Katastrophale Entscheidungen in Mugello und Assen
Darüber, dass es den Verantwortlichen der Dorna nur noch um maximalen Profit geht, ist sich eine klare Mehrheit an kritischen Beobachtern und Paddock-Mitgliedern längst einig. Genauso ist den Fans des Zweirad-Rennsports seit geraumer Zeit bereits bewusst, dass die FIM punkto Macht-Demonstrationen ihren Hals seit Generationen nicht vollkriegt. Wozu die unselige Allianz dieser beiden Institutionen in Summe führen kann, wurde den sportbegeisterten Fans und Zuschauern nach Mugello auch in Assen wieder schmerzhaft vor Augen geführt. Am Wochenende des Grand Prix von Italien wurde aufgrund einer Verzögerung der Moto3 das Rennen der Moto2 zu einem Sprint-Rennen degradiert, nur um auf keinen Fall die Pause vor der MotoGP Königsklasse um auch nur wenige Minuten zu verkürzen. Weil vor allem hierfür Hunderte von VIP-Gästen Unsummen für Ihre Tickets ausgeben, womit Veranstalter und Dorna den höchsten Gewinn einfahren, wird die mittlere Kategorie für diese Leute offensichtlich zur absoluten Nebensache. Natürlich machte die FIM mit und kürzte den Moto2 GP kurzerhand auf lächerliche zwölf Runden, was exakt der üblichen Distanz des Tissot Sprint Race der MotoGP entspricht. Ganze sieben Umgänge weniger als üblich und der Sportgedanke blieb dabei völlig auf der Strecke. Aus Wettergründen oder andernfalls bei Sicherheits-Problemen wäre ein solches Vorgehen akzeptabel gewesen, so aber wurden Teams und Piloten auf schändliche Weise zu Nebendarstellern degradiert.
Moto2 Entscheidung von Assen durch die FIM-Kommissare verfälscht
Im Grand Prix der mittleren Klasse wurden die Skeptiker der 2019 eingeführten Track-Limit Regelung nicht zum ersten Mal in ihrer Haltung bestätigt. Ausgerechnet nach dem zum Sprintrennen degradierten Moto2 Rennen von Mugello wurde auch Assen erneut zum Opfer einiger machtbesessener Funktionäre. Es war in der zweiundzwanzigsten Minute, als der ungefährdete Leader Fermin Aldeguer (Folladore SpeedUp Boscoscuro) von der bei vielen Fahrern höchst unbeliebten Rennleitung einen sogenannten Long-Lap Penalty aufgebrummt erhielt. Wie erwartet kostete dies den Spanier die Führung und mit viel Kampf konnte er sich zumindest noch auf P2 vorarbeiten, während Ai Ogura (MT Helmets MSI Boscoscuro) den Sieg für Japan erbte. Weil die FIM-Kommissare nachweislich oft bei einigen Piloten in solchen Fällen wegsahen, handeln sie viel zu oft willkürlich und verfälschen somit immer wieder Ergebnisse. Damit schaden sie dem ansehen des Zweirad-Sports genauso wie den leidtragenden Teams und Fahrern, welche durch häufig einseitige Entscheidungen um die Früchte ihrer Anstrengungen betrogen werden.
Das nächste FIM-Opfer in Assen – Superstar Marc Marquez
Weil beim Ausnahmekönner während lediglich einer Runde der Reifendruck laut dessen eigener Aussage um lächerliche 0.01 Bar vom neuerdings vorgeschriebenen grünen Bereich abwich, erhielt der Katalane nachträglich eine Zeitstrafe von unglaublich brutalen 16 Sekunden aufgebrummt. Statt 13 Punkten für Rang 4 entsprach dies einer Rückversetzung auf P10 mit damit nur 6 Zählern. Sportlich gesehen ist eine derartige Regelung und insbesondere in so einem knappen Fall auch deren Umsetzung ein schlechter Witz. Hoffentlich kann Marc Marquez seine Antwort darauf eine Woche später auf dem Sachsenring geben. Er akzeptierte die Bestrafung absolut sportlich, ohne einen Seitenhieb auf die FIM, wie kürzlich seitens Francesco Bagnaia in einem anderen Fall in Le Mans beobachtet. Dass die Fans der Nummer 93 diesbezüglich natürlich eine eigene Meinung haben, leuchtet absolut ein und dem Zweiradsport schaden derartige Regeln und ihre Auslegung nachhaltig. Auch neutrale Besucher fühlen sich immer öfter von der FIM verschaukelt, wenn wie in letzter Zeit bei MotoGP und WorldSBK beobachtet, Resultate aus viel zu oft schwer nachvollziehbaren Gründen durch die Funktionäre „korrigiert“ werden.
Die Nummer 93 und ihre Bilanz für die nächsten Strecken
Liest oder hört man die Aussage von Jorge Martin kurz nach dem Grand Prix der Niederlande in Assen, kommen Zweifel an seinem Erinnerungsvermögen auf. Der Spanier strebt auf dem Sachsenring demnach die Wiederholung seines Doppelsiegs aus dem Vorjahr an. Der 2021 und 2022 verletzt fehlende Marquez hatte jedenfalls von 2019 bis 2021 sämtliche 8 Rennen gewonnen, bei welchen er am Start stand. Insofern kann es nur einen Favoriten für den GP von Deutschland geben, was Jorge sich hinter die Ohren schreiben sollte. In Silverstone gewann Marc jedenfalls nur einmal, wurde zudem zweimal Zweiter und in Spielberg auf dem Red Bull Ring (erst seit 2016 im Kalender) gewann er noch gar nie, wurde aber dreimal auf P2 abgewunken. Im Motorland Aragon steht Marcs Bilanz bei 5 Siegen und einem zweiten Rang und auch Misano zählt mit 4 Siegen und 2 zweiten Plätzen offensichtlich zu seinen Lieblingskursen. Auch in Japan (drei Siege und zweite Ränge, sowie einmal P4), Australien (dreimal Erster und einmal Zweiter), Thailand (zwei Siege) und Malaysia (2 GP Siege, 2 Mal P2 und ein vierter Rang) liest sich die Statistik für die Nr. 93 recht ansprechend. Beim Saisonfinale in Valencia stehen bisher zwei Triumphe zu Buche und dazu noch 4 Podest-Platzierungen. Man darf demnach gespannt sein, wie es dem Ausnahmekönner deshalb in den folgenden Runden auf diesen Strecken läuft.
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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