Bastianini siegt vor Marini und Bezzecchi
Wie eine Woche davor Luca Marini landete diesmal Enea Bastianini (Italtrans Racing Team) einen sauberen Start-Zielsieg. Dass von der ersten bis zur letzten Runde die ersten 4 Plätze unverändert blieben, sorgte in diesem Rennen daher nach der Erstauflage in Jerez leider erneut für wenig Spannung. Luca Marini (SKY Racing Team VR46) gelang es genauso wie seinem Teamkollegen und Polesetter Marco Bezzecchi nicht, den in Führung liegenden Landsmann einzuholen oder ernsthaft zu bedrängen. Auch Sam Lowes, der hinter den 3 Führenden erneut Platz 4 holte, konnte oder wollte nicht mehr riskieren. Daher waren es vor allem die Stürze, welche im Moto2 Grand Prix von Andalusien für Abwechslung sorgten.
Viele Stürze mit insgesamt 9 Ausfällen
Den Anfang machte dabei Jake Dixon (Petronas Sprinta Racing). Der Engländer kam nur 2 Runden weit, bevor er sich im Kiesbett wiederfand. Nur einen Umgang später war Kasma Daniel (Onexox TKKR SAG Team) an der Reihe und eine Runde später erwischte es Lorenzo Dalla Porta (Italtrans Racing Team) und Hector Garzo (Flexbox HP 40). Erst 3 Runden vor Schluss sollte es mit Lorenzo Baldassari auch noch den Teamkollegen des Letztgenannten treffen. Davor waren noch Somkiat Chantra (IDEMITSU Honda Team Asia), Jorge Navarro (Beta Tools Speed Up), Hafizh Syahrin (Openbank Aspar Team Moto2) und Simone Corsi (MV Agusta Forward Racing) an der Reihe. Dadurch kamen am Ende nur gerade 20 Fahrer ins Ziel.
Tom Lüthi und Marcel Schrötter – wenig glanzvoll
Die beiden Liqui Moly Intact GP Kalex Piloten mussten im 2. Rennen von Jerez unbedingt ins Ziel kommen. Ihre Stürzte eine Woche zuvor hatten auf die Platzierung in der WM dramatische Folgen gehabt, weshalb unbedingt ein zählbares Resultat für sie hermusste. Mit Rang 7 hatte der Schweizer dabei in erster Linie von Sturz-bedingten Ausfällen vor ihm liegender Fahrer profitiert. Mit der Pace der tonangebenden Fahrer hatte seine Fahrt jedoch wenig zu tun. Genauso Marcel Schrötter, der 2 Runden vor Schluss hinter seinem Teamkollegen noch auf Platz 8 gelegen hatte. Doch im Finish wurde der Bayer zuerst von Xavi Vierge (Petronas Sprinta Racing) und in der letzten Runde auch noch von Stefano Manzi (Forward MV Agusta) abgefangen. Platz 10 war am Ende wie für Lüthi reine Schadensbegrenzung.
Die wichtigsten Erkenntnisse
Sofern sich Tom Lüthi im Rennen nicht wird steigern können, dürfte er mit Ausnahme seiner MotoGP Pleite von 2018 die schlechteste Saison seit über 10 Jahren vor sich haben. Seit seinem 125 cm³ Weltmeistertitel von 2005 war der Eidgenosse nur in seiner zweiten 250-er Saison im Jahr 2008 mit Rang 11 nicht in den Top Ten der Endabrechnung in der mittleren Kategorie gewesen. Im Qualifying gelang im beim 2. Rennen in Jerez zum ersten Mal mit Startplatz 9 eine Top Ten Platzierung. Nach vorne ging es bei Tom im Rennen aber nur um eine Position beim Start. Ohne den Sturz von Jorge Navarro wäre es dabei geblieben. Gleiches gilt auch für Marcel Schrötter, der seiner Form von Anfangs der Saison 2019 noch deutlich hinterherhinkt.
Die Verlierer
Jesko Raffin als zweiter Schweizer in Jerez stand gar nicht erst am Start. Der NTS RW Racing Pilot hatte am Samstag bereits einen Kreislaufzusammenbruch erlitten. Er probierte es im Qualifying dann noch, an einen Start im Rennen war bei der herrschenden Gluthitze in Andalusien aber nicht zu denken. Lorenzo Baldassari (Flexbox HP 40) gehörte als Vorjahressieger zu den wichtigsten Verlierern beim GP von Andalusien. Vom 2. Zwischenrang in der WM-Rangliste stürzte der Italiener nach seinem Crash beim GP von Andalusien auf Position 5 ab. Auch Remy Gardner und Joe Roberts sehen sich mit demselben Problem konfrontiert. Während der Australier mit Rang 14 beim GP von Andalusien nur zwei WM-Punkte holte, verpasse der US-Boy mit P17 den letzten Zähler gar um zwei Plätze. Gardner rutschte in der Zwischenrangliste dadurch von Position 5 auf 8 ab und Roberts gar von 8 auf 13. Statt sich von Platz 12 nach der 2. WM-Runde weiter nach vorne zu arbeiten, blieb auch Jorge Navarro auf seinen erst 10 Punkten sitzen. Der Beta Tools Speed Up Pilot rutschte dadurch auf Platz 16 im Zwischenklassement ab.
Marini und Bezzecchi – kuriose Szenen in der Outlap
Marini und Bezzecchi sorgten für Verwirrung, als sie nach der Zieldurchfahrt in der Auslaufrunde noch zu Sturz gekommen waren. Die beiden schossen den Vogel ab, nachdem sie sich gegenseitig zum Podium gratulierten und sich dabei ihre Bikes touchierten. Dadurch gerieten anschließend beide mit ihren Maschinen ins Schlingern und flogen in prächtiger Zweisamkeit gemeinsam ins Kiesbett ab. Für den bereits vor dem Start an Krücken gehenden Polesetter Marco Bezzecchi eine Übung, auf die er wohl liebend gerne hätte verzichten können. Valentino Rossis Halbbruder Luca Marini war nach Platz 2 natürlich besonders glücklich, hatte er doch den Rückstand auf WM-Leader Tetsuta Nagashima (Red Bull Ajo Kalex) dadurch von 20 auf 5 Punkte verkürzt.