Albert Arenas (Gaviota Aspar Team Moto3) vor Tony Arbolino (Rivacold Snipers Team) und Celestino Vietti (SKY Racing Team VR46) – der Spanier verteidigte im 2. Rennen von Misano die WM-Führung (© MotoGP).

Der erste Sieg der Etikettenschwindler-Marke

Romano Fenati bei seinem Heimrennen siegen zu sehen, war an sich keine Sensation, gewann der Italiener doch im Vorjahr beispielsweise auch in Spielberg. Eher grotesk war dabei der vermeintliche Hersteller, für welchen der Lokalmatador diesen Erfolg errang. Die sogenannte Husqvarna ist nämlich technisch mit der KTM des WM-Leaders Albert Arenas absolut identisch. Insofern war es bezeichnend, dass ausgerechnet der vor zwei Jahren beim GP an selber Stätte als Bad-Boy in die Schlagzeilen gekommene Fenati an diesem Etikettenschwindel beteiligt war. Wir sind uns sowieso täglich gewohnt, belogen zu werden, ob in der Politik oder Werbung. Daher dürfte sich daran in der heutigen Zeit kaum mehr jemand daran stören. Doch trotzdem sei es gestattet, den Sinn solcher Marketing-Gags wie im vorliegenden Fall zu hinterfragen. Fenati und seinem Team mit Max Biaggi und Philipps Vater Peter Öttl konnte es am 20. September jedoch egal sein. Hauptsache sie hatten gewonnen, die Resultate waren davor mehr als bescheiden gewesen.

Albert Arenas vor Romano Fenati (mit der Nummer 55 auf seiner „KTM-Husky“, wie wir dieses Bike in unseren Aufzeichnungen benennen). Trotzdem der Italiener den größten Sprung in der WM-Zwischenwertung machte, gehört er für den WM-Leader derzeit nicht zu den gefährlichsten Widersachern (© MotoGP).

Der Schweizer und der Österreicher

Mit Platz 23 war Jason Dupasquier (CarXpert PruestelGP) erneut deutlich erfolgreicher als sein Kollege aus Österreich. Nachdem er aber hinter seinem belgischen Teamkollegen Barry Baltus ins Ziel kam und die Top 20 verfehlte, dürfte sich seine Zufriedenheit trotzdem in Grenzen halten. Der Sohn eines ehemaligen Schweizer Motocross-Fahrers möchte gerne noch in dieser Saison seine ersten WM-Punkte holen. Dazu bekommt er noch zahlreiche Chancen, bevor die verkürzte Corona-Saison zu Ende sein wird. In nur einer Woche geht es auf dem Circuito de Catalunya-Barcelona bereits weiter. Als letzter der 28 klassierten Fahrer gibt es über den einzigen Österreicher im Feld wenig Positives zu berichten. Nachdem Max Kofler nach einigen Wildcard-Einsätzen im Vorjahr kein Rookie mehr ist, kämpft er diese Saison wohl um sein nacktes Überleben in der Königsklasse. Derzeit stehen die Chancen für einen Verbleib in der Moto3 WM eher schlecht, aber auch er hat noch exakt 7 Chancen, sich mit einem guten Resultat zum Verbleib im Grand Prix Paddock zu empfehlen.

Koflers Teamkollege Darryn Binder (im Bild mit Nummer 40 auf der Verfolgung der Spitzengruppe, bevor er abflog) kämpft im Gegensatz zum Österreicher regelmässig um die Spitze mit. Der Bruder von MotoGP Pilot Brad wechselt auf nächste Saison zu Petronas Sprinta, wo er auch Chancen zu einem Umstieg in die Moto2 erhält (© MotoGP).

Resultat des Tissot Grand Prix von Misano der Moto3

Die Strecke von Misano

Der Misano World Circuit Marco Simoncelli wurde nach dem fürchterlichen Unfall des italienischen MotoGP Fahrers in Sepang auf dessen Namen umbenannt. Der Crash von Wayne Rainey im Jahr 1993, seitdem der US-Amerikaner im Rollstuhl sitzt, sorgte im Anschluss für die Umkehrung der Fahrtrichtung auf den Uhrzeigersinn. Dieser Unfall sorgte damals auch für eine 14-jährige Pause der Motorrad-WM auf diesem schön gelegenen Kurs.

WM-Zwischenstand Moto3

In der Spalte ganz rechts die Veränderung gegenüber der Vorrunde.

Der kombinierte Kalender von MotoGP und WorldSBK

Weiter geht es für die MotoGP in einer Woche auf dem Circuito de Catalunya-Barcelona, wo soeben die WorldSBK gastierte.