Die Gewinner und Verlierer des GP von Deutschland – als Erstes zum Sieger
Während sein Bruder gemeinsam mit Petrux in der fünften von 30 Runden sein Rennen im Kiesbett beendete, schaffte Marc Marquez das erste Mal seit seinem Comeback ein beinahe fehlerfreies Rennen. Seine Aktion gegen Fabio Quartararo in der Anfangsphase war, wie man es vom 6-fachen MotoGP Weltmeister längst kennt, alles andere als zimperlich, wenn nicht gar am Rand der Fairness. Am Ende konnte ihm dies wie üblich aber egal sein, weil fast sämtliche Medien titelten nur über seinen angeblichen Sensationssieg in Sachsen. Dabei sei jedoch die Frage erlaubt, was nach 10 Erfolgen in Serie am elften so überraschend oder gar sensationell sein soll. Auf dem Papier war der Katalane der haushohe Favorit. Nach vier Stürzen in den letzten drei Rennen zweifelten jedoch selbst viele Experten daran, dass er fehlerfrei durchkommen würde, aber er schaffte es.
Ab nun ist absolut klar – es gibt künftig keine Ausreden mehr
Die Sonnenseite des ersten Sieges von Marquez seit November 2019 haben wir somit eingehend behandelt, aber nun kommt ab Assen die Stunde der Bewährung. Immerhin gab der Spanier bei seinem Verzicht auf das zweite Rennen von Jerez 2020 zu Protokoll, er werde stärker denn je zurückkehren. Dafür benötigte er nach seinem Comeback exakt sechs Anläufe und ab nun wird es auch keine Ausreden mehr geben. Ab nun muss endgültig Schluss sein mit Ausflüchten über die angeblich nicht konkurrenzfähige Honda RC213V und wer 30 Runden auf dem Sachsenring vorne bleibt, hat auch keine physischen Probleme. Deshalb freuen sich alle, insbesondere seine hartnäckigsten Gegner darauf, ab Assen auf sogenannt normalen Strecken gegen ihn kämpfen zu können. Nun ist eingetroffen, wonach sich alle nach Ankündigung seiner Rückkehr gesehnt hatten, ab nun zählen nur noch Resultate. Nachfolgend die aktuellen Fakten zur Situation in der WM, mit erst drei zählbaren Resultaten des Katalanen in 6 Rennen und dem zehnten Zwischenrang, auf den Leader fehlen kurz vor Halbzeit exakt 90 Punkte.
Mister Konstanz 2021 – Fabio Quartararo
Nachdem Joan Mir im Vorjahr seinen Titel beinahe ohne Sieg geholt hätte, war der junge Mann aus Nizza gewarnt. Ohne Schützenhilfe von seinem Teamkollegen Alex Rins wäre der amtierende Weltmeister seit Gründung der MotoGP um ein Haar erster Titelträger geworden, der kein einziges Rennen gewann. Fabio hingegen gewann drei Rennen, genau wie Franco Morbidelli als Vizeweltmeister von 2020, aber für den Franzosen reichte es nach vielen Problemen am Ende nur für WM-Rang acht. Daraus hat der Monster Energy Yamaha Pilot jedoch gelernt und er zeigt sich als bisher konstantester sämtlicher Fahrer, mit bis auf Morbido, Rookie Marini und Teamkollege Viñales einzigem Piloten, der dieses Jahr immer die Zielflagge sah. Bei ihm waren dabei jedoch 3 Siege, zwei Podestplätze, zwei Top sechs Ränge und nur einem verpassten Top Ten Ergebnis. Ohne seine Arm-pump Probleme wäre er jedoch in Jerez damals entweder Sieger oder Podestfahrer geworden. Macht er in den nächsten Rennen so weiter, ist Fabio Quartararo der Mann, den es diese Saison zu schlagen gilt.
Löst KTM Suzuki als vierte Kraft ab?
Nachdem Yamaha und Ducati in den ersten Runden die dominierenden Hersteller waren, meldete sich Honda nach P4 von Nakagami mit dem Sieg von Marquez auf dem Sachsenring endgültig im Kreis der Sieger-Bikes zurück. Dazu gehört seit dem GP von Katalonien auch KTM, während Suzuki immer noch auf die Bestätigung der Topresultate aus dem Vorjahr wartet. Bereits in Assen wäre möglich, dass Miguel Oliveira an Suzuki Hoffnung Joan Mir vorbeigeht und auch Brad Binder bestätigte beim GP von Deutschland seinen Aufwärtstrend und beide KTM Werks-Piloten liegen bereits deutlich vor Alex Rins auf der zweiten Suzuki. Wenn sich die Fahrer des Herstellers aus Hamamatsu nicht bald sputen, werden die Orangen Suzuki schon bald als vierte Kraft ablösen. Für Assen und deren Heim-Doppelrennen spricht definitiv einiges für die Österreicher und schön, schafften sie es nun ohne Wettbewerbsvorteil wie noch im Vorjahr, sich zu bestätigen.
Das Kalender-Chaos von FIM und Dorna
Als ob es keine Pandemie gegeben hätte, wagten FIM und Dorna einen Plan für 2021, welche so schlicht nicht augehen konnte. Erst wurde der Sepang-Test vom Januar abgesagt, danach die Grand Prix von Argentinien und Texas, worauf es zum Doppelrennen in Losail und einer Neuauflage des Portugal GP kam. Später flog der KymiRing in Finnland aus dem Programm, ersetzt durch das Doppelrennen in Spielberg, was doppelt schade ist. Viele Fahrer schätzen die Strecke in der Steiermark überhaupt nicht, was angesichts der kaum 10 Kurven auch kein Wunder ist. Weil sich Österreich aber nach Ischgl wacker dazu entschloss, dem Virus weiterhin möglichst viele Chancen zu geben, eine für Kenner der Alpenrepublik durchaus nachvollziehbare, wenn auch völlig Verantwortungs- und Hirnlose Haltung. Spannend wird danach aber, ob sich die Fortsetzung des zweiten Halbjahres realisieren lässt, was angesichts der nach wie vor und wie erwartet immer noch grassierenden Corona-Pandemie sehr fragwürdig sein dürfte. Dies zumindest, wenn man sich die diversen Veranstaltungsorte und die Lage dieser Länder genau betrachtet. In Rotschrift die Überschneidungen von MotoGP mit WorldSBK im kombinierten aktuellen Kalender.
>GP Assen Vorschau: siehe separaten Bericht auf dieser Seite.
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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