Sam Lowes mit erstem Saisonsieg in kuriosem Rennen
Bereits der Start zum Rennen verlief reichlich kurios. Dass ein WM-Lauf gestartet wird, während noch ein Fahrer aus der Aufwärmrunde kommt, sahen wir bisher noch nie. Doch hinter dem Safety-Car kam mit Joe Roberts (Tennor American Racing Kalex) diesmal effektiv ein Pilot zu fahren, als die Ampel ausging. Einmal mehr stellte die Rennleitung damit unter Beweis, mit was für Witzbolden die FIM hier eine Weltmeisterschaft kontrolliert. Kaum verwunderlich, dass der US-Boy nach seiner Zielankunft immer noch außer sich war. Seine Aufholjagd war davor mehr als eindrücklich gewesen, doch der Ärger bei Roberts über die Fehlleistung der FIM-Kommissare überwog nach dem Rennen sichtlich. Aber trotzdem der Polesetter nicht unter die ersten drei kam, wurde auf dem Podium in erster Linie Englisch gesprochen.
Trotz Pech von Roberts – beinahe nur englischsprachige Fahrer auf dem Podium
Sam Lowes (EG 0,0 Marc VDS Kalex) und Remy Gardner (Onexox TKKR SAG Kalex) wären beinahe zusammen mit einem Landsmann des Siegers auf dem Treppchen gestanden. Doch Jake Dixon erlebte in Führung liegend kurz vor Ende des Rennens den schwärzesten Moment seines noch jungen Rennfahrer-Lebens. Statt ihm war es Marco Bezzecchi, der mit Platz 3 das Podest erreichte. Der Italiener war jedoch trotz Podium nicht ganz zufrieden. In der Doppelkurve vor dem Ziel wurde der SKY Racing Team VR46 Kalex Pilot nämlich auf Platz zwei liegend in der letzten Runde noch vom Australier Gardner auf P3 verwiesen.
Der zweite Pechvogel des Rennens nach Joe Roberts
Jake Dixon hätte sich mit einer hervorragenden Leistung das Podium absolut verdient. Der Petronas Sprinta Pilot kontrollierte eine Sekunde vor Sam Lowes das Rennen, als er in der fünft-letzten Runde in der Zielkurve seine Kalex ins Kiesbett warf. Vor seiner Führung hatte er zwar von einem Problem beim Anbremsen von Kurve 9 des bis dahin an der Spitze liegenden Sam Lowes profitiert, aber danach vermochte der Engländer vor seinem Landsmann seinen Vorsprung auf diesen sicher zu verwalten. In der Petronas Box sah man ihn nach seinem Crash in Tränen aufgelöst sitzen. Getröstet von seinen Teammitgliedern saß Dixon nach seinem Missgeschick wie ein Häufchen Elend auf seinem Stuhl.
Marini ohne Punkte – WM wieder enger geworden
Luca Marini hatte nach einem fürchterlichen Highsider am Freitag im Rennen eine schwierige Aufgabe vor sich. Der Halbbruder von Valentino Rossi zeigte eine kämpferische Leistung, doch mehr als Rang 17 war am Ende für den Italiener nicht drin. Dadurch machte er ungewollt die Weltmeisterschaft wieder etwas spannender. Weil auch Enea Bastianini nicht über Platz 11 hinauskam, behielt Marini zwar noch die Führung, aber dahinter wurde es bis Platz 4 deutlich enger. Nach seinem Sieg hat Alex Lowes auf dem vierten Zwischenrang liegend nur noch 7 Punkte Rückstand auf Platz zwei.
Lüthi mit gutem Resultat – auch Schrötter in den Top Ten
Tom Lüthi bewies bei schwierigen Bedingungen seine Routinier-Qualitäten und verbesserte sich von Startposition 14 sukzessive bis auf Platz 5 hinter Augusto Fernandez (EG 0,0 Marc VDS Kalex). Immerhin konnte der Schweizer sich damit auf den 7. Zwischenrang im WM-Klassement vorarbeiten. Der Rückstand auf die ersten 4 ist jedoch riesig und er hat nicht einmal halb so viele Punkte wie WM-Leader Marini. Von Startplatz 19 hatte Toms Liqui Moly Intact GP Teamkollege im Rennen eine schwierige Aufgabe vor sich. Doch Marcel Schrötter lag nach einer guten ersten Runde bereits auf Platz 13. Danach kämpfte er sich bis in Runde 17 wacker in die top ten vor und lag ab dann auf P8. Doch in den letzten zwei Runden wurde der Deutsche nacheinander von Luca Baldassari, Somkiat Chantra und Enea Bastianini geschnappt. Letzterem wurde nach dem Rennen von der Rennleitung jedoch eine Zeitstrafe aufgebrummt, wodurch Schrötter doch noch Rang 10 erbte.
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