Sergio Garcia holt sich den vor einer Woche verpassten Sieg
Statt vom sechsten Startplatz musste Gabriel Rodrigo wie erwartet aus der Boxengasse das Rennen aufnehmen. Der Argentinier hatte am selben Tag gleich zwei Japaner zu Fall gebracht und mit Yamanaka fehlt einer der beiden danach sogar dadurch verletzt. Tatsuki Suzuki war der andere und er befand sich auf einer bis dahin schnellsten Runde, bevor ihn Rodrigo aus dem Sattel holte. Zum Glück hatte der Sic58 Squadra Corse Honda Pilot jedoch davor bereits eine Bestzeit gefahren, welche nur von Romano Fenati danach noch unterboten wurde. Dieser war es auch, welcher von der Poleposition im Rennen in Führung ging. Aber in Kurve 4 löste Can Öncü den Italiener an der Spitze ab, womit ein Türke führte, bevor wenig später zum ersten Mal WM-Leader Pedro Acosta aus Spanien die Nase in der Steiermark vorne hatte.
Die ersten Stürze
Turn 4 bedeutete schon in der ersten Runde nach einer Berührung mit Rivacold Snipers Teamkollege David Salvador durch einen Crash das Ende für Andrea Migno. Der Italiener fiel damit bereits zum fünftan Mal in dieser Saison aus. Der nächste war in der Zielkurve 10 Ayumu Sasaki, nachdem er im Kampf mit Darryn Binder innerhalb der Top Ten gekämpft hatte. Während für den Japaner das Rennen damit zu Ende war, wurde der Südafrikaner danach von den Stewards nicht bestraft, obwohl kurz sein Ellbogen zu sehen gewesen war. Brads Bruder war jedoch in der Kurve innen gewesen und hatte sich Sasaki demnach nur etwas vom Leib halten wollte.
Der Kampf um den Sieg
Ab Rennmitte waren auch Sergio Garcia, Jaume Masia und Dennis Foggia in den Kampf um den Sieg involviert. Nur wenig dahinter lauerten John McPhee, Binder, Izan Guevara, Kaito Toba und Tatsuki Suzuki. Die drei letztgenannten hatten jedoch bereits einen Rückstand von über 3 Sekunden und nur noch geringe Chancen auf ein Podium, aber in der Moto3 weiss man im Voraus nie, was bis zur karierten Flagge alles passiert. Teils waren drei KTM an der Spitze, was man so in der Königsklasse am Nachmittag trotz viel Orange auf den Tribünen kaum erwarten durfte. Gegen Schluss war klar, dass nur die ersten sechs Fahrer noch für den Sieg infrage kamen. McPhee, Binder und Konsorten hatten sich bereits einen zu großen Rückstand eingehandelt. Es war Garcia, der am Ende knapp vor Öncü die Nase vorne hatte, dahinter Foggia, Acosta, Fenati, Masia und McPhee.
Das verpasste Podest von Acosta und der versöhnliche Abschluss für Garcia und Öncü
Der WM-Leader war in der letzten Runde in Turn 4 beinahe von der Strecke abgekommen und hatte damit nach seinem Triumph vor einer Woche ein weiteres Podium verpasst. Aber an seiner haushohen WM-Führung änderte dieses Resultat natürlich wenig, womit der junge Spanier sich kaum lange geärgert haben dürfte. Für Sergio Garcia und Deniz Öncü war es ein versöhnlicher Abschluss des Doppelrennens in Österreich. Der Spanier hatte beim ersten Lauf vor einer Woche noch bis zur zweitletzten Kurve geführt, als ihm Acosta innen vorbeigestochen war und er auf der feuchten Aussenspur gecrasht und trotzdem am Ende noch zweiter geworden war. Der Türke hatte beim ersten Rennen das Pech gehabt, aufgrund eines Fehlers seiner Crew aus der Boxengasse starten zu müssen. Sein Reifenwechsel war zu spät in Angriff genommen worden und vor der Drei-Minutentafel noch nicht fertig gewesen.
Max Kofler und die weiteren Verlierer
Der Lokalmatador war als zweitletzter der klassierten Piloten nicht der einzige Verlierer am Moto3 GP von Österreich. Nach seinem Start aus der ersten Reihe konnte auch Tatsuki Suzuki alles andere als zufrieden mit dem Ausgang des Rennens sein. Nebst den Gestürzten gehörten nach guter Startposition auch Stefano Nepa und Gabriel Rodrigo zu den Geschlagenen. Selbst Polesetter Fenati war als Sieger von 2019 mit dem Ausgang des Rennens natürlich alles andere als glücklich, nachdem der erfahrene Italiener von Beginn an in der Spitzengruppe vertreten war und insgesamt fünfmal die Ziellinie in Führung liegend gekreuzt hatte. Die meisten Runden als Leader hatte Deniz Öncü absolviert. Er wurde immerhin mit Platz zwei und damit nach Barcelona dem zweiten Podium dafür entschädigt.
Das elfte Rennen der Saison in Zahlen
Der Red Bull Ring in Spielberg
Der WM-Stand der Moto3 nach Runde 11
P, Rider, Bike, Nat, Points
1, Pedro ACOSTA, KTM, SPA, 196
2, Sergio GARCIA, GASGAS, SPA, 155
3, Romano FENATI, Husqvarna, ITA, 107
4, Dennis FOGGIA, Honda, ITA, 102
5, Jaume MASIA, KTM, SPA, 95
6, Darryn BINDER, Honda, RSA, 86
7, Ayumu SASAKI, KTM, JPN, 68
8, Niccolò ANTONELLI, KTM, ITA, 67
9, Kaito TOBA, KTM, JPN, 62
10, Jeremy ALCOBA, Honda, SPA, 60
11, Gabriel RODRIGO, Honda, ARG, 59
12, Andrea MIGNO, Honda, ITA, 58
13, John MCPHEE, Honda, GBR, 49
14, Izan GUEVARA, GASGAS, SPA, 46
15, Deniz ÖNCÜ, KTM, TUR, 45
16, Filip SALAC, KTM, CZE, 44
17, Tatsuki SUZUKI, Honda, JPN, 43
18, Ryusei YAMANAKA, KTM, JPN, 37
19, Xavier ARTIGAS, Honda, SPA, 30
20, Jason DUPASQUIER, KTM, SWI, 27
21, Stefano NEPA, KTM, ITA, 22
22, Riccardo ROSSI, KTM, ITA, 16
23, Adrian FERNANDEZ, Husqvarna, SPA, 16
24, Yuki KUNII, Honda, JPN, 15
25, Carlos TATAY, KTM, SPA, 14
26, Maximilian KOFLER, KTM, AUT, 10
27, Elia BARTOLINI, KTM, ITA, 7
28, Andi Farid IZDIHAR, Honda, INA, 3
29, Daniel HOLGADO, KTM, SPA, 1
Kombinierter Kalender MotoGP und WorldSBK
In roter Schrift stehen die Kollisionen, bei denen vor allem in den ersten drei Fällen die gleichzeitige Durchführung der MotoGP mit der WSBK der seriennahen WM enormen Schaden zufügt. Vor allem der Malaysia GP in Sepang, WorldSBK Mandalika (Indonesien) und San Juan (Argentinien) gelten derzeit noch als sehr fragwürdig. Insofern sind noch einige Änderungen im permanent provisorischen und chaotischen Kalender der FIM & Dorna zu erwarten. Der angekündigte Ausstieg von Hauptsponsor Petronas beim Sepang Racing Team könnte ein Indiz dafür sein, dass auch diese Saison kein Rennen in Malaysia ausgetragen wird. Zudem ist nach dem Platz-Tausch von Quartararo und Rossi deren MotoGP Team auch aufgrund von Morbidos Verletzungspech in der Teamwertung komplett
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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