Dennis Foggia (Leopard Racing Honda) in seiner Box – mit dem zweiten Saisonsieg nach seinem Heimrennen in Mugello war der Italiener später deutlich besser aufgelegt und trotz 3 Nullern in den ersten vier WM-Runden liegt er nun auf Position 3 im Zwischenklassement.

Foggia vor Garcia und einem Long-Lap-Sträfling

Den besten Start erwischte Romano Fenati, der im Vorfeld mit einem doppelten Long-Lap Penalty bestraft worden war. Dieser wurde dem italienischen Routinier auch nach einer Runde angezeigt. Genauso Jaume Masia, der sogar mit einer Boxendurchfahrts-Strafe belegt worden war, welche er wie weitere 5 Fahrer auch sofort antrat. Gleichzeitig hatte Fenati durch den ersten Long-Lap Penalty die Führung verloren. Nach seiner ersten verlängerten Runde war er auf P9 zurückgefallen, wonach er sich schnell wieder um 3 Positionen verbessern konnte. Doch noch ein Penalty war ausstehend. Nach diesem war der Mann mit der Nummer 55 zunächst nur noch vierzehnter. Zwei Plätze vermochte er sogleich wieder gutzumachen und in der Zwischenzeit führte Garcia vor Foggia, Artigas, Binder, Rodrigo, Alcoba und Suzuki. Dahinter auf P8 Migno vor WM-Leader Acosta, Kaito Toba, John McPhee und Fenati, der wenig später auch am Schotten vorgeiging. Als noch 16 Runden zu fahren waren, lag Foggia vor Binder an der Spitze.

Kaito Toba (CIP Green Power) in der Box – mit nur drei Punkten hatte der japanische Sieger des GP von Katar 2019 kein wirklich erfolgreiches Wochenende in Assen.

Der erste Sturz im Moto3 Rennen
Die Spitzengruppe bestand 15 Runden vor Schluss aus 13 Fahrern, dahinter Nepa, Guevara und etwas weiter zurück Öncü. Masia hingegen lag über 20 Sekunden hinter der Führungsgruppe und der Spanier musste auf Ausfälle vor ihm hoffen. Kurz danach gerieten Mignno, Antonelli und Toba in Turn 5 zusammen. Der Japaner konnte einen Sturz knapp verhindern, während die beiden Italiener mit einem Crash sämtliche Chance auf Spitzenplatzierungen verloren. Fenati hingegen hatte sich bereits wieder vorgekämpft und als noch 10 Runden zu fahren waren, lag der Italiener hinter Foggia auf P2. Wenig später war sein Teamkollege Adrian Fernandez der nächste, welcher die Kontrolle über sein Bike verlor, das kurz vor der Zielschikane ohne ihn weiterfuhr.

Jaume Masia (Red Bull Ajo KTM) hatte im Gegensatz zu Fenati beim GP der Niederlande nicht den Hauch einer Chance auf WM-Punkte, geschweige ein Podium. Beide wurden bestraft, aber einer verlor dadurch derart, dass er gar nicht an den Start hätte rollen müssen.

Das Finale des Moto3 GP der Niederlande
Drei Runden vor Schluss konnte Binder kurz vor Start-Ziel einen Sturz nur knapp verhindern. Der Südafrikaner fiel dadurch auf P7 ans Ende der mittlerweile nur noch siebenköpfigen Spitzengruppe zurück. Direkt vor ihm sein Teamkollege John McPhee. Foggia vor Garcia, Fenati, Suzuki und Acosta lautete die Reihenfolge, als es in die letzte Runde ging. Dahinter mit knapp einer halben Sekunde Rückstand die 4 Verfolger. Am Ende gewann Foggia vor Garcia und Fenati. Dahinter Binder, Acosta, Suzuki und McPhee als siebtem. Jaume Masia sah die Zielflagge hingegen nur auf Rang 20, womit der Spanier wichtige Punkte verpasste. Seine Bestrafung für das Fehlverhalten wollen wir an dieser Stelle nicht weiter erläutern, jedenfalls kam Fenati mit dem Podium trotz Double-Long-Lap Penalty wesentlich glücklicher davonkam.

Das Podium der Moto3 in Assen mit von links Sergio Garcia (Gaviota GASGAS Aspar Team ,P2), Sieger Dennis Foggia (Leopard Racing Honda) und dem drittplatzierten Romano Fenati (Sterilgarda Max Racing Team).

Die fragwürdigen und oft willkürlichen Bestrafungen – es fehlt dabei jede Konsequenz
Es ist so etwas von schade, gibt es kaum mehr richtige Rennen, bei welchen man nicht über Strafen und deren Folgen zu berichten hat. Weil mittlerweile die FIM-Kommissare am grünen Tisch bereits im Voraus beschliessen, wer eine Chance bekommt, wird es nicht nur für viele Fans kaum mehr nachvollziehbar. Der schlechte Witz dabei ist, dass in der Regel die Moto3 Fahrer für ein Verhalten bestraft werden, welches ihnen der 6-fache MotoGP Weltmeister Marc Marquez jedes Wochenende in der Königsklasse ungestraft vormacht. Es war mehr als peinlich, wie er auch in Assen ohne jegliche Scham wieder den Windschatten von Johann Zarco im Q1 gesucht hatte. Zusammen mit dem ebenfalls hinter dem Franzosen und ihm wartenden Iker Lecuona ging die Rechnung danach zuerst auf und beide waren prompt schneller als ihre „Lokomotive“. Aber der Pramac Ducati Pilot schaffte danach beinahe unmögliches und fuhr die Bestzeit in buchstäblich letzter Sekunde, während Marquez crashte und nur auf Startplatz 20 landete.

Sergio Garcia (Gaviota GASGAS Aspar Team) war auf der umbenannten KTM bester der Orangen und ist als WM-Zweiter erster Verfolger von Leader Pedro Acosta.

Unsere Konsequenz nach dem Verzicht auf die Liveblogs – Streichung der Moto3
Wir haben nun nach dem Verzicht auf die Liveblogs entschieden, vorläufig gar nicht mehr über die Moto3 zu berichten. Es hat für uns derzeit mit all den Long-Lap und Ride-through Penaltys gar nicht mehr viel mit Sport zu tun und einem Kampf Mann gegen Mann. Weil der sportliche Gedanke vollkommen auf der Strecke bleibt, entscheidet oft nur noch die Willkür von fragwürdigen Funktionären über den Ausgang der Rennen. Wenn es dazu Fahrer gibt, die trotz Strafe aufs Podium fahren und andere schaffen es aufgrund einer milderen Bestrafung nicht einmal in die Punkteränge, hört der Spaß für viele auf. Zumindest so lange die Rennen der Moto3 durch die FIM-Kommissare derart verfälscht und man darf durchaus sagen auch manipuliert werden, verzichten wir auf die Nachwuchsklasse. Bis sich daran etwas ändert, werden wir ab sofort keine Berichterstattung mehr über diese Kategorie verfolgen. Danke an unsere treuen Leser für ihr Verständnis an dieser Stelle und wir empfehlen, sich über die offizielle Seite der MotoGP zu orientieren. Dies ist die einzig halbwegs neutrale Quelle, während viele anderen Portale leider viel zu oft aus vielfältigen Gründen ganze Wahrheiten verdrehen.

Der Moto3 Grand Prix der Niederlande in Zahlen

WM-Stand der Moto3 nach 9 Runden

P, Rider, Bike, Nat, Points
1, Pedro ACOSTA, KTM, SPA, 158
2, Sergio GARCIA, GASGAS, SPA, 110
3, Dennis FOGGIA, Honda, ITA, 86
4, Romano FENATI, Husqvarna, ITA, 80
5, Jaume MASIA, KTM, SPA, 72
6, Darryn BINDER, Honda, RSA, 69
7, Niccolò ANTONELLI, KTM, ITA, 67
8, Gabriel RODRIGO, Honda, ARG, 59
9, Jeremy ALCOBA, Honda, SPA, 58
10, Andrea MIGNO, Honda, ITA, 58
11, Ayumu SASAKI, KTM, JPN, 57
12, Kaito TOBA, KTM, JPN, 52
13, John MCPHEE, Honda, GBR, 37
14, Tatsuki SUZUKI, Honda, JPN, 37
15, Izan GUEVARA, GASGAS, SPA, 36
16, Filip SALAC, Honda, CZE, 35
17, Xavier ARTIGAS, Honda, SPA, 30
18, Ryusei YAMANAKA, KTM, JPN, 28
19, Jason DUPASQUIER, KTM, SWI, 27
20, Deniz ÖNCÜ, KTM, TUR, 25
21, Stefano NEPA, KTM, ITA, 19
22, Riccardo ROSSI, KTM, ITA, 16
23, Carlos TATAY, KTM, SPA, 14
24, Adrian FERNANDEZ, Husqvarna, SPA, 10
25, Elia BARTOLINI, KTM, ITA, 7
26, Yuki KUNII, Honda, JPN, 7
27, Maximilian KOFLER, KTM, AUT, 3
28, Andi Farid IZDIHAR, Honda, INA, 2
29, Daniel HOLGADO, KTM, SPA, 1

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).