihn auf der Werks Honda allerdings nur um Haaresbreite besiegen konnte. Selbst Valentino Rossi konnte Aleix ab Rennmitte nicht mehr folgen und verlor bis ins Ziel mehr als 13 Sekunden auf den Aprilia Piloten. Noch schlimmer jedoch KTM, die auch dank Red Bull Millionen mit erheblich grösserem Budget als Aprilia operierende Marke aus Österreich. Nur gerade der Portugiese Miguel Oliveira vom Kundenteam Tech 3 schaffte es mit Platz 13 knapp in die Punkteränge, während Teamkollege Hafizh Syahrin wie schon oft das Schlusslicht bildete. Auf der Tech 3 Yamaha kämpfte der Malaysier noch im letzten Jahr um den Titel Rookie des Jahres, aber auf KTM ist er in diesem Jahr ein Schatten seiner selbst.

Während kein einziger KTM-Fahrer unter den ersten 10 im WM-Zwischenklassement liegt, jubelt Jack Miller (Pramac Racing Ducati) bereits zum 3. Mal über einen Podestplatz in der Saison 2019. In der WM liegt der Australier danach auf WM-Rang 8 (Bildquelle Pramac Ducati).

Zarco Ersatz Kallio verpasst WM-Ränge
Nach dem Rauswurf von Johann Zarco aus dem KTM Werksteam setzten die Verantwortlichen in Mattighofen als Ersatz auf Testfahrer Mika Kallio. Mit über 40 Sekunden Rückstand auf den Sieger und ausserhalb der Punkteränge, geben sich die Orangen insbesondere im Vergleich zu Aprilia aktuell der Lächerlichkeit preis. Wenn ein Werksmotorrad auf dem fünft letzten Platz ins Ziel kommt und daran kein Sturz oder technisches Problem mitschuldig ist, sollte man dringend über die Bücher gehen. Nachdem sich Pol Espargaro einen Bruch des Handgelenks zugezogen hatte, könnte sich das KTM Werksteam eigentlich die Reisespesen für Asien sparen. Wenn man es in Spanien nicht mal in die WM-Ränge schafft, sollte man nicht abertausende von Euro für eine weitere Blamage in Thailand verpulvern.

Ergebnis MotoGP Rennen Aragon

WM-Zwischenstand MotoGP nach 14 von 19 Rennen

Zwischenklassement Teamwertung nach WM-Runde 14

Ducati knapp vor Repsol Honda, dahinter die beiden Werkteams von Monster Energy Yamaha und Suzuki Ecstar. In seiner ersten Saison belegt Petronas Yamaha SRT sensationell Platz 5, noch vor LCR Honda, Pramac Ducati und dem enttäuschenden RB KTM Werksteam. Auch das KTM Kundenteam Tech 3, in den zwei Jahren davor noch im vorderen Mittelfeld, liegt weit abgeschlagen mit kümmerlichen 36 Punkten auf dem zweitletzten Rang.