Zahlreiche Veränderungen gegenüber 2019

Dominique Aegerter (2019 auf Forward MV Agusta) ist 2020 nicht mehr in der Moto2 als Stammpilot mit dabei (© Forward MV).

Welt- und Vizeweltmeister 2019 mit Wechsel in die MotoGP
Während Moto2 Weltmeister Alex Marquez und der WM-Zweite Brad Binder einen Startplatz in der MotoGP erhielten, bleibt der WM-Dritte Tom Lüthi seinem Team und der Moto2 treu. Nach seinem einzigen Jahr in der Königsklasse im Jahr 2018 ist beim Schweizer nicht mit einer Rückkehr zu rechnen. Während sein Teamkollege Franco Morbidelli damals die Auszeichnung als bester Rookie erhielt, blieb Lüthi punktelos. Zurück in der Moto2 konnte er jedoch wieder nahtlos an die Erfolge der früheren Jahre anknüpfen, wenn auch der große Coup mit dem verpassten WM-Titel auch 2019 nicht gelang.

Romano Fenati (hier beim GP de Catalunya Qualifying mit Nr. 55) wechselte nicht von der Moto3 in die Moto2. Dafür stiegen Lorenzo Dalla Porta und Acon Canet auf.

Neue Gesichter aus dem Moto3
Auffrischung des Starterfelds kommt insbesondere aus der Moto3, allen voran der souveräne Weltmeister Lorenzo Dalla Porta. Der Italiener sieht aus wie 17, ist aber bereits 22 und ein vielversprechender Fahrer, der auch in der mittleren Klasse seinen Weg machen dürfte. Dasselbe gilt für Vizeweltmeister Aron Canet, der vom Angel Nieto Speed Up Team zusammen mit dem MotoGP Rückkehrer Hafizh Syahrin für nächste Saison unter Vertrag genommen wurde.

Marco Bezzechi (vorne im Bild) wechselte auf die Saison 2020 von Tech 3 KTM zum Sky Racing VR46 Kalex Team. Damit wurde er Teamkollege von Luca Marini (im Bild hinter Bezzecchi mit Nr. 10).

Fahrerwechsel bei Marc VDS Kalex – kein Platz mehr für Domi
Nach dem Weggang zu Repsol Honda in die MotoGP verpflichtete Estrella Galicia 0,0 Marc VDS Kalex den als Bruchpiloten bekannten Engländer Sam Lowes. Anstelle von Xavi Vierge, der zu Petronas Sprinta wechselte, kam dessen spanischer Landsmann Augusto Fernandez neu ins Team. Der WM-Fünfte von 2019 und 3-fache GP Sieger gilt als Mitfavorit im Titelkampf für 2020. Der Schweizer Dominique Aegerter verlor seinen Stammplatz in der Moto2 an Simone Corsi, der von Forward MV nun zusammen mit Stefano Manzi eine rein italienische Paarung bildet. Für Aegerter rückt sein Landsmann Jesko Raffin als zweiter Schweizer Fahrer nebst Tom Lüthi nach, der nach einigen vielversprechenden Einsätzen als Ersatzpilot bei NTS für 2020 wieder einen Vertrag als Stammfahrer erhielt.

Rückehr in die Moto2 als Stammfahrer, nachdem er 2019 bereits einige Einsätze für NTS fuhr und achtbare Resultate dabei einfuhr – der Schweizer Jesko Raffin auf NTS (Bildquelle JR Racing).

Moto2 ab 2020 ohne KTM
Mit einer selten hanebüchenen Erklärung zog sich KTM nach nur 3 Jahren wieder aus der Moto2 WM zurück, obwohl die österreichische Marke nach einem Dritten und 2 zweiten Plätzen in dieser kurzen Zeit sehr erfolgreich unterwegs. Doch beim GP Spielberg gab man nach einer schwierigen ersten Saisonhälfte völlig überraschend den Rücktritt per Ende 2019 bekannt. Hatte sich Vorstand Pierer von KTM vor 3 Jahren noch selbst gelobt, als einziger Hersteller in 3 Klassen vertreten zu sein und dadurch viele Vorteile zu haben, zieht man nun plötzlich den Schwanz ein. So kam es zur Feststellung Pierers „man hätte in der Moto2 sowieso nur verlieren können“, was als Begründung für den Rückzug in der mittleren Klasse zu Protokoll gegeben wurde.

Philipp Öttl (hier in Bildmitte auf Tech 3 KTM 2019) wechselte zur Saison 2020 in die World Supersport 600 WM. Beim Auftaktrennen in Phillip Island stürzte er auf dem Weg zu einem guten 5. Platz.

Nur 3 Jahre in der Moto2 mit dabei zu sein war absolut sinnlos
Man wäre wohl besser gar nie eingestiegen, statt sich mit derartigem Stumpfsinn nach einer durchaus erfolgreichen Zeit der Lächerlichkeit preiszugeben. In der Moto3 gewann Honda mit 13:5 Siegen die Herstellerwertung und in der MotoGP wurden bereits im Frühling die ursprünglichen Zielsetzungen bei KTM nach unten korrigiert. Führend sind die Red Bullis und Mattighofen mittlerweile nur noch im Schönreden von schlechten Resultaten, während auf der Rennstrecke zahlreiche Kunden-Teams den Orangen um die Ohren fahren. Vielleicht sollte man sich bei KTM einen neuen Wahlspruch statt „ready to race“ überlegen, sofern es so weitergeht, ein Vorschlag wäre „ready to retire“ – durchaus passend zum Entscheid für den Moto2-Ausstieg.

Der Sieger des Sachsenring GP 2014 in der Moto2 fand für nächste Saison keinen freien Startplatz mehr – Dominique Aegerter auf der Forward MV (Bildquelle Forward Idealavoro).

Die Teams und Fahrer der Moto2 für 2020

Moto2 Nationenvertretung

Wie in der Moto3, ist auch in der Moto2 Italien mit 9 Fahrern Spitzenreiter in der Nationenwertung, vor Spanien mit 7 Piloten. Etwas überraschend liegen 2020 England, Malaysia und die Schweiz mit je 2 Fahrern auf dem 3. Platz. Die restlichen Länder sind je einmal vertreten und Frankreich fehlt, sofern nicht Johann Zarco bei EG 0,0 VDS anheuert, auch dieses Jahr in den unteren Klassen komplett. Nach Philipp Öttls erfolgloser Saison ohne WM-Punkt wechselt der Bayer in die WSSP 600 zu Puccetti Racing Kawasaki, als Teamkollege von Ex-Weltmeister Lucas Mahias (FRA). Dadurch ist Marcel Schrötter (Dynavolt Intact Kalex, für 2020 mit neuem Hauptsponsor Liqui Moly) der einzige Deutsche in der Moto2.

Italien9
Spanien8
Malaysia2
Schweiz2
England2
Australien1
Deutschland1
Indonesien1
Japan1
Niederlande1
Thailand1
USA1