Alex Lowes bei seinem Sturz in Kurve eins, wonach er samt seiner Kawasaki bis in die zweite Kurve rutschte, während vorne Toprak vor Rinaldi, Bautista und Rea in Turn zwei einbogen.

Rinaldi schlägt Toprak und Rea verliert WM-Führung erneut

Während Toprak wie in den ersten beiden Läufen die Führung vom Start weg übernahm, war Rea anfänglich nur vierter. Sein Teamkollege Alex Lowes lag hingegen bereits im Kiesbett, bevor das Feld zum ersten Mal die Ziellinie kreuzte. Der Mann aus Lincoln hatte am Ausgang von Turn 1 einen Crash, durch welchen auch Leandro Mercado (Honda) und Lachlan Epis (Kawasaki) nicht mehr ausweichen konnten. Der WM-Leader fand sich schon bald wieder auf Position 3 hinter Rinaldi auf der besten Ducati wieder und von hinten drängte Alvaro Bautista auf der HRC Honda. Aber bevor Rea sich versuchen konnte, nach vorne zu arbeiten, kam es zum nächsten heftigen Crash, der zum Abbruch führte. Darin waren Lucas Mahias (Kawasaki) und BMW Ass Tom Sykes involviert. Der Mann aus Huddersfield blieb danach liegen und musste erstversorgt und mit der Ambulanz abtransportiert werden. Wie im Superpole Race am Sonntagmorgen war es damit zum zweiten Mal zu einem Abbruch mit roten Flaggen gekommen.

Der am Boden liegende Alex Lowes wurde vom nachfolgenden Australier und seinem Bike getroffen, während Leandro Mercado rechts im Bild noch ausweichen konnte.

Nach dem Neustart des zweiten Rennens vom Sonntag
Erneut führte Toprak vor Rinaldi und Rea, der sich den Italiener danach aber sogleich wieder schnappte. Der Ducati Pilot konterte nochmals. Kurze Zeit lag vor Kurve 10 sogar der Kawasaki Mann in Führung, aber Toprak konterte sofort und auf der langen Start-Ziel-Gerade überholte Rinaldi gleich beide Kontrahenten, wurde aber in Turn eins bereits wieder vom Türken ausgebremst. Als noch 16 Runden zu fahren waren, schaffte es der Aruba.it Ducati Pilot erneut an der Yamaha Hoffnung vorbei und schaffte es, seine Führung zu verteidigen. Hinter dem Führungstrio lag zu diesem Zeitpunkt Locatelli und dahinter stritten sich Bautista, Redding und Gerloff um Position fünf. Bassani folgte auf P8 vor Nozane, van der Mark, Haslam, Ponsson, Mercado und Mahias. Letzterer fuhr jedoch wenig später an die Box und gab auf.

Lucas Mahias (Kawasaki) nach dem Doppelcrash mit dem am Boden liegenden BMW Mann Tom Sykes, um welchen sich kurz danach die Mediziner kümmern und seine Position zum Abbruch mit roten Flaggen führt.

Rinaldis Meisterstück – Toprak rettet P2 noch knapp ins Ziel
Während früh klar war, dass Kawasaki auf einen zu weichen gesetzt hatte, verlor Jonathan Rea den Anschluss an die beiden vor ihm liegenden. Doch nicht nur das, sondern hinter ihm holten Locatelli, Redding und Bautista gefährlich auf und so fiel er hinter die drei auf P6 zurück und musste versuchen, diese Position noch bis zur Zielflagge zu retten. An der Spitze ging der junge Italiener schon bald wieder am Türken vorbei, welcher zwischenzeitlich eine gute Sekunde Vorsprung gehabt hatte. Razgatlioglu vermochte dem Ducati Werkspiloten danach nicht mehr zu folgen, der einem sicheren Sieg entgegenfuhr. Dahinter wurde es in den letzten Runden nochmals eng, weil der inzwischen auf P3 liegende Scott Redding um ein Haar noch den Yamaha Mann abfing, womit dieser prompt die Rückeroberung der WM-Führung von Rea verpasst hätte. Aber es reichte hauchdünn für Toprak und hinter der zweitbesten Ducati wurde Bautista guter vierter vor Locatelli und einem enttäuschten Johnny Rea.

Der erste Start mit rechts im Bild dem später schwer gestürzten BMW Mann Tom Sykes, der verletzt nicht mehr zum Restart mehr antreten konnte. In Bildmitte Jonathan Rea (Kawasaki) als Sieger der Superpole Race am Sonntagmorgen.

Erneutes Desaster für BMW nach dem Debakel im Sprintrennen
Nachdem Michael van der Mark am Sonntagmorgen mit seinem Crash Teamkollege Tom Sykes mit aus dem Rennen genommen hatte, fehlte dieser im zweiten Lauf infolge Sturz erneut. Der Niederländer hingegen sah zwar die Zielflagge, aber nur auf Position 9, was einem Desaster für die Blau-Weißen gleichkommt. Während Eugene Laverty seit Assen aufgrund eines unseriös agierenden Teams fehlt, blieb mit Jonas Folger dessen Privatpiloten-Markenkollege erneut ohne Punkte. Der junge Mann aus Bayern scheint aktuell nicht mehr aus seinem Tief zu finden. Genau wie nach einigen positiven Ergebnissen das Werksteam von BMW, ist bei Folger gewaltig der Wurm drin. Die neue prunkvolle Hospitality des Deutsch-Englischen Teams steht damit erneut im krassen Gegensatz zu den erzielten Resultaten. Wie bei KTM in der MotoGP dürfte Überheblichkeit der falsche Weg zu sein, um sportlich herausfordernde Ziele zu erreichen.

Jonathan Rea (Kawasaki ZX-10RR) vor dem Start zum Rennen – der Nord-Ire hatte mit seinem Team am Samstag bereits das falsche Setup für im Regen gewählt und auch am Sonntagnachmittag schienen sie sich mit der Reifenwahl vertan zu haben.

Das zweite Rennen der WorldSBK vom Sonntag in Zahlen

Die Interviews mit den ersten drei des letzten Rennens am Sonntag
Scott Redding sprach nach Platz 3 von einem wie am Samstag alles andere als einfachen Rennen. Natürlich habe er gehofft, dass es noch eine Runde länger gehen würde. In diesem Fall hätte er definitiv zweiter werden können, aber auf dem Podium zu stehen, sei trotzdem befriedigend für ihn. Nach dem Desaster im Superpole Race müsse er mit dem Nachmittag definitiv zufrieden sein. Toprak gab sich im Interview sehr glücklich, auch weil er noch in letzter Sekunde P2 retten konnte. Wenn es noch eine Runde länger gegangen wäre, hätte er sich laut eigener Aussage womöglich auf Rang 5 wiedergefunden. Sieger Michael Ruben Rinaldi war natürlich mehr als zufrieden. Es sei ein auf und ab gewesen und am Ende musste er noch vorsichtig seinen Vorsprung ins Ziel bringen. Die letzten Runden hätte er mit nachlassenden Reifen nur noch versucht, möglichst sanft zu fahren und seine Führung am Ende nicht noch zu verspielen.

Toprak Razgatlioglu und Yamaha Markenkollege Garrett Gerloff im Gespräch nach dem zweiten Rennen – der US-Boy hatte mit P7 endlich wieder ein Topresultat geschafft und wurde damit bester Privatfahrer.

Der Circuito de Cataluña

Stand in der WorldSBK Weltmeisterschaft nach der Barcelona Runde

  1. TOPRAK RAZGATLIOGLU 399 YAMAHA
  2. JONATHAN REA 398 KAWASAKI
  3. SCOTT REDDING 339 DUCATI
  4. MICHAEL RUBEN RINALDI 218 DUCATI
  5. ANDREA LOCATELLI 201 YAMAHA
  6. ALEX LOWES 192 KAWASAKI
  7. MICHAEL VAN DER MARK 172 BMW
  8. TOM SYKES 167 BMW
  9. GARRETT GERLOFF 158 YAMAHA
  10. ALVARO BAUTISTA 142 HONDA
  11. AXEL BASSANI 132 DUCATI
  12. CHAZ DAVIES 120 DUCATI
  13. LEON HASLAM 95 HONDA
  14. LUCAS MAHIAS 44 KAWASAKI
  15. KOHTA NOZANE 43 YAMAHA
  16. TITO RABAT 38 DUCATI
  17. ISAAC VINALES 23 KAWASAKI
  18. CHRISTOPHE PONSSON 22 YAMAHA
  19. JONAS FOLGER 14 BMW
  20. EUGENE LAVERTY 14 BMW
  21. LEANDRO MERCADO 11 HONDA
  22. MARVIN FRITZ 6 YAMAHA
  23. SAMUELE CAVALIERI 4 DUCATI
  24. LORIS CRESSON 3 KAWASAKI
  25. ANDREA MANTOVANI 2 KAWASAKI

Wie es weitergeht – in einer Woche in Jerez de la Frontera

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).