Johann Zarco ((Esponsorama Racing Ducati) – der sensationelle Polesetter beim Grand Prix der Tschechischen Republik mit der Vorjahres-Ducati (© MotoGP).

Zarco auf Poleposition düpiert sämtliche Werksfahrer!

Nicht Fabio Quartararo (Petronas Yamaha SRT), sondern sein von fast sämtlichen vermeintlichen Experten schon viel zu früh abgeschriebener Landsmann Johann Zarco (Esponsorama Racing Ducati) war der Held des Qualifyings zum GP von Brünn. Man muss wohl sehr weit in den Geschichtsbüchern zurückblättern, bis man eine Poleposition eines Fahrers mit einer Vorjahresmaschine findet. Zumindest, sofern es dies überhaupt schon einmal gab. Mit der Ducati GP-19 fuhr der Franzose bereits am Morgen im FP3 auf den sensationellen zweiten Platz. Das Paradestück lieferte er danach im Q2 ab, als er mit einer sensationellen Runde sämtliche Werksfahrer düpierte und hinter sich ließ. Quartararo versuchte kurz vor Schluss noch eine Attacke auf die Zeit von Zarco. Doch dieser Versuch endete im Kiesbett, wobei ihm immerhin mit der zweitbesten Zeit ein Platz in der ersten Reihe blieb. Vor allem hatte sich Fabio dabei nicht verletzt und startet am Sonntag zusammen mit seinem Teamkollegen Morbidelli neben dem Polesetter aus der ersten Reihe.

Fabio Quartararo (Petronas Yamaha SRT) bei seinem Sturz kurz vor dem Ende des Q2 (© MotoGP).

Überraschende Startaufstellung auch ab Reihe 2

Mit Maverick Viñales (Monster Energy Yamaha) in der zweiten Startreihe war zu rechnen. Nicht aber, dass er noch hinter Aleix und knapp vor Pol Espargaró im Q2 abschneiden würde. Die beiden Brüder erwiesen sich erneut als wichtigste Stütze Ihrer Werke Aprilia und KTM, auch wenn diesmal mit Brad Binder Pols Teamkollege bei Red Bull KTM auf Platz 7 direkt hinter ihm klassiert war. Der Südafrikaner startet zusammen mit Danilo Petrucci (Ducati) und dem Suzuki Piloten Joan Mir aus der dritten Startreihe. Nach einem sensationellen FP3 am Morgen mit Platz 5 hatte sich Valentino Rossi mehr als Startreihe 4 erwarten dürfen. Doch wieder einmal hatte der Monster Energy Yamaha Pilot Mühe, im entscheidenden Moment eine gute Zeit auf den Asphalt zu brennen. Somit startet der Altmeister von Startplatz 10 zusammen mit Alex Rins (Suzuki) und dem im Q2 gestürzten Cal Crutchlow (Honda). Der Engländer blieb dabei genauso wie Fabio Quartararo glücklicherweise unverletzt.

Franco Morbidelli (Petronas Yamaha SRT) – zufrieden im Interview nach Startreihe 1. Hinten links im Bild die Vorjahres-Ducati, mit welcher Privatfahrer Johann Zarco allen die Show stahl. Man kann nicht oft genug dabei betonen, dass dessen Team 2019 in der WM-Endabrechnung noch die rote Laterne hinter Tech 3 KTM trug (© MotoGP).

Die Repsol Honda Blamage

Wie wir bereits vor einem knappen Jahr klargestellt hatten, war die Verpflichtung von Alex Marquez bei Repsol Honda ein absoluter Fehlgriff. Ohne seinen Bruder Marc hätte der Spanier nie eine Chance für eine direkte Verpflichtung in ein Werksteam erhalten. Wie falsch die Honda Verantwortlichen mit ihm lagen, sahen sie bereits vor dem ersten Rennen nach der Corona-Zwangspause ein. Daher verpflichteten sie mit Pol Espargaró für 2021 einen echten Podiums-Kandidaten und pflanzen den Bruder des Weltmeisters für nächste Saison in das Nachwuchsteam von LCR Honda um. Dass damit Cal Crutchlow geopfert wird, löste jedoch verständlicherweise erneut Kopfschütteln aus. Immerhin ist der Engländer einer der ganz seltenen Fahrer, der in den letzten Jahren mehrere Siege einfahren konnte. Noch hinter Ersatzpilot Stefan Bradl wurde Alex Marquez nun auch noch im Q1 in Brünn letzter. Dass man die beiden Repsol Hondas auf den allerletzten Startplätzen suchen muss, gab es in der Geschichte noch nie.

Startaufstellung MotoGP Runde 3 in Brünn

In Kursivschrift die Fahrer, welche sich nicht für das Q2 qualifizieren konnten.

Moto2 Qualifying: Schrötter dabei – desaströser Lüthi

Bereits im Q1 zeichnete sich ein Desaster für einen der erfolgreichsten Moto2 Piloten der letzten Jahre ab. Tom Lüthi (Liqui Moly Intact GP Kalex) dürfte sich an sein MotoGP Jahr 2018 erinnert sehen, startet er doch am Sonntag nur aus der zweitletzten Reihe von P26 ins Rennen. Wesentlich besser lief es für seinen deutschen Teamkollegen Marcel Schrötter. Der Bayer hielt sich kurz nach seiner Arm OP prima und schaffte im Q2 den hervorragenden 7. Startplatz. Nach bescheidenem FP3 vermochte sich Jesko Raffin Ersatz Dominique Aegerter (NTS RW Racing) zu steigern und startet aus Reihe 8 direkt vor seinem Landsmann Lüthi. Stammpilot Bendsneyder konnte sich hingegen 2 Reihen vor dem Eidgenossen platzieren.

Joe Roberts (Tennor American Racing) – der US-Amerikaner meldete sich mit der 2. Poleposition nach Losail/Katar eindrucksvoll an der Spitze zurück (© MotoGP).

Startaufstellung Moto2 Runde 4 in Brünn

Moto3 Qualifying – kuriose Szene am Ende

Mit einer besten Rundenzeit von über 2 Minuten war bereits früh klar, dass die größte Gruppe im letzten Stint sich hätte sputen müssen, wollten sie noch rechtzeitig vor Fallen der karierten Flagge das Ziel für eine schnelle Runde passieren. Doch wie in der Moto3 üblich, wurde schlicht zu viel taktiert und vor allem viel zu spät aus der Box gefahren. So kam er zur kuriosen Szene am Ende des zweiten Qualifyings, in welcher fast sämtliche Fahrer die Ziellinie viel zu spät für einen letzten Angriff kreuzten. Wie viel Schuld die Fahrer und ihre Teamleitung dabei trugen, war letztlich völlig egal. Peinlich war es alleweil und dürfte sämtlichen Beteiligten eine Lehre für die Zukunft sein.

Die Gruppe der Fahrer, welche ihre letzte schnelle Runde vertrödelten im Bild. Auch die weiter vorne liegenden Piloten hatten bereits die karierten Flaggen gesehen (© MotoGP).

Startaufstellung Moto3 GP Brünn

Khairul Idham Pawi (Petronas Sprinta Racing Honda) – der Malaysier crashte gleich zu Beginn des Q1 und schaffte danach keine brauchbare Zeit mehr (© MotoGP).

TV-Programm und Zeitplan GP der Tschechei

Die rechte Spalte spiegelt das Sparprogramm von Servus TV im Vergleich zum niederländischen Eurosport Angebot (2. Spalte von rechts) wider. Der zu Red Bull Media gehörende österreichische Sender schert sich einen Deut um die Bedürfnisse der Zuschauer in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Sämtliche freien Trainings und das Warm-Up werden von Servus TV boykottiert und nicht live am TV übertragen. Stattdessen empfehlen wir den MotoGP Live-Stream wärmstens, auch wenn er einen stolzen Preis hat. Die nervigen Werbe-Unterbrüche wie bei Red Bull Media üblich, kann man sich damit ersparen und dazu erhält man Zugriff auf eine umfangreiche Mediathek mit unzähligen Aufzeichnungen.