Fortsetzung des Planungs-Chaos der Dorna: Misano 2 statt Sepang GP
Als FIM und Dorna den Kalender für dieses Jahr anfangs November 2020 veröffentlichten, schüttelten viele Realisten verwundert den Kopf. Es war eine Planung, die an Ignoranz und Kurzsichtigkeit kaum zu toppen war, weil im zweiten Corona-Jahr weiterhin mit vielen Problemen bezüglich Reisebeschränkungen zu rechnen war. Eigentlich genau wie im dreiviertel Jahr davor. Es folgte ein Hagel von Absagen mit zuerst dem offiziellen Test in Sepang und nun erwischte es wie erwartet infolge der Pandemie nach den Grand Prix von Thailand und Japan auch den GP von Malaysia. Eigentlich hätte laut ursprünglichem Plan das Wochenende von Phillip Island in Australien am 24. Oktober 2021 stattfinden sollen. Später wurde stattdessen die WM-Runde von Sepang auf dieses Datum verschoben und nun ist es mit Variante drei der Chaos-Planung neu Misano 2.
Die doppelte Rossi-Gala vor seiner Haustüre
Während Petronas sich als Sponsor des Sepang Racing Teams per nächste Saison zurückzog, wurde mit der zweiten Absage des GP von Malaysia nach 2020 auch der Grund dafür nachträglich klar. Ohne derart potenten Hauptsponsor und einen Fahrer wie Valentino Rossi und Frankie Morbidelli wird das beste Privatteam des Vorjahres voraussichtlich endgültig in die Zweit- oder Drittklassigkeit absteigen. Während der Wegfall des Rennens in Sepang für die MotoGP Fans aus Asien einer Katastrophe gleichkommt, freuen sich auf der anderen Seite die Italiener und deren Idol. Als neu offiziell werdender Vater wird Valentino vor heimischem Publikum eine doppelte Gala geben können und sich sowohl im September, wie auch zweite Hälfte Oktober nur 15 Minuten von seinem Wohnort Tavullia entfernt von seinen Fans im eigenen Land verabschieden dürfen.
Der neue kombinierte Kalender von MotoGP und WorldSBK
Wie bei uns üblich sind dabei die Terminkollisionen der MotoGP mit der seriennahen WM in Rotschrift aufgeführt. Durch die Pandemie und das Planungs-Chaos von FIM und Dorna implodierten in der Superbike Weltmeisterschaft bei zahlreichen Teams die Sponsorengelder förmlich. Das erste Opfer war der schnelle Franzose Loris Baz, der diese Saison in der MotoAmerica antritt, weil sein Team Ten Kate Yamaha das Budget für eine weitere WSBK Saison nicht zusammen brachte. Es folgten viele weiteren und mit Eugene Laverty ist davon auch dreizehnfacher Sieger der Serie davon nicht verschont geblieben. Bereits in Assen fehlte der Nord-Ire angeblich aufgrund einer anstehenden „Restrukturierung“ seines italienischen Teams. Kommendes Wochenende wird der notorische Pechvogel in Navarra immer noch nicht auf seiner BMW antreten können. Eine endlos lange Reorganisation von RC Squadra Corse dürfte dafür jedoch nicht der wahre Grund sein. Die dubiose Gruppe hatte bereits beim Barcelona Test im Frühling aus fadenscheinigen Gründen gefehlt, womit früh klar wurde, dass BMW und Eugene einen mehr als unzuverlässigen Partner erwischten.
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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