GP von Frankreich in Le Mans am 19. Mai 2019, Runde 5 von 19.

Freitags-Trainings

Bei erfreulich guten Bedingungen konnte das FP1 im Trockenen abgehalten werden und die Franzosen hatten Grund zum Jubeln. Nicht ihr Idol von 2017 und 2018, Johann Zarco (damals auf Tech 3 Yamaha, nun auf Red Bull KTM antretend), sondern Fabio Quartararo setzte einen weiteren Glanzpunkt. In Jerez im Rennen auf Platz 2 liegend aufgrund eines Getriebeproblems ausgeschieden, zeigt er in Le Mans erneut, wie wohl er sich auf seiner Yamaha MotoGP Maschine fühlt. Als Polesetter von Jerez knüpfte er auch im 1. freien Training auf dem Circuit Bugatti nahtlos daran an. Am Freitagnachmittag zum Ende des FP2 lag Maverick Vinales vor Marc Marquez und dem Lokalfavoriten Fabio Quartararo. Jorge Lorenzo auf seiner Repsol Honda steigerte sich massiv und fuhr auf P4. Dahinter Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci, die beiden Ducati-Werksfahrer. Pol Espargaro auf der schnellsten KTM auf P7 und direkt hinter Ihm sein Bruder Aleix auf der besten Aprilia. Der Japaner Takaaki Nakagami belegte P9 und Quartararos italienischer Teamkollege Franco Morbidelli komplettiert die Top 10. Nachdem im FP1 noch beide Red Bull KTM Fahrer in den Top Ten waren, konnte im FP2 am Nachmittag nur Pol Espargaro seine Zeit markant verbessern und verlor mit P7 einen Platz. Lokalmatador Johann Zarco tat sich am Nachmittag hingegen erneut schwer und kam im FP2 nur auf Position 17.

Valentino Rossi im Q2 auf P5 gefahren, nach schnellster Zeit mit Slicks im Q1 auf noch feuchter Strecke!

Das Qualifying – Husarenstück von Valentino Rossi

Nachdem Marc Marquez seine schnellste Runde bereits zu Beginn vom Q2 fuhr, konnte niemand mehr diese Zeit überbieten. Danilo „Petrux“ Petrucci startete neben Marquez aus Reihe 1, daneben ein erneut sehr starker Jack Miller. Mit einem Husarenritt auf Slicks bei feuchter Piste im Q1, schaffte es Valentino Rossi letztlich doch noch ins Q2. Neben ihm stehen Andrea Dovizioso auf der drittbesten Ducati und Franco „Morbido“ Morbidelli auf der zweitbesten Yamaha. In Reihe 3 die 2 Hondas von Takaaki Nakagami und Jorge Lorenzo, daneben die beste Aprilia mit Aleix Espargaro. Fabio Quartararo in der 4. Startreihe, daneben Maverick Vinales und Pol Espargaro, welcher keine zählbare Runde im Q2 schaffte. Johann Zarco schaffte es immerhin auf P14, knapp vor Cal Crutchlow, während die beiden Suzukis mit Mir und Rins von sehr weit hinten (P18 und 19) starten mussten.

MGP-5-Alex Rins-R2
Alex Rins (Suzuki) vor Fabio Quartararo (Yamaha) und dessen Landsmann Johann Zarco (KTM). Im Ziel lag Quartararo auf Platz 8, Rins wurde zehnter und Zarco kam nur auf dem enttäuschenden 13. Rang ins Ziel (Bildquelle Team Suzuki Ecstar).

Das Rennen der MotoGP – 300. Sieg von Honda

Gleich zu Beginn ging Marc Marquez in Führung, welche ihm allerdings nach einigen Runden der erneut stark fahrende Jack Miller streitig machte. Der Australier nahm die Verfolgung des amtierenden Weltmeisters auf und setzte sich in Runde 5 an die Spitze. Marquez konnte 3 Runden später wieder kontern und ging erneut in Führung. Der Spanier baute ab Runde 11 seine Führung aus und zog davon. Im 17. Umlauf ging Andrea Dovizioso an seinem Ducati-Markenkollegen Miller vorbei, 3 Runden später gelang dies auch dem in Le Mans erneut stark fahrenden Danilo Petrucci. Gegen Ende des Rennens sah es so aus, als könnten Miller und Rossi die beiden Italiener Dovi und Petrux noch abfangen. Letztlich gelang dies aber nicht mehr und Marquez gewann mit 2 Sekunden Vorsprung auf Dovi und knapp auf Platz 3 Petrucci, welcher sein Podium auf dem Circuit Bugatti vom Vorjahr bestätigte. Miller auf Platz 4, vor Valentino Rossi und dahinter Pol Espargaro mit seiner KTM, das erste Mal in diesem Jahr in den Top 6. Franco Morbidelli folgte auf Platz 7 und dahinter sein Teamkollege Fabio Quartararo, der in der 26. Runde noch Cal Crutchlow überholen konnte. Nachdem er zwischenzeitlich auf Platz 16 zurückgefallen war, definitiv eine starke Leistung für den 20 Jahre jungen Franzosen. Nach seinen starken Trainingsleistungen und der guten Rennpace, in Runde 20 fuhr er dazu die schnellste Rennrunde, ist mit dem Petronas SRT Yamaha Fahrer in näherer Zukunft definitiv zu rechnen.

Auf der Verfolgung von Marc Marquez – Miller vor Rossi, Dovi, Petrux und Pol.

Hinter Crutchlow auf Platz 10 mit seiner Suzuki der Spanier Alex Rins, welcher knapp vor Rossi nun auf Rang 3 der WM-Zwischenwertung liegt. Marquez-Teamkollege Jorge Lorenzo nur auf P11, aber er ist überzeugt, dass es künftig aufwärts gehen sollte. Noch hinter der Aprilia von Aleix Espargaro traf der Lokalmatador Johann Zarco ein. Sein 13. Platz passte definitiv nicht zum Werbeplakat, was man überall zum GP Le Mans sah. Auf dem Plakat fehlte nebenbei bemerkt auch der Spanier Marc Marquez, welcher das Rennen in Le Mans wie im Vorjahr gewann und somit den 300. Sieg in der Geschichte von Honda sicherstellte.

Dichtung und Wahrheit – wie auf den übergroßen Werbeplakaten suggeriert wird, sah man Johann Zarco auf seiner KTM weder im Training noch im Rennen wirklich zu überzeugen.

Viele Stürze und Ausfälle – prominente Opfer

Während Suzuki Werkspilot Joan Mir und Karel Abraham bereits in der Aufwärmrunde stürzten, durften die beiden das Rennen nur aus der Boxengasse starten. Für den Tschechen auf seiner Reale Avintia Ducati wurde daraus nichts, er bekam die schwarze Flagge und musste an die Box. Dazu gab es auch im MGP-Rennen zahlreiche Stürze und Ausfälle zu verzeichnen, der erste war in der 2. Runde Abrahams Teamkollege Tito Rabat (SPA), für den nach etwas über 3 Minuten der 5. WM-Lauf bereits vorbei war. Nachdem sich Aleix Espargaro und Maverick Vinales während der 12. Runde in die Quere kamen, konnte der direkt dahinter liegende Franceso Bagnaia nicht mehr ausweichen, kollidierte und stürzte mit Vinales. Nur kurz danach gab Andrea Iannone auf und fuhr an die Box. Seine Knöchelverletzung zwang ihn zum Abbruch, nachdem die Schmerzen im Rennen immer stärker wurden. Als nächster schied Takaaki Nakagami (LCR Honda) in Kurve 11 in der 19. Runde durch Sturz aus. Der in dieser Saison bisher überzeugende Japaner hatte laut eigener Aussage schlicht zu fest gepusht.

Mit Dovi (links im Bild) und Petrux landeten beide Werks Ducati auf dem Podium in Le Mans, was natürlich gebührend zu feiern war (Bildquelle Ducati MotoGP Team).

TV und Berichterstattung – vor Servus TV deutlich besser

Leider waren erneut weder die wichtigen Trainings, noch das Warm Up live am TV übertragen. Über Angebote per Live Stream kann man diskutieren, wir haben dies sicherheitshalber über die offizielle MotoGP Seite gekauft. Nachdem klar war, dass Servus-TV nur die Qualifyings und Rennen live überträgt, sahen wir uns fast dazu gezwungen. Allerdings rauchten uns in zahlreichen Hotels beim Versuch, sich Livestream anzuschauen, öfters schon die Köpfe. Würde die Qualität von Internet und WiFi bei der Sterne-Bewertung von Hotels eine Rolle spielen, gäbe es Welt- und Europaweit wohl nur eine Handvoll mit mehr als 3 Sternen. Jedenfalls sind mit uns eine Vielzahl von Fans und Fernsehzuschauern sehr enttäuscht darüber, dass MotoGP nicht mehr wie bis 2018 bei Eurosport, komplett am TV in live gezeigt wird. Ärgerlich ist bei Servus-TV auch die häufige Werbung, da nützt es herzlich wenig, wenn im Split-Screen bloß ein kleines Fenster auf der Übertragung bleibt. Der Kommentar ist in diesem Moment weg und wichtige Situationen sind auf dem kleinen Fenster unten rechts kaum erkennbar.

Auch Mediathek von Servus TV ein reines Ärgernis
Übrigens ist bei Servus-TV auch die nachträgliche Betrachtung von MGP Rennen in der Mediathek kein wirkliches Vergnügen. Kaum sind 1 bis 2 Runden durch, folgt bereits die erste Werbeeinblendung und so geht es bis zum Ende der Aufnahme weiter. Meist lässt sich die Werbung auch nicht wegklicken. Viele Fans sehen dies als gewaltiges Ärgernis, bei den Live Übertragungen ist es allerdings keinen Deut Besser. Auch wenn es bei den Übertragungen von Eurosport davor ebenfalls einige Unschönheiten gab, immerhin wurde dort alles Live am TV übertragen.

Ergebnis MotoGP Le Mans

WM-Zwischenklassement – Vinales von 6 auf 10 zurück

Zwischenstand Team WM

Repsol Honda überholte Monster Energy Yamaha und ist neu auf Platz 2.

Konstrukteurs WM – Stand nach 5 von 19 Rennen

KTM dank Pol Espargaro neu auf 5.