Toller Rennsport am vorletzten Septemberwochenende

Bevor es am letzten Septemberwochenende in die letzte europäische Runde der WSBK geht, bietet sich dem Motorrad-StrassenRennsportfan ein volles Programm. Zwar verzichtet Servus TV auf die Live-Übertragung sämtlicher MotoGP Trainings und Warm Ups, doch mit der WSBK und EWC bietet auch Eurosport ein attraktives Programm für kommenden Sonntag. Ab 6 Uhr am frühen Morgen überträgt der französische Sender auf Eurosport 2 live die erste Runde der FIM-Langstrecken WM. Eines der bekanntesten 24-Stunden-Motorrad-Rennen findet kommendes Wochenende in Südfrankreich statt. Der Bol d’Or wird traditionell am dritten Septemberwochenende vom 21. bis 22. September in Le Castellet (FRA) ausgetragen. Gefahren wird auf dem legendären Circuit Paul Ricard, der vor allem durch seine Hochgeschwindigkeitspassagen bekannt ist. Durch den hohen Vollgasanteil ist das 24-Stunden-Rennen ein echter Härtetest für die teilnehmenden Motorräder und Teams. Letztes Jahr sicherte sich Honda mit den Fahrern Freddy Foray (FRA), Josh Hook (AUS) und Mike Di Meglio (FRA) den prestigeträchtigen Titel.

Prominenter Teilnehmer am Bol d’Or – WSBK Topfahrer und Ex-MotoGP Pilot Loris Baz, für YART am Start (Bildquelle EWC).

Auch Österreich ist mit YART vertreten, genauso wie die Schweiz mit dem Bolliger Racing Team. Die Truppe schlug sich am Freitag mit Platz 9 durchaus respektvoll. Speziell wenn man an ein Feld mit 56 Teilnehmern denkt. Wir werden natürlich auch über diesen Event ausführlich berichten und können den Fans nur empfehlen, sich dies einmal anzuschauen, es wird Rennsport auf sehr hohem Niveau geboten. Spätestens beim EWC Event in Suzuka nächsten Sommer wird die Wahrnehmung garantiert merklich gesteigert. Bei den 8 Stunden von Suzuka waren nebst Stefan Bradl und Domi Aegerter aus der MotoGP noch einige absoluten Top-Stars aus der WSBK am Start. Allen voran der Nord-Ire Jonathan Rea, welcher zusammen mit Leon Haslam und Toprak Razgatlioglu dieses Jahr den 2. Sieg in der Geschichte für Kawasaki holte. Nicht zu vergessen natürlich Alex Lowes und „Magic“ Michael van der Mark, welche zuerst sogar als Sieger gefeiert wurden. Das Versagen der daran schuldigen Funktionäre wurde erst später erkannt und letztlich erhielt das schnellste Team von Kawasaki den Sieg korrekterweise zugesprochen. Rea war auf einer Ölspur eine Runde vor Schluss gestürzt, als das Rennen schon lange hätte abgebrochen werden sollen. Die Rennleitung hatte nach einem Motorplatzer eines französischen Suzuki-Fahrers, der sich nach einem kapitalen Motorschaden auf der Strecke ins Ziel retten wollte (und dadurch eine lebensgefährliche Ölspur verteilte) komplett versagt. Eigentlich hätte das Rennen sofort abgebrochen werden müssen, was aus unerfindlichen Gründen jedoch verschlafen wurde.

YART Yamaha stellte am 19. September 2019 mit 1:53.569 durch Marvin Fritz im freien Training am Morgen einen neuen Rundenrekord in der FIM-EWC auf dem Paul Ricard Circuit auf (Bildquelle EWC).

MotoGP Aragon – letztes Europarennen vor Übersee-Tour

Im Motorland Aragon nahe der Kleinstadt Alcaniz findet das vorletzte Europarennen der MotoGP statt, bevor der Tross sich auf den Weg nach Asien und Australien macht. Erst zum Finale in Valencia Mitte November kehrt man wieder nach Europa zurück. Ganze drei der ersten 5 Rennen in Aragon (2010, 2012 und 2014) fanden bei Regen statt und auch für kommendes Wochenende ist mit feuchten Bedingungen zu rechnen. Laut Wettervorhersage für die Region Alcaniz ist zumindest für Samstag und Sonntag mit viel Nässe zu rechnen, die Wahrscheinlichkeit liegt bei über 80 Prozent. Programm und TV-Liveübertragung siehe unsere Artikel zum Aragon GP, mit Vorschau und Wetterprognose, sowie weiteren interessanten Infos zur Strecke.

Maverick Viñales auf seiner Yamaha M1 – in Aragon einer der Topfavoriten für zumindest das Podium.

Auch wenn die Königsklasse bezüglich WM-Stand nicht wirklich viel Spannung bietet, dafür ist Marc Marquez bereits viel zu weit im Vorsprung auf die nächsten Verfolger, spannend wird sicher das Abschneiden der wiedererstarkten Yamahas. Maverick Viñales ist in seinem Heimatland auf jeden Fall einiges zuzutrauen und sollte es regnen, gehört Valentino Rossi definitiv zu den Podiumsfavoriten. Der junge Franzose Fabio Quartararo brennt dazu auf eine Revanche, nachdem ihm Marquez nach langer Führung kurz vor dem Ziel noch den Sieg weggeschnappt hatte. In der mittleren und kleinen Klasse ist der Kampf um die WM-Krone noch völlig offen. Der Schweizer Tom Lüthi muss in der Moto2 aufpassen, dass ihm im Heimatland seiner Hauptkonkurrenten um den Titel nicht die Felle davonschwimmen. Die beiden Spanier Alex Marquez und Augusto Fernandez dürften sich einen Kampf um Leib und Seele liefern und vielleicht kann sich Tom dabei als der lachende Dritte erweisen. Leider muss Marcel Schrötter nach seinem 4-fachen Schlüsselbeinbruch für Aragon Forfait geben, er wird vom Schweizer Jesko Raffin ersetzt. Die Moto3 dürfte vor den Übersee-Rennen erneut viel Spannung bieten, egal ob bei Regen oder trockenen Bedingungen. Lokalmatador Aron Canet wird natürlich bei seinem Heimrennen versuchen, den Abstand zum WM-Führenden Lorenzo dalla Porta zu verkleinern.

Fabio Quartararo (Petronas SRT Yamaha) – die Sensation der Saison 2019. Unsere Prognosen zu Jahresbeginn haben sich bereits bewahrheitet, nachdem wir im März einige Podiumsplatzierungen von ihm für möglich hielten.

BSB – Action auf dem TT Circuit Assen garantiert

Die britische Serie bietet seit Jahren Rennsport vom Feinsten und dank dem Sender Eurosport können auch Fans in Deutschland, Österreich und der Schweiz davon profitieren. In Assen beginnt am kommenden Wochenende ein Lauf, der sogar auf dem Kontinent stattfindet, wodurch die Fans aus Deutschland besonders nahe haben. Auf Eurosport 2 sind ab 19:15 Uhr die Rennen in einer Aufzeichnung zu sehen. Wer sich den Eurosport-Player leistet, kann sich die Rennen natürlich auch live ansehen, oder später in einer Aufzeichnung aus dem Archiv. Im Gegensatz zum Servus-TV Archiv wird man sogar noch von lästiger Werbung befreit, welche sich beim Red Bull Sender in der Regel nicht überspringen lässt. Zahlreiche Leser unserer Seite haben sich darüber schon öfters grün und blau geärgert, in der Beliebtheitsskala liegen die Österreicher bezüglich Motorsport mittlerweile extrem weit hinten. Einige Fahrer der BSB haben bereits in der WSBK eine deutliche Duftnote hinterlassen und einer der Titelkandidaten ist ein gewisser Scott Redding, letztes Jahr noch für Aprilia in der MotoGP unterwegs. Nur weil Andrea Iannone seinen Platz im Suzuki-Werksteam an Joan Mir verlor, musste Scott sich ein neues Tätigkeitsfeld suchen und wurde in der BSB fündig. Nachdem Alvaro Bautista das bescheidene Ducati-Angebot für die Saison 2020 abgelehnt hatte, wurde Scott Redding als dessen Nachfolger von Aruba-Ducati für die WSBK im nächten Jahr verpflichtet. Natürlich berichten wir auch über das BSB-Finale, welches in Assen die erste von 3 Stationen hat. Womöglich wird in dieser Serie im nächsten Jahr auch der diesjährige BMW-Werksfahrer Markus Reiterberger mitmischen. Wie uns Eurosport-Kommentator Lenz Leberkern versicherte, ist die britische Serie an Spektakel und Publikums-Zuspruch nur schwer zu überbieten. Wer sich die Aufzeichnungen von Cadwell Park einmal zu Gemüte führen will (siehe auch unseren Hinweis auf den Eurosport Player), dürfte es kaum wagen, Lenz hierbei zu widersprechen.

Scott Redding – Mitfavorit auf den BSB-Titel 2019 und WSBK Fahrer für 2020.