Pol vor Aleix Expargaró – diesmal war der jüngere der beiden Brüder auf seiner Repsol Honda schneller und holte sich für den Grand Prix von England eine sensationelle Poleposition.

Pol auf Pole vor Bagnaia und Quartararo

Das Märchen der angeblich nicht konkurrenzfähigen Honda RC213V von 2020 hielt sich auch in dieser Saison hartnäckig. Dabei handelte es sich jedoch um eine reine Erfindung, wie wir seit exakt einem Jahr immer wieder aufs neue klargestellt haben. Erfunden von HRC Testfahrer Stefan Bradl und danach von diversen sensationslüsternen Journalisten dankbar übernommen. Honda Teamchef Alberto Puig stellte jedoch mehrmals klar, dass es sich dabei um völligen Unsinn handle. Das einzige Problem hätten sie mit ihren Fahrern und trotzdem kam auch dieses Jahr dieser Unfug immer wieder auf den Tisch. Seit dem Sieg von Marquez in Sachsenring wurden diesbezügliche Stimmen etwas leiser und nun war es ausgerechnet dessen neuer Teamkollege, welcher derartige Behauptungen ad absurdum führte. Pol Espargaró startet am Sonntag überraschend von der Poleposition in den Grand Prix von England.

Johann Zarco (Pramac Ducati Racing) war im Q1 der schnellste Mann und im zweiten Qualifying schaffte es der schnelle Franzose immerhin in die dritte Reihe, womit er beide Suzuki Piloten und mit Binder die beste KTM schlug.

Altmeister Rossi zeigte vielen Jungen das Hinterrad

Während Aleix Espargaró mit P6 dafür sorgte, dass auch eine Aprilia in den vorderen Startreihen vertreten ist, stellte für einmal auch Valentino Rossi wieder einmal seine Qualitäten unter Beweis. Auf einer seiner laut eigener Aussage fünf Lieblingsstrecken wird der Routinier am Sonntag aus Reihe drei ins Rennen starten. Direkt vor sich dabei seinen früheren Erzfeind Marc Marquez und hinter ihm bedrängt von einer ganzen Reihe junger Wilder wie Brad Binder, Joan Mir, Enea Bastianini und Halbbruder Luca Marini. Am wenigsten zu überzeugen vermochte am Samstag KTM Ass Miguel Oliveira, der seit seinem Crash in Spielberg angeschlagen wirkt. Für das Rennen am Sonntag ist eine Prognose sehr schwierig, weil das Qualifying oft wenig Aufschluss zur Rennpace verschiedener Piloten gibt. Deshalb sollte man selbst die Leute auf Startreihe 4 nicht zu früh abschreiben. Insofern sind die Männer in den ersten beiden Reihen nicht automatisch die Topfavoriten für den Grand Prix von England, was die Spannung durchaus noch erhöht.

Fabio Quartararo war mit dem Qualifying nicht zufrieden, weil er viel Unruhe im Fahrwerk seiner Monster Energy Yamaha spürte und deshalb nicht voll attackieren konnte. Aber für am Samstag ist der schnelle Mann aus Nizza durchaus zuversichtlich.

Die Startaufstellung sämtlicher 3 Klassen auf einen Blick

In der Moto3 gab es mit Startplatz 22 von WM-Leader Pedro Acosta die größte Überraschung. Doch in der kleinsten Klasse bedeutet dies durchaus nicht, dass der junge Spanier damit für das Rennen chancenlos ist. Trotz heftigem Crash am Freitag schaffte in der Moto2 der tapfere Marco Bezzecchi die Poleposition, während die beiden aktuell in der WM führenden Remy Gardner und Raul Fernandez mit Startreihe zwei vorlieb nehmen müssen. Wie in der Königsklasse ist bei der mittleren und der Nachwuchskategorie mit sehr spannenden Rennen zu rechnen. Trotz teils dunklen Wolken in Silverstone sollte es dabei wie auch an den ersten beiden Tagen trocken bleiben.

Der Himmel über dem Silverstone Circuit am Freitagnachmittag war oft recht dunkel, aber es blieb trocken und dies soll laut Prognose auch für am Sonntag so bleiben.

Der Silverstone Circuit

Der WM-Stand in allen Klassen auf einen Blick

Zeitplan des GP von England

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).