Für viele Fahrer auf ihren aktuellen Bikes neu – Mugello
Beim Erstellen der Statistik vor dem Rennen fiel uns auf, wie wenige Fahrer insbesondere in der Königsklasse dort auf ihren aktuellen Bikes fuhren. Selbst einige bereits etwas erfahreneren unter ihnen sahen die Zielflagge in der MotoGP noch gar nie. Nebst den Rookies treten Binder, Lecuona und Alex Marquez dort überhaupt zum ersten Mal an. Auf neuen Bikes sind nebst dem Sieger von 2019 Danilo Petrucci auch Zarco und Pol Espargaró bisher noch nie auf der schön gelegenen Strecke nahe der Ortschaft Scarperia e San Piero gefahren. Der Franzose schaffte es auf der Kunden-Yamaha immerhin zweimal in die Top Ten und den besten Punkteschnitt weist etwas überraschend Alex Rins auf, bei allerdings nur zwei Grand Prix, welche er in der Königsklasse dort erst bestritten hat.
Autodromo Internazionale di Mugello
Die Rennstrecke ist im Besitz von Ferrari und sie bietet den Besuchern, sobald dies wieder erlaubt sein wird, einen prima Überblick von fast überall. Aufgrund der stolzen Preise seit der Rossi-Ära sind die Naturtribünen zu empfehlen, auch weil man dort teils einen mindestens genauso guten Überblick hat, wie auf den völlig überteuerten Sitzplätzen. Mit einer Länge von 5.245 Kilometern gehört die Strecke zu den längsten im MotoGP Kalender. Nur Silverstone, Sepang, Austin, Brünn und Losail sind noch länger als Mugello. Mit 6 Links- und 9 Rechtskurven und einer Breite von 14 Metern ist der Autodromo Internazionale del Mugello eine sehr schnelle Rennstrecke. Aufgrund der 1,141 km langen Start-Zielgerade werden in der MotoGP beeindruckende Spitzengeschwindigkeiten gemessen. Der 2019 von Andrea Dovizioso mit seiner Werks-Ducati aufgestellte Geschwindigkeitsrekord liegt bei gewaltigen 356.7 Km/h. Den absoluten Rundenrekord hält mit Stand 2019 Marc Marquez (Repsol Honda) und 1:45.519 Minuten.
Valentino Rossi und die seine Auswirkungen auf die Besucherzahlen
Als er im Jahr 2011 zu Ducati gewechselt hatte, gelang ihm im ersten Jahr ein einziges Podium. Im Jahr darauf verzeichnete der Mugello GP einen drastischen Einbruch um rund ein Drittel der Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr. Nachdem der Liebling der Massen 2015 als WM-Leader zum GP von Mugello angereist war, stiegen die Zuschauerzahlen deutlich. Von 111’309 auf 139’452 gab es für die drei Tage des MotoGP Wochenendes einen signifikanten Anstieg der kumulierten Besucherzahlen. Gar nicht erst auszumalen ist, was nach dem Rücktritt des Publikumslieblings passieren wird. Wir raten ausdrücklich davon ab mit einem roten T-Shirt mit der Nummer 93 in der Gegend herumzuspazieren, was auch für Misano nicht empfohlen wird. Gleichsam gilt dies auch für Fan-Kleber auf Autos oder Bikes. Seit Sepang 2015 reagieren insbesondere viele Italiener etwas gereizt auf Marc Marquez und seine Anhänger, wie uns auch vor Ort mehrmals zu Ohren und Augen kam.
Eintrittspreise 2019 – Mugello der teuerste GP im Vergleich
Der WM-Stand in allen Klassen vor der 6. Runde in Mugello
Die Favoriten für den ersten Italien GP
Von der Papierform her müssten Petrux, Marc Marquez, Maverick Viñales und Valentino Rossi als erfolgreichste Fahrer der letzten 3 bis 4 Jahre favorisiert sein. Umgekehrt ist der Doppelsieger der letzten beiden Runden mit Jack Miller aus dieser Optik der absolute Underdog. Mit nur einem Punkt in 5 Rennen kann seine Mugello-Bilanz kaum schlechter sein. Aber der Australier ist derzeit bestimmt voller Selbstvertrauen und befindet sich in einem absoluten Hoch. Umgekehrt haben die beiden genannten Yamaha Piloten und der Repsol Honda Mann wenig Positives aus den letzten Runden im Gepäck.
Die Underdogs: Petrux, Miller und Pecco
Für Danilo Petrucci sieht dies durchaus anders aus, aber ob er auf der Tech 3 KTM auf seiner Heimstrecke wirklich stark sein kann, bezweifeln viele. Pecco Bagnaia sah 2019 die Zielflagge auf der Ducati nicht, aber mit ihm ist natürlich genauso wie mit Jack Miller und vor allem Johann Zarco absolut zu rechnen. Wir glauben, dass vor allem auch mit Takaaki Nakagami, den beiden Suzukis und den Monster Energy Yamahas zu rechnen sein wird. Die Wetterprognose sieht derzeit nicht mehr so gut aus und es sollte am Grand Prix Wochenende nur bis am Samstag mehrheitlich trocken bleiben, sofern die letzten Vorhersagen zutreffen werden. Am Sonntag hingegen sind laut Prognose von Montagabend nur noch 13 Grad Celsius, Wolken und womöglich sogar Regen angesagt.
Zeitplan des Grand Prix von Mugello
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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