Romano Fenati (Sterilgarda Max Racing Team) – mit der als Husqvarna bezeichneten KTM holte der Routinier bei seinem Heimrennen mit Platz 8 das bisher beste Resultat der Saison. Doch für den Sieger des GP von Österreich 2019 und sein Team ist WM-Rang 15 eine riesige Enttäuschung (© MotoGP).

Albert Arenas machte es wieder spannend

Für die Spannung in der Moto3 Weltmeisterschaft war der Sturz von WM-Leader Albert Arenas durchaus hilfreich. Mit bereits drei Saisonsiegen begann der Spanier bis zum GP von Österreich ähnlich zu dominieren wie im Vorjahr Lorenzo dalla Porta. Doch wie im zweiten Rennen von Jerez leistete sich Arenas im ersten von zwei Läufen in Misano erneut einen Patzer. Da seine nächsten Verfolger fleissig punkteten, schrumpfte der Vorsprung des Aspar Team Piloten kräftig zusammen.

Albert Arenas (Pull&Bear Aspar Team Moto3) bei seinem Abflug in Kurve 3, zwei Runden vor Schluss. Seine Handbewegungen im Sturz deuteten auf die Überzeugung hin, dass er einen Abschuss durch einen hinter ihm liegenden Fahrer vermutete und sich an seinem Crash unschuldig sah (© MotoGP).

Kein Fremdverschulden
Im Gegensatz zur gestenreich demonstrierten Überzeugung von WM-Leader Arenas war bei seinem Abflug jedoch nachweislich kein Fremdverschulden im Spiel. Offenbar hatte der Spanier angenommen, dass ein hinter ihm liegender Fahrer sein Hinterrad zuvor touchiert hatte und dies seinen Sturz verursachte. Doch wie nachfolgendes Foto beweist, war dem nicht so. Wie jeder Biker aus eigener Erfahrung weiß, sollte das Vorderrad tunlichst in der Kurve Bodenkontakt haben. Und natürlich auch das Hinterrad in der Spur bleiben und nicht, wie im nachfolgenden Bild (© MotoGP) sichtbar, wegrutschen. Ansonsten kann es schiefgehen, wie auch der junge Mann aus dem katalanischen Girona (eine knappe Autostunde östlich von Barcelona) schmerzhaft feststellen musste.

Die Situation in der Weltmeisterschaft

Darryn Binder (CIP Green Power) – der Südafrikaner verlor eine Position durch seinen Crash im 1. Rennen von Misano (© MotoGP).

Zwischenstand in der Hersteller-WM

Die Husqvarna des von Philipp Öttls Vater Peter geleiteten Sterilgarda Max Teams sind in Tat und Wahrheit technisch absolut identisch mit der KTM und gehören auch zum selben Konzern. Die ehemals schwedische Marke ist nämlich seit einiger Zeit österreichisch geprägt. Um sie wieder etwas bekannter zu machen, entschied man sich bei KTM zum Etikettenschwindel. Dieses Vorgehen hat neuerdings bei den Mattighofenern Tradition, wird doch in der Moto2 das Ajo Team diese Saison unter dem Namen „Red Bull Ajo KTM“ betrieben. Paradoxerweise ist das Fahrwerk jedoch seit 2020 von Kalex und nicht mehr von KTM. Bei einem Land, in welchem Spitzenpolitiker trotz eindeutig bewiesenem Hang zur Korruption selbst, nachdem sie dabei ertappt wurden, noch hervorragende Wahlchancen haben, sollte man aber wohl ein Auge zudrücken. Dies insbesondere, weil auch der Name KTM bereits einige Male im Zusammenhang mit korrupten Vorgängen bei Recherchen einiger Medien in der Alpenrepublik auftauchte.

Trotz 4 zu 3 nach Siegen für KTM liegt die orange Marke seit Misano wieder hinter Honda und war zum ersten Mal schlechter als die Tochtermarke Husqvarna. Von uns wird diese zur Vereinfachung meist als KTM-Husky geführt, da technisch ident.
Raul Fernandez (Red Bull KTM Ajo) – der junge Spanier flog zusammen mit Sergio Garcia (Estrella Galicia 0,0 Honda) und Celestino Vietti (SKY Racing Team VR46 KTM) bereits in der ersten Runde ab. Nur Garcia sah danach das Ziel, allerdings als letzter der klassierten Fahrer (© MotoGP).

Zwischenstand in der Team-WM

Am erfolgreichsten waren im 1. Lauf von Misano Petronas Sprinta vor Kömmerling Gresini, Sic58 Squadra Corse, Honda Team Asia und Leopard Racing. Dazu mit dem Rivacold Snipers Team noch ein sechstes Honda Team. Damit kassierte KTM an der Adria die bisher größte Schlappe der Saison. Es war eigentlich damit ein Abbild der MotoGP, wo Takaaki Nakagami auf der letztjährigen Honda sämtliche KTM Fahrer zu demütigen vermochte. Man darf gespannt sein, ob Albert Arenas im 2. Lauf von Misano wenigstens in der Moto3 zurückschlagen kann. Aktuell liegt sein Team Aspar Moto3 dank ihm immer noch an der Spitze der Teamwertung.

Das Programm vom 2. Rennen in Misano

Der kombinierte Kalender der MotoGP und WorldSBK

Am nächsten Wochenende findet parallel zum 2. MotoGP Rennen in Misano auch die bereits drittletzte Runde der Motul WorldSBK in Barcelona statt. Nur eine Woche bevor auch die MotoGP auf dem Circuito de Catalunya gastieren wird. Aufgrund der Terminkollision werden die Rennen der WorldSBK am Sonntag zeitlich verschoben ausgetragen. Weitere Details dazu siehe in unserem in Kürze aufgeschalteten Vorbericht zur sechsten Runde der Superbike WM.