Pedro Acosta schenkt KTM den einzigen Heimsieg
Es war nur 17 Grad Celsius, als um elf Uhr am Sonntagmorgen das Rennen der Moto3 als Regenrennen bei noch feuchtem Asphalt gestartet wurde. Für Pedro Acosta und die anderen Rookies im Feld war es erst der zweite Grand Prix bei Nässe in ihrer Karriere. Da es nicht mehr regnete, gab es bereits früh eine trockene Ideallinie. Dies machte die Aufgabe für die meisten jedoch keinesfalls leichter, weil bei Überholmanövern die Sache dadurch richtig eng wurde. Genau dies bekam in der letzten Runde Sergio Garcia schmerzhaft zu spüren, der bis dahin während langer Zeit mit Acosta um die Führung gekämpft hatte. Der Spanier lag an der Spitze und hatte nur noch zwei Kurven vor sich, als sein junger Landsmann sich in Kurve 9 innen neben ihn schob. Auf dem etwas feuchteren Belag verlor sein Reifen Grip und Garcia flog über das Vorderrad ab, konnte danach sofort wieder aufsteigen und noch als zweiter die Zielflagge kreuzen.
Die vielen Zwischenfälle des Rennens und der KTM-Dreifachsieg
Insgesamt 8 Track-Limit-Verwarnungen und damit exakt halb so viele wie später im Moto2 Rennen wurden ausgesprochen und mit einem Long-Lap-Penalty gab es eine Strafe für Lorenzo Fellon. Im Rennen danach waren es wenig später deren zwei. Deniz Öncü startete aus der Boxengasse und Carlos Tatay verzichtete auf die Teilnahme am GP der Steiermark. Mit Andi Farid Izdihar und David Salvador gab es nebst Garcia zwei weitere Sturzopfer, was bei den schwierigen Bedingungen erstaunlich wenig war. Der Indonesier war innert zehn Minuten sogar zweimal gestürzt und schied danach wie der Spanier am Ende aus. Obwohl vermeintlich drei verschiedene Marken auf den ersten drei Plätzen ins Ziel kamen, handelte es sich dabei um das exakt gleiche Motorrad, nämlich eine KTM. Etikettenschwindel kennt man bei den Österreichern auch in der Moto2, wo sie unter eigenem Namen mit dem Ajo Team auftreten, aber das Fahrwerk von Kalex stammt und der Motor wie bei allen von Triumph. Gipfel der Peinlichkeit für KTM jedoch war, dass Deniz Öncüs Team bei der 3-Minuten-Tafel noch mit dem Reifenwechsel beschäftigt war. Ausgerechnet beim Heimrennen der Orangen passierte Tech 3 KTM ein derartiger Anfängerfehler und der Polesitter musste deshalb aus der Boxengasse starten, womit er keine Chance auf einen Spitzenplatz mehr hatte.
Der Moto3 Grand Prix der Steiermark in Zahlen
Zwischenbilanz der Moto3 WM
Wenn nicht ein kleines Wunder passiert, wird sich der Titelkampf zwischen den beiden KTM Piloten Acosta und Garcia entscheiden. Wobei letzterer ein Bike fährt, das als GasGas an den Start rollt, was jedoch nur Marketingzwecken dient, da die Marke von den Orangen aufgekauft wurde. Die Italiener Fenati und Foggia haben genauso wie Masia nur noch Aussenseiterchancen auf den Titel. Mit über 50 Punkten Vorsprung auf seinen Verfolger ist derzeit ein 17-jähriger Rookie der haushohe Favorit, woran sich mindestens bis Silverstone kaum etwas ändern dürfte.
Der Stand in der WM sämtlicher Klassen auf einen Blick
Der Zeitplan für das zweite Rennen von Spielberg
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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