Kurz vor Rennbeginn 2019 in Imola von uns fotografiert, die fast leeren Zuschauerplätze nach der Doppelten Curva Rivazza, einer der Schlüsselstellen des Autodromo Dino e Enzo Ferrari, einer Traditionsstrecke.

Horrende WorldSBK Ticketpreise schrecken ab

Wir erinnern uns noch gut an die Situation in Imola, als nach einer Preiserhöhung gegenüber 2018 im Jahr danach einen drastischen Besucherrückgang zu beklagen gab. Daraus haben offensichtlich nicht alle gelernt. Nun schlägt jedenfalls mit dem neu in den Kalender aufgenommenen WSBK Event bei Cremona der Veranstalter komplett über die Stränge. Die laut einigen unserer Leser womöglich vom Wahnsinn umzingelten Norditaliener verlangen für ein Dreitage-Ticket mit mindestens 140 Euro (und dies 8 Monate vor dem Renn-Wochenende) satte 31 Euro mehr, als die Veranstalter von Mugello anfangs Juni in der MotoGP. Imola hatte sich auf die Saison 2019, wie unser Beispiel weiter unten zeigt, völlig verspekuliert. Danach kamen, davon abgeschreckt, die meisten „Stammgäste“ nie mehr und der Veranstalter gab wohl letztlich deshalb auf, was WSBK betrifft.

Unser Foto von 2019 in Donington Park, eine der schönsten Strecken Europas und vorbildlich bezüglich der Organisation und Parkmöglichkeiten, sowie auch der Preise. Am Samstag hatte es geregnet, aber der erste Lauf war trotzdem sehr spannend und am Sonntag war sowieso Postkartenwetter. England ist genauso wie Irland immer eine Reise wert, und jedem WSBK Fan können wir den Besuch hier nur wärmstens empfehlen.

Preisentwicklung in Italien gegenläufig zum Cremona-Wucher
Wie von uns bereits viereinhalb Jahre davor prognostiziert, gingen die italienischen Eintritts-Preise nach dem Rücktritt von Nationalheld Valentino Rossi deutlich zurück. Dies gilt zumindest was die Tribünentickets betrifft, welche 2019 noch bis zu etwa 50 Prozent teurer waren, als nun für kommende Saison. Womöglich träumen die Verantwortlichen von Cremona offenbar von einer Ducati Sogwirkung. Aber sofern die Rechnung von Bautistas Gegnern aufgeht, dürfte auf diese Saison seinen mühelosen Siegen, wie in den letzten zwei Jahren für viel Langeweile sorgten, durch das per 2024 neu eingeführte Minimalgewicht ein Ende bevorstehen. Die beinahe irrsinnigen Preise von Cremona stehen verglichen auch mit Misano völlig allein da und selbst das überteuerte Event in Most (siehe unten zum Beispiel den Vergleich mit Barcelona) wirkt dagegen geradezu günstig. Zwar gibt es 3-Tages Eintrittskarten für das Event von Cremona für 140 Euro, aber dann ist Paddock nicht inkludiert und dazu kommen wie üblich im Land der Pizza täglich satte Parkgebühren dazu, wie unendlich oft in Misano und Mugello (für MotoGP), sowie Imola von uns schon erlebt.

Während die Preise für Aragon, den neuen Balaton Park Circuit und Jerez noch nicht feststehen, dies die provisorische Zusammenstellung. Dabei gilt * = Vorverkaufspreis / # = Parking kostet extra (Spalte rechts in € eingerechnet) / ? = unklar z.B. bezüglich Paddock. Wir haben die Preise für 3 Tage und Paddock Zugang aufgeführt, weil dies bei einigen Events bereits inkludiert ist. Die Preise für Aragon und Jerez dürften soweit moderat ausfallen, während für Balaton analog Tschechien zu erwarten ist (sprich zu teuer im Verhältnis zur Kaufkraft der Lokalbevölkerung). Vorsicht überhaupt bei Ungarn, hier wird man bereits in der Wechsel-Stube am Flughafen das erse Mal betrogen und in Budapest versuchen es zahlreiche Restaurants bei Touristen!
Die Folge der Preisverdoppelung auf die Saison 2019 gegenüber dem Vorjahr in Imola – zahlreiche Gratis-Zuschauer auf mehrheitlich teuren Zweirädern Imola Sonntagmorgen kurz vor dem Sprintrennen der WSBK. Diese Aufnahme machten wir knapp 30 Minuten vor dem Start nahe der berühmten Curva Tosa. Es hatte dort einen separaten Besuchereingang und wir hofften, der Zweite von Rechts bekam danach überhaupt etwas vom Renngeschehen mit, aber immerhin sparte er sich so den sündhaft teuren Eintritt.

Frühere Artikel zum leidigen Thema

Unsere Statistik von 2019 mit den damaligen Preisen im Vergleich, enthaltend sowohl MotoGP, wie auch WorldSBK. In Italien kommt übrigens meist noch ein satter Zuschlag für Parking dazu, was zumindest in der seriennahen Weltmeisterschaft in vielen Löndern wie Spanien oder den Niederlanden meist gratis war. Dazu nachfolgend zwei Links von früheren Artikel zum häufigen Ärgernis mit dem Preis-Wildwuchs.

Zum Glück gibt es auch positive Beispiele

Wer nach Assen fährt, liegt zumindest für die WSBK Events normalerweise damit goldrichtig. Bei guter Stimmung und herrlicher Verpflegung kann man es sich hier meist gut gehen lassen und schont dazu beispielsweise gegenüber Italien und Tschechien mit Most noch eine Menge Geld. Die „Brotje-Gesond“ oder diejenigen mit „lecker Benham“ (hoffentlich halbwegs korrekt geschrieben, zumindest hörte es sich für uns so an) waren in den Pausen jedesmal ein Highlight. Im Gegensatz zur MotoGP herrscht in Assen bei der WorldSBK auch kein derartiges Gedränge wie an MotoGP-Sonntagen, an welchen man sich beim Spaziergang um den Kurs oft an eine Mülldeponie erinnert fühlte, so viel Kehricht warfen leider viel zu viele Besucher einfach achtlos weg. Natürlich muss man auch Donington positiv erwähnen, mit einer der schönsten Strecken überhaupt, sowie Philipp Island in Australien. Für uns in diesen beiden Fällen lediglich punkto Verpflegung mangelhaft, aber das ist wohl Geschmackssache und immer noch besser als damals in Losail (Katar), wobei dort die Preise sehr moderat waren.

Unsere Aufnahme von der Paddock Show 2020 in Phillipp Island (Australien) nach dem ersten Rennen am Samstag, mit von links Tom Sykes (BMW), Scott Redding (Ducati), Kawa-Neuzugang Alex Lowes, Toprak und Loris Baz (beide Yamaha) und Rekordweltmeister Johnny Rea (damals Kawasaki, neu für 2024 Yamaha). Der Nord-Ire war auf seiner Aufholjagd gestürzt, nachdem ihn zu Beginn sein ehemaliger Teamkollege Sykes sehr unsanft von der Strecke gerempelt hatte.

Weitere empfehlenswerte Events der WorldSBK
Definitiv mit dazu zählen Magny-Cours und die Events in Spanien definitiv zu denjenigen mit stabilen und seriösen Eintrittspreisen. Bei Aragon gibt es höchstens in Bezug auf dortige Übernachtungsmöglichkeiten Abstriche, zumindest für wen Camping keine Option darstellt. Auf jeden Fall ist Spanien besonders auch bezüglich günstigen Preisen was Verpflegung und Hotels betifft, eine unserer Lieblingsdestinationen der Superbike Weltmeisterschaft und sogar MotoGP. Wobei dort vor allem Jerez de la Frontera und Barcelona zuoberst auf der Wunschliste stehen. Gebucht haben wir vorsorglich für sämtliche Events, inklusive sogar Australien, wo wir 2020 kurz vor Ausbruch der Pandemie noch das letzte „normale“ Rennen für längere Zeit miterleben durften. Danach gingen wir infolge Zwischenhalt in Singapur freiwillig in hauseigene Quarantäne, wobei man uns für den bereits gebuchten Flug zur MotoGP nach Katar sowieso zwanghaft isoliert hätte. Das Geld dafür verloren wir im Nachgang leider, genauso wie das für die Halunken der spanischen Iberia-Tochter für den Covid-bedingt abgesagten Flug nach Südamerika (WSBK Argentinien). Heute darf man zum Glück wieder frei reisen, aber auf Cremona verzichten wir womöglich, während wir 2024 die Reise nach Misano, nahe dem Adria-Urlaubs-Mekka Rimini, wohl antreten werden.

Schnee in Assen, von uns vor dem Hotel in Streckkennähe am WorldSBK Wochenende von 2019 fotografiert. Aus diesem Grund musste sogar ein Lauf abgesagt werden und es gab deshalb nur zwei Rennen, bei eisiger Kälte am Sonntag. Das frisch eingeführte Superpole Race wurde deshalb gestrichen. Ein Jahr davor herrschte übrigens prächtiges Aprilwetter mit um die 20 Grad Celsius und Sonnenschein (damals noch ohne Sprint).
Samstag in Assen vor der Superpole 2018 von uns fotografiert, mit am Wochenende Temperaturen Mitte April von bis fast 25 Grad Celsius, der krasse Gegensatz zum Jahr danach (siehe vorherige Aufnahme).

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).