Die Fahrer vom Team Gresini vor dem 2. Europa-Rennen

Fabio Di Giannantonio: „Jerez de la Frontera ist eine Strecke, auf der ich immer schnell war. Sicherlich kann ich dort richtig gut sein, wenn wir uns in die richtigen Bedingungen dafür versetzen können. Das Ziel ist es, in die Nähe der Spitze zurückzukehren. Wenn wir dies erreichen wollen, müssen wir zu Hause und auf der Strecke gut arbeiten und aufgeladen bleiben. Ich denke, wir haben alles, was es dazu braucht. “

Nicolò Bulega:Der Circuito de Jerez ist eine besondere Strecke für mich und ich habe dort tolle Erinnerungen. Meine erste Poleposition und mein erstes Podium vergesse ich natürlich nie. Dazu kann ich sagen, dass es eine günstige Strecke für mich ist. Dies muss unser neuer Ausgangspunkt sein, um diese ersten drei Grand Prix hinter sich zu lassen und unsere Saison nun endlich richtig in Gang zu bringen. Ich war schnell, obwohl in Portimao auf der Bremse nicht alles nach Wunsch lief, aber ich bin sicher, wir sind bereit für den GP von Spanien.“

Niccolò Bulega (Team Federal Oil Gresini) – der ehemalige Valentino Rossi Schützling hatte im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Di Giannantonio einen missratenen Saisonstart zu verkraften. Nach seinem 7. WM-Rang für Sky Racing VR46 im Jahr 2016 in seiner ersten Moto3 Saison schaffte es der erst 21 Jahre junge Mann aus Montecchio Emilia (zwischen den Städten Parma und Reggio Emilia) seither nie mehr in die Top Ten. Sein Mannschaftskollege Fabio liegt derzeit hingegen auf dem 5. Zwischenrang in der WM in aussichtsreicher Position.

Weitere Fahrermeinungen vor der 4. Runde in Andalusien

Lorenzo Baldassarri (MV Agusta Forward Racing): In Portugal hatten wir ein Rennen, bei dem es wichtig war, das Ziel zu erreichen. Wir haben es geschafft und noch besser war dabei, dass wir in den Punkten gelandet sind. Es war aus dieser Sicht großartig, weil ich in den letzten Runden einen schönen Fight mit einem anderen Fahrer hatte und es befriedigend war. Ich habe hiermit zwar erst 2 WM-Punkte, aber auch Selbstvertrauen und wichtige Daten für die nächsten Rennen. Von hier aus geben wir nicht auf und gehen immer weiter. Wir wissen, dass dies für unsere Aerodynamik keine einfache Strecke war, aber die nächsten Rennen werden auf für uns weniger schwierigen Strecken ausgetragen, und ich hoffe, dies gibt uns die Möglichkeit, besser zu arbeiten und gute Ergebnisse zu erzielen.“ (die Redaktion: Der mehrfache GP Sieger aus Italien ist einer der größten Moto2 Piloten im Feld und fährt dazu für ein Team, das wie die NTS und Speed Up Fahrer gegen eine wahre Übermacht an Konkurrenten mit Kalex Fahrwerken antritt, wobei Speed Up seit 2021 unter dem Namen Boscoscuro antritt).

Lorenzo Baldassarri (MV Agusta Forward Racing) vor Tom Lüthi (Pertamina Mandalika SAG Team) – der Mann aus San Severino Marche im Südwesten der italienischen Küstenstadt Ancona schaffte es der 5-fache GP Sieger im Gegensatz zum Schweizer auf dem Autodromo do Algarve in die Punkteränge. Letzterer gab trotz Platz 17 nach dem Rennen zu Protokoll, dass er zufrieden sei, was nicht alle seiner Fans verstehen.

Marcel Schrötter: „Portimão war ein spannendes, aber gleichzeitig auch schwieriges Rennen. Ich habe früh gemerkt, dass ich nicht wirklich die Chance haben würde, merklich schneller zu fahren. In einigen Kurven hatte ich von Anfang an Mühe. Mal war es der Vorderreifen, beispielsweise habe ich in der vorletzten Kurve immer massiv Zeit verloren. Im Rennen war das Gefühl zu den Reifen nicht wie in den Sessions zuvor. Es war schwierig, konstant und sauber zu fahren. Cameron Beaubier ist vor mir mehrfach nur knapp einem Crash entgangen, was mich vorsichtig gemacht hat, da ich sehr nah an ihm war und so öfters dachte, das war’s. Dadurch habe ich aber immer wieder viel Zeit verloren. Es war ein extremer Kampf. Letztlich ist es für mich enttäuschend, weil ich vom Gefühl her eine bessere Pace hatte, als einige Fahrer in meiner Nähe. Ein einstelliges Ergebnis wäre schön gewesen, aber für mehr war ich Portugal einfach nicht schnell genug. Dennoch war das Rennen ordentlich. Ich habe gekämpft, um innerhalb der Gruppe zu gewinnen und konnte wenigstens noch einen Gegner hinter mir lassen. Es hat trotz all dem hin und her viel Spaß gemacht, auch wenn ich mir natürlich mehr erhofft habe und nun freue ich mich auf das erste Rennen in Spanien.”

Unsere Aufnahme von Circuito de Jerez mit Blick auf Kurve 2 und im Hintergrund rechts der ersten Kurve. Links im Bild sieht man noch knapp die „Schicksals-Kurve“ der Repsol Honda Fahrer Mick Doohan und Marc Marquez. Ersterer musste nach einem heftigen Sturz im Freitagstraining 1999 danach aufgrund einer Beinverletzung seine Karriere beenden und zweiterer hatte nach einem Highsider einen Oberarmbruch zu beklagen. Das größte Problem war danach, dass er nur 4 Tage nach der OP wieder fuhr, was in der Folge zu einer 9-Monatigen Verletzungsgeschichte führte. Laut den Rennärzten ist er aber seit Portugal wieder fit, womit es keine Ausreden mehr geben dürfte.

Was erwartet Teams, Fahrer und Fans in Jerez

Letztere werden es sich am TV ansehen müssen, weil es das dritte Geisterrennen in Folge wird, um dies vorweg zu nehmen. Was Fahrer und Teams betrifft, drückte es Baldassari treffend aus, es ist eine komplett andere Strecke als die ersten beiden im Kalender. Die Start-Ziel-Gerade ist im Vergleich zu Losail (1068 m) und Portugal (969 m) mit 607 Metern vergleichsweise sehr kurz. Sie hat ein sehr spezielles Layout mit zwei beinahe 180 Grad Kurven und ist im Vergleich zum Berg- und Tal-Kurs Autodromo do Algarve beinahe ebenerdig. Was das Wetter betrifft, hat sich die Prognose zur Erleichterung aller Beteiligten gegenüber noch vor wenigen Tagen deutlich gebessert. Statt für das ganze Wochenende Regen soll es zwischen 20 und 24 Grad Celsius warm werden und höchstens noch am Freitag etwas feucht.

WM-Zwischenstand in allen Klassen

Von links nach rechts der WM-Stand der MotoGP, Moto2 und Moto3 mit einigen Namen, welche man vor Saisonbeginn nicht so weit vorne erwartet hätte, dafür vermeintliche Favoriten sehr weit hinten.

Zwischenstand Moto2 Team-WM – das Team Red Bull Ajo einsam an der spitze

Zeitplan und TV-Programm Grand Prix von Jerez

Zum Zeitpunkt unserer Veröffentlichungen war auf der offiziellen MotoGP Seite mal wieder ein Fehler zu finden und das Q1 der Moto2 war mit einer Dauer von 25 Minuten angegeben, was natürlich falsch ist. Dies ist bei unserer Zeittabelle natürlich bereits korrigiert.

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).