GP von Texas in Austin am 14. April 2019, Runde 3 von 19.

Der Spanier Jorge Martin (Speed Up) in der Startaufstellung des Moto2 GP von Austin. Im Rennen zeigte er eine sensationelle Leistung und fuhr von Startplatz 6 aufs Podium (Bildquelle Speed Up Racing).

Doppelsieg für Dynavolt Intact mit Lüthi & Schrötter

Aktuell drücken die beiden Fahrer des Dynavolt Intact Teams dem Geschehen in der Moto2 ihren Stempel auf. Während Lorenzo Baldassari (ITA, Flexbox HP40 Kalex) als WM-Leader und Doppelsieger in den ersten beiden Rennen stürzte, kamen die Dynavolt Kalex Fahrer auf Platz 1 und 2 ins Ziel. Der in Argentinien gestürzte Schweizer Tom Lüthi konnte sich im richtigen Moment an der Spitze absetzen und der Deutsche Teamkollege Marcel Schrötter verpasste dadurch seinen ersten Sieg in der Moto2. Allerdings liegt er nun nur 3 Punkte hinter Baldassari auf Platz 2 des WM-Zwischenklassements. Dank seinem Sieg in Austin liegt Tom Lüthi aktuell auf Platz 3 mit 45 Punkten. Der Spanier Jorge Navarro (Beta Tools Speed Up) kam auf Platz 3 ins Ziel, knapp eine Sekunde vor Ersatzfahrer und Landsmann Mattia Pasini (Flexbox HP40 Kalex). Alex Marquez (ESP, EG Marc VDS) schaffte es in Austin auf Platz 2, während Rossis Halbbruder Luca Marini (Sky Racing VR46 Kalex) knapp hinter ihm und hauchdünn vor Sam Lowes (GBR, Federal Oil Gresini Kalex) als 6. die Ziellinie kreuzte. Simone Corsi (ITA, Tasca Racing Kalex), Enea Bastianini (ITA, Italtrans Racing Kalex) und sein Landsmann und Teamkollege Andrea Locatelli komplettierten die Top Ten.

Strahlemann Jürgen Lingg von Dynavolt Intact Kalex (rechts im Bild) hat auf dem Podium Grund zur Freude. Von links der 2. Marcel Schrötter, Sieger Tom Lüthi (beide Dynavolt Intact) und Jorge Navarro (3., Beta Tools Speed Up) als stärkste Fahrer beim Moto2 GP in Austin (Bildquelle Dynavolt Intact).

Die Plätze 11 – 13 in Austin

Der Sohn des australischen Ex-Weltmeisters Wayne Gardner und 2. in Argentinien, Remy (ONEXOX TKKR SAG Kalex), kam ein Austin nicht wie gewünscht auf Touren. Platz 11 war diesmal die bescheidene Ausbeute des jungen Aussies. Der Japaner Tetsuta Nagashima als Teamkollege von Gardner, landete direkt dahinter auf Platz 12. Hinter ihm auf Position 13 der Holländer Bo Bendsneyder (NTS RW Racing), nach Platz 14 in Argentinien, um eine Position verbessert.

Erste Punkte für Dominique Aegerter auf MV

Der in den ersten beiden Rennen glücklose Schweizer klassierte sich mit seiner Forward MV als 14. das erste Mal in den Punkten. Mit Platz 23 im WM-Klassement liegt allerdings noch eine Menge Arbeit vor Dominique und seinem Team, welches sich mit einem ruhmreichen Namen aus früherer Zeit schmückt. Jorge Martin aus Spanien (Red Bull KTM Ajo) komplettierte die Punkteränge, während Ersatzfahrer Jesko Raffin (SUI, NTS) als 16. diesmal knapp die Punkte verpasste. Hinter ihm kam Khairul Idham Pawi (MAL, Petronas Sprinta Kalex) als 17. ins Ziel. Nach seinem 200. GP gab Domi spaßeshalber zu Protokoll, er fühle sich damit schon fast etwas alt. Nach einem guten Start und einem fehlerfreien Rennen sind die ersten Punkte für ihn und das Team eine große Erleichterung. Die Vorfreude auf den Jerez GP am 5. Mai ist natürlich umso größer und nach dem GP stehen an selber Stelle noch Testfahrten auf dem Kalender.

Der „Domi-Fighter“ auf MV – endlich die ersten Punkte in Austin (Quelle Forward MV).

Öttl und Tulovic – erneut nicht in den Punkten

Leider schafften es die beiden Deutschen Philipp Öttl (Tech 3 KTM) und Lukas Tulovic (Kiefer Racing KTM) auch im 3. Rennen erneut nicht in die Punkte. Als GP-Sieger 2018 in der Moto3 nun in die Moto2 aufgestiegen, darf vom Bayer Öttl definitiv mehr erwartet werden. Allerdings galt er bereits in der Moto3 als Wundertüte, nach seinem GP-Sieg im letzten Jahr lief bei ihm so gut wie nichts mehr zusammen. Da sein Teamkollege aktuell ebenfalls noch ohne Punkte dasteht, kann schlecht beurteilt werden, wie viel am Fahrer liegt. Nachdem Kiefer Racing seit dem Weggang von Dominique Aegerter auch diese Saison nur mit einem Fahrer antritt, ist auch dort kein Vergleich für Lukas Tulovic möglich. Bisher steht das leidgeplagte Team mit seinem Fahrer nach 3 Rennen immer noch ohne Punkte da. Nachdem kurz vor Saisonbeginn der Hauptsponsor abgesprungen war, kann es ab Beginn der Europa-Rennen nur besser werden. Immerhin kam der junge Kiefer-Nachwuchsfahrer bei bisher sämtlichen Rennen ins Ziel und stürzte nie. Bei seiner besten Platzierung als 18. in Argentinien, kam er sogar noch vor Philipp Öttl und Domi Aegerter ins Ziel. Wir drücken die Daumen für den Saisonauftakt in Jerez und werden natürlich vor Ort dabei sein und darüber berichten.

Ergebnis Austin GP Moto2

Polesetter Marcel Schrötter verlor einen Platz, dazu Alex Marquez (2. im Q2), Sam Lowes (3. Q2) und Jorge Martin (8. Q2).

Red Bull KTM – der Karren steckt im Dreck

Für Öttls Team Red Bull Tech 3 KTM mit Teamchef Hervé Poncharal ist die aktuelle Situation eine Katastrophe. Nachdem auch Öttls Teamkollege Marco Bezzecchi (ITA) bisher noch keinen einzigen WM-Punkt herausfuhr. Besonders peinlich daran ist, dass die IRTA mit Poncharal an der Spitze per Ende 2017 dem Schweizer Jesko Raffin die Qualifikation als Moto2 Fix-Starter entzog, mit der Begründung er sei fahrerisch zu schwach. In Austin fuhr genau dieser Jesko Raffin bereits zum dritten Mal vor Öttl und Bezzecchi über die Ziellinie – und dies als Ersatzfahrer bei NTS, ohne zuvor Moto2 Testfahrten bestritten zu haben! Nach 3 Rennen hat Raffin insgesamt 3 WM-Punkte geholt. Auch dies ein Hinweis darauf, dass aktuell bei Red Bull KTM so gut wie nichts zusammenläuft.

Startaufstellung Reihe 3 und 4 in Qatar – jeweils in der Mitte die beiden KTM mit Brad Binder vor Jorge Navarro. Im Rennen wurde Binder nur 11. und Navarro 15.

Bis auf Pol Espargaro und Miguel Oliveira in der MotoGP steht man derzeit bei KTM vor einem Scherbenhaufen. Der vielerorts als WM-Kronfavorit genannte Brad Binder (auch wir sahen dies vor Saisonbeginn so) steht mit aktuell 14 Punkten nur auf Platz 10 des WM-Klassements. Red Bull KTM Teamkollege Jorge Martin (ESP) steht mit gerade mal einem Punkt auf Rang 24. Nach den 3 Nullern von Öttl und Bezzecchi auf Tech 3 KTM, rette bisher erst Iker Lecuona (SPA, American Racing KTM) die Bilanz der Orangen aus Österreich. Mit seinem 4. Platz in Termas de Rio Hondo (Argentinien) fuhr er bisher das beste Resultat für KTM heraus. In Qatar und Austin blieb er allerdings Punktelos. Hoffen wir, dass die Österreicher ab dem Saisonauftakt in Europa (am 5.5. geht es in Jerez/Spanien los) nicht nur mit ihrer prunkvollen Hospitality, sondern auch mit sportlichen Leistungen zu beeindrucken vermögen.

GP Brünn 2018 – KTM war im Vorjahr oft in den Kampf um die Spitze beteiligt. Der Saisonstart 2019 ging jedoch gewaltig in die Hosen, das Fahrwerk für die neuen Triumph 3 Zylinder Motoren erwies sich als Fehlkonstruktion.

WM-Zwischenstand – knappe Abstände an der Spitze

Moto2 WM-Stand nach Austin/Texas: Lorenzo Baldassari knapp vor Marcel Schrötter und Tom Lüthi.