Vor dem Start zur MotoGP in Losail (Katar) – von uns am 10. März 2019 vor Ort festgehalten. Es sollte der letzte normale Saisonbeginn sein, während ein Jahr danach hier nur die Moto2 und Moto3 Fahrer ihre Rennen bestritten. Ausgerechnet hier soll es angeblich im März 2021 losgehen, was jedoch derzeit noch stark infrage gestellt ist.

Planung für die Saison 2021 mit vielen Unwägbarkeiten

Als die Dorna den provisorischen Kalender der MotoGP Saison 2021 präsentierte, kratzten sich bei Betrachtung definitiv nicht nur wir am Kopf. Am 6. November musste den Verantwortlichen bei der Veröffentlichung bereits klar gewesen sein, dass mehr als nur Glück notwendig sein wird, um dieses Schönwetterprogramm durchziehen zu können. Beginnend mit ausgerechnet dem Ort, an welchem 2020 die MotoGP gar nicht erst anreisen konnte und danach auch die WorldSBK abgesagt werden musste. Es fanden Moto3 und Moto2 Rennen statt, weil Fahrer und Teams noch von den Testfahrten her anwesend waren. Fast sämtliche frisch anreisenden Paddock-Mitglieder wären aufgrund der Corona-Pandemie direkt in eine 2-wöchige Quarantäne gesteckt worden. Doch ausgerechnet dort soll es im März 2021 losgehen.

Luftaufnahme der Strecke von Las Termas de Rio Hondo in Argentinien – am 11. April ist hier die zweite Station der MotoGP Saison 2021 geplant. Ein mehr als nur optimistischer Ansatz der Dorna-Verantwortlichen angesichts der aktuell immer noch akuten Situation bezüglich der Corona-Pandemie.

Eine Frage der Vernunft

Nicht nur hinter Rennen mit Zuschauern steht zumindest im ersten Halbjahr 2021 ein großes Fragezeichen. Aktuell muss auch mit weiteren Reise-Beschränkungen bis weit in diese Zeit gerechnet werden. Ob vor diesem Hintergrund ausgerechnet Rennen in Übersee realisierbar sind, wagen nicht bloß notorische Skeptiker zu bezweifeln. Im Prinzip sind auch die geplanten Tests in Sepang (Malaysia) im Februar und Losail (Katar) anfangs März aus derzeitiger Sicht schlicht unrealistisch. Insofern wirkt die Planung von FIM und Dorna beinahe wie ein trotziger Versuch, oder steckt womöglich sogar Berechnung dahinter? Dies wäre zumindest eine Frage der Vernunft und dass es insbesondere den Leuten um Herrn Ezpeleta als Chef der Vermarktungsfirma nicht daran fehlt, steht außer Zweifel.

Am Circuito de Jerez im Mai 2018 – eine von sehr wenigen Strecken, auf welchen in Europa das ganze Jahr gefahren werden kann. Andalusien ist mit Sicherheit im „Plan B“ für den Fall von Reisebeschränkungen oder einem Verbot für Sportveranstaltungen der zuständigen Regierungen.

Der Plan B – seine Existenz steht außer Zweifel

Mit absoluter Sicherheit existiert natürlich jetzt bereits ein Plan B, der zu dieser Zeit Rennen in Europa vorsieht. Dafür kommen in erster Linie Jerez und Portimão infrage. Das Motorland Aragon, Barcelona und Valencia höchstens mit Vorbehalt, weil dort die Temperaturen im Winterhalbjahr oft nur knapp über 10 Grad Celsius liegen. Bereits vor Veröffentlichung des Kalenders wurde von der Dorna verlautbart, es werden verschiedene Szenarien bei der Planung in Betracht gezogen. Somit spielen wohl Katar, Argentinien und Austin im Fall weiterer Reisebeschränkungen die „Bauernopfer“ und werden in diesem Fall durch Kurse in Südeuropa ersetzt.

Der Circuito Ricardo Tormo in Valencia – mit in der Regel auch im Winter über 15 Grad Celsius nebst Jerez womöglich einer der spanischen Kandidaten für ein Ersatzrennen, sollten die ersten 3 Runden erneut der Corona-Pandemie zum Opfer fallen.

Die neuen Strecken

Als Ersatzstrecken für die MotoGP wurden Portimão (Portugal), der neue Mandalika Racetrack in Lombok (Indonesien) und der Igora Drive Circuit in St. Petersburg (Russland) genannt. Die beiden letztgenannten Kurse jedoch abhängig von der Homologation und im Fall von Indonesien dazu der Fertigstellung. Die WorldSBK soll Mitte November laut Kalender dort sogar bereits fahren. Im Frühling kommt daher höchstens die portugiesische Strecke als Ersatz infrage. Das Saisonfinale 2020 auf diesem anspruchsvollen Kurs bewies, dass der Autodromo do Algarve absolut MotoGP würdig ist. Nachfolgend ein Link mit der Vorstellung des Mandalika Circuits, als kleiner Vorgeschmack, sollte er wirklich Austragungsort werden.

Das Bangen um Rennen mit Besucher-Bewilligung

Weite Reisen nach Übersee sind nach wie vor mit einem Fragezeichen versehen. Insofern sind höchstens die ab Oktober geplanten Rennen derzeit realistisch, was Corona und Reisebeschränkungen betrifft. Doch ein wesentlicher Faktor für viele Veranstaltungen wird sein, ob Zuschauer an der Strecke zugelassen sein werden. Zumindest Sachsenring und Assen dürften andernfalls erneut fraglich sein. Das Bangen um Rennen mit Besucher-Bewilligung geht also wie bereits 2020 erlebt, auch für nächste Saison weiter. Und bestimmt zittern auch bereits die Veranstalter von Mugello, dem KymiRing und in Silverstone mit den Sachsen und Niederländern.

Das Fragezeichen können sich unsere Leser mit dem 8. August ersetzen. Wie wir exklusiv bereits am 1. Dezember berichtet hatten (siehe auf dieser Seite den Artikel „Kombinierter Kalender“), kommt kein anderes Datum infrage, aber der Vertrag mit dem Veranstalter ist noch nicht unterschrieben. Davor gilt dieses Event nach wie vor als nicht gesichert, auch wenn der Termin dafür bereits definiert wurde. Die in Kursivschrift aufgeführten Termine müssen als derzeit noch fraglich bezeichnet werden.

Der provisorische kombinierte MotoGP und WSBK Kalender

In Kursivschrift haben wir die Events aufgeführt, an deren Durchführung wir starke Zweifel anmelden. Fehlend ist aktuell die noch völlig offene, von der Dorna angedachte 13. WorldSBK Runde, sowie Phillip Island. Als Termin kommt dafür nur das Wochenende vor oder nach dem Rennen auf dem Mandalika Circuit in Indonesien infrage. In Rot stehen die MotoGP Rennen, welche mit einem WorldSBK Wochenende kollidieren, was zeitlich jedoch nur beim GP von San Marino eine Überschneidung bedeutet. Aufgrund der Zeitumstellung in Japan und Indonesien ist dies hingegen unkritisch. Die Fans in Deutschland und Mitteleuropa hoffen für den offenen 13. Termin noch auf ein Zustandekommen von einem Termin in Oschersleben, beispielsweise am ersten Augustwochenende.

Ersatzstrecken für die MotoGP sind Portimao (Portugal), der neue Mandalika Racetrack in Lombok (Indonesien) abhängig von der Homologation und der Igora Drive Circuit in St. Petersburg (Russland).