Der erste Sieg der Etikettenschwindler-Marke
Romano Fenati bei seinem Heimrennen siegen zu sehen, war an sich keine Sensation, gewann der Italiener doch im Vorjahr beispielsweise auch in Spielberg. Eher grotesk war dabei der vermeintliche Hersteller, für welchen der Lokalmatador diesen Erfolg errang. Die sogenannte Husqvarna ist nämlich technisch mit der KTM des WM-Leaders Albert Arenas absolut identisch. Insofern war es bezeichnend, dass ausgerechnet der vor zwei Jahren beim GP an selber Stätte als Bad-Boy in die Schlagzeilen gekommene Fenati an diesem Etikettenschwindel beteiligt war. Wir sind uns sowieso täglich gewohnt, belogen zu werden, ob in der Politik oder Werbung. Daher dürfte sich daran in der heutigen Zeit kaum mehr jemand daran stören. Doch trotzdem sei es gestattet, den Sinn solcher Marketing-Gags wie im vorliegenden Fall zu hinterfragen. Fenati und seinem Team mit Max Biaggi und Philipps Vater Peter Öttl konnte es am 20. September jedoch egal sein. Hauptsache sie hatten gewonnen, die Resultate waren davor mehr als bescheiden gewesen.
Der Schweizer und der Österreicher
Mit Platz 23 war Jason Dupasquier (CarXpert PruestelGP) erneut deutlich erfolgreicher als sein Kollege aus Österreich. Nachdem er aber hinter seinem belgischen Teamkollegen Barry Baltus ins Ziel kam und die Top 20 verfehlte, dürfte sich seine Zufriedenheit trotzdem in Grenzen halten. Der Sohn eines ehemaligen Schweizer Motocross-Fahrers möchte gerne noch in dieser Saison seine ersten WM-Punkte holen. Dazu bekommt er noch zahlreiche Chancen, bevor die verkürzte Corona-Saison zu Ende sein wird. In nur einer Woche geht es auf dem Circuito de Catalunya-Barcelona bereits weiter. Als letzter der 28 klassierten Fahrer gibt es über den einzigen Österreicher im Feld wenig Positives zu berichten. Nachdem Max Kofler nach einigen Wildcard-Einsätzen im Vorjahr kein Rookie mehr ist, kämpft er diese Saison wohl um sein nacktes Überleben in der Königsklasse. Derzeit stehen die Chancen für einen Verbleib in der Moto3 WM eher schlecht, aber auch er hat noch exakt 7 Chancen, sich mit einem guten Resultat zum Verbleib im Grand Prix Paddock zu empfehlen.