Galang Hendra Pratama (hier noch auf bLU cRU WorldSSP by MS Yamaha) – die größte Nachwuchshoffnung Indonesiens in der seriennahen Weltmeisterschaft erhielt auch für 2021 eine neue Chance, sich weiterzuentwickeln (© WorldSBK).

Galang Hendra Pratama 2021 mit Aegerter bei Ten Kate

Am 21. Dezember kam die erlösende Nachricht, dass ein weiterer Fahrer für die gefährdete Saison 2021 verpflichtet wurde. Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Sponsorensuche vor allem in der WorldSBK für die Privatteams zur Mammutaufgabe geworden. Sollte der provisorische Kalender zustande kommen, wäre es vor diesem Hintergrund eine Katastrophe gewesen, wäre der einzige Indonesier mit Hendra Pratama Opfer dieser Problematik geworden. Schließlich ist auf dem noch im Bau befindlichen Mandalika Circuit auf Lombok, der östlich von Bali gelegenen Nachbar-Insel, ein Event neu in den WSBK Kalender aufgenommen worden. Ohne lokalen Fahrer hätte ein schwarzer Schatten auf dieser neue geplanten Veranstaltung gelegen.

Galang Hendra Pratama (Yamaha) – dank Ten Kate und Yamaha findet die Karriere des indonesischen Talents auch 2021 in der WorldSSP 600 eine Fortsetzung (© WorldSBK).

Mit Unterstützung von Yamaha bei Ten Kate gut aufgehoben

Nach Rang 7 in der WSSP 300 wechselte der Indonesier auf die Saison 2020 mit dem bLU cRU WorldSSP-Team in die WorldSSP 600 WM. Als Rookie belegte er den 24. Platz in der Meisterschaft. Bei den beiden Rennen im MotorLand Aragon belegte er den 12. Platz. Verdient hat sich Hendra Pratama die Chance für 2021 unbestritten, weil Galang mit 12 WM-Punkten in seinem Debütjahr damit auf Augenhöhe mit Hikari Okubo und dem Belgier Loris Cresson lag. Ten Kate Racing wird von Yamaha zusätzlich unterstützt, damit Hendra Pratama an der Seite von Dominique Aegerter nächste Saison in der WSSP 600 antreten kann. Wir sind zusammen mit den vielen Fans aus Indonesien und dem ganzen asiatischen Raum, dazu auch für die Serie froh, hat der 21-Jährige aus Yogyakarta trotz aller Widerwärtigkeiten für 2021 einen Platz gefunden.

Zweiter Fahrer auch bei ORELAC Racing VerdNatura

In der kommenden Saison werden zwei Vertreter im ORELAC Racing VerdNatura Team an den Start gehen, wobei einer nur für die Europa-Rennen. Das Team kündigte am 14. Dezember 2020 offiziell die Verpflichtung des jungen italienischen Talents Leonardo Taccini für 2021 an. Der 18-Jährige wird im Rahmen der WorldSSP Challenge Cup an allen europäischen Rennen teilnehmen. Zusammen mit dem WorldSSP 600 Routinier Raffaele De Rosa ist die als eines der wenigen Teams mit Kawasaki antretende Mannschaft damit bestens aufgestellt. Taccini soll im Januar zum ersten Mal auf der Kawasaki ZX-6R testen können. Dieses Jahr war er beim Leopard Impala Junior Team an der FIM Moto3 Junioren-WM im Einsatz. Auf nationaler Ebene vermochte er davor bereits mehrere Juniorenmeisterschaften zu gewinnen.

Leonardo Taccini – vom ORELAC Racing VerdNatura Team für die Saison 2021 als Nachwuchshoffnung an der Seite des erfahrenen Raffaele de Rosa für die WSSP600-EM verpflichtet (© WorldSBK).

Die Budgetfrage für viele privaten Teams und erste Opfer

Weite Reisen nach Übersee sind letztlich auch immer eine Geldfrage, da die damit verbundenen Kosten für die Teams immens hoch sind. In der durch die Corona-Pandemie sowieso bereits angespannten Wirtschaftslage mit für die vielen privaten Rennställe empfindlich geschrumpften Sponsorenbeiträgen muss bei den meisten knapp kalkuliert werden. Die Gefahr besteht durchaus, dass Teams mitten in der Saison ihr Engagement aus finanziellen Gründen beenden müssen oder gar nicht erst teilnehmen werden. So diese Saison bereits erlebt beim Freudenberg Racing Team, das mitten in der Saison plötzlich untergetaucht war und für 2021 nurmehr einen Fahrer für die Nachwuchsklasse bestätigen konnte. Hersteller KTM ist das Überleben des einzigen Teams auf deren Material in der WorldSSP 300 offensichtlich keinen Pfifferling wert. Sie werfen lieber Geld aus dem Fenster, um als Husky oder Gas-Gas mit falsch angeschriebenen Moto3 Maschinen als Etikettenschwindler versuchen zu brillieren.

Christian Stange (GEMAR – Ciociaria Corse WorldSSP Team) von uns 2021 nach seinem Ausfall mit der unterlegenen Honda CBR-600RR fotografiert. Zusammen mit Jan-Ole Jahnig, Max Kappler und dem jungen Tschechen König eines der Opfer der Vernachlässigung der seriennahen Weltmeisterschaft von Sponsoren und Herstellern wie KTM.

Die bisher offiziell gemeldeten 12 WSSP 600 Fahrer

Laut falsch orientierten Quellen sollte der „Krummener“, wie er kürzlich auf einem anderen Portal genannt wurde, schon lange bei mindestens 3 oder 4 Teams unter Vertrag für 2021 stehen. Doch leider hat Randy definitiv bisher rein gar nichts in der Tasche und die Behauptung, er werde auf jeden Fall nächste Saison wieder im Paddock sein, glauben mittlerweile nur noch die wenigsten Optimisten. Weder für Danny Webb, noch den Ungarn Peter Sebestyen gibt es eine offizielle Nennung, daher halten wir uns lieber an die Fakten, wie hiermit veröffentlicht. Eigentlich ist die Einschreibefrist der FIM üblicherweise längst verstrichen, doch die Corona-Pandemie machte auch dies zum Wunschtraum. Daher ist selbst Loris Baz für die WSBK bisher noch nicht offiziell als Fahrer gemeldet. Alle nachfolgend grün hervorgehobenen Piloten haben ihr wichtigstes Weihnachts-Geschenk daher wohl bereits mit deren Nennung für 2021 erhalten.

Die neuen Fahrer in Fettschrift und in Kursivschrift alle für 2021 noch unbestägten Piloten, sowie in Rot das niederländische Team, welches sich aus finanziellen Gründen leider bereits zur Schließung ihres Rennstalls entscheiden musste. Ob der schnelle Tom Toparis aus Australien somit für nächstes Jahr eine WM-Chance erhalten wird, ist derzeit mehr als fraglich. Natürlich fehlt auch der Supersport 600 Weltmeister von 2019 noch. Aber an abenteuerlichen Spekulationen über seine angebliche Rückkehr oder gar Wechsel der Serie beteiligen wir uns lieber nicht.
Krummis Crash Bike am 1. März 2020 von uns im Paddock von Phillip Island in Australien fotografiert. Danach tauchte der Schweizer ab und ward seither nie mehr im WSSP-Paddock gesehen. Zum Glück für die eidgenössischen Fans steigt jedoch Ten Kate nun mit dessen Landsmann Dominique Aegerter selbst wieder in die Supersport 600 WM ein, mit Galang Hendra Pratama als Teamkollegen. Das Interview mit dem „Domi-Fighter“ zur Saison 2021 siehe auf dieser Seite unter „Interviews“. Vielleicht klappt es ja auch für den „Krummenator“ am Ende noch, drücken wir die Daumen!

Der provisorische WorldSBK Kalender für 2021

Die WorldSSP 600 soll laut offiziellem und noch provisorischen Kalender der Dorna über nur 12 Runden, aber dafür jeweils zwei Läufe ausgetragen werden. Genauso sind für die kleinste Klasse wie in der Corona-Saison 2020 am Wochenende jeweils zwei Rennen vorgesehen. Für Phillip Island kommt fast nur das Wochenende vor oder nach dem neuen Event in Indonesien infrage. Andernfalls wären die Transport- und Reisekosten für die Teams viel zu hoch. Insofern haben wir bereit je eine Buchung für das Wochenende vom 5. bis 7. November und für 19. bis 21. November getätigt. Oschersleben gilt für 2021 leider bereits als beerdigt, man glaubt in Sachsen-Anhalt offenbar nicht an unbegrenzt erlaubte Zuschauerzahlen (im August!). Eigentlich hätten 3 neue Strecken laut Gregorio Lavilla kommen sollen, bisher fanden wir jedoch nur eine. Event Nummer 13 ist vermutlich mitten im Sommer angedacht, steht derzeit aber noch nicht fest.

Auch wenn die Fertigstellung vom Mandalika Circuit noch deutlich auf sich warten lässt, natürlich haben wir auch dort bereits nahe dem Circuit ein Hotel vorreserviert, wie auch für sämtliche anderen Daten, inklusive San Juan. Auf die Rückvergütung der gebuchten Flüge von 2020 warten wir übrigens heute noch. Von Latam und Iberia kam bisher noch nicht mal eine Antwort. Immerhin erhielten wir Monate nach unserem Antrag für unseren nicht angetretenen Flug von Qatar Airways für im März 2020 letztlich doch noch einen Voucher. Wer Lust hat, kann sich in nachfolgendem Clip eine (Handicap-)Runde auf der noch im Bau befindlichen neuen Strecke zu Gemüte führen.

Aktuelle Rennstrecken der WorldSBK

Nur weil Oschersleben für 2020 im Kalender stand, bleiben wir Optimisten und haben diese Strecke noch mit auf unserer Liste. Doch wie für Brünn, Losail im Wüstenstaat Katar und Imola sieht es derzeit für eine Fortführung auf diesen Kursen schlecht aus. Besonders beim Masaryk-Ring in Tschechien hoffen wir mit den tschechischen und nahe wohnenden Fans, dass wenigstens die WorldSBK nach dem „Selbst-Rauswurf“ des Veranstalters für die MotoGP eine Rückkehr der seriennahen WM hier Realität wird. Zum letzten Mal waren wir 2018 dort zu Gast und wir fanden über alles gesehen das Wochenende deutlich angenehmer als im selben Jahr das MotoGP Event. Imola dürften hingegen nicht einmal die Tifosi eine Träne nachweinen, war doch die Preisverdoppelung auf die Saison 2019 dort ein Schlag ins Gesicht sämtlicher Fans.

Kurz vor dem Superpole Race 2019 im Mai von uns bei der Curva Tosa aufgenommen – die Preisverdoppelung in Imola gegenüber dem Vorjahr und seine Folgen. Wie man an den Bikes sieht, waren es nicht nur arme Zeitgenossen, welche sich den horrenden Ticketpreis ersparen wollten. Sie lagen übrigens damit gleich doppelt richtig, weil am Nachmittag wurde bei starkem Regen das 2. Rennen der Motul WorldSBK abgesagt.

Frühere Rennstrecken der WorldSBK

Der heutige Red Bull Ring gehörte lange Zeit dazu und am besten war noch das alte Layout vor 1996 auf dem damaligen Österreich-Ring. Es gab auch veritable Skandalveranstaltungen wie Mosport, das nach einem Boykott sämtlicher Spitzenfahrer im Jahr 1991 danach aus dem Kalender flog. Mehr über die alten Strecken und Rennen siehe in unserer ständig wachsenden History. Dank eines beinahe unerschöpflichen Archivs können wir auf viel bisher zumindest im Internet unveröffentlichtes Material dabei zurückgreifen, was bis in die Anfänge des Motorsports zurückgeht. „Dank“ der Corona-Pandemie blieb uns bereits im Sommer viel mehr Zeit für historische Themen und der Winter ist ja noch lang!

Mit etwas Wehmut – leider kein BuriRam Rennen mehr
Den Chang Circuit von BuriRam vermissen wir ehrlich gesagt trotz mangelndem Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten doch ein wenig. Gerade dort hatten wir einige unvergessliche Momente, die andernorts kaum möglich gewesen wären. Darunter in lustiger Abend mit dem reichlich angetrunkenen Riding-Coach von „Magic Michael“ van der Mark. Die beiden Wahnsinnigen waren aus Bangkok 2018 per Mietwagen angefahren. Die Fahrt dauerte laut ihnen rund 6 Stunden! Wir hingegen saßen auf dem nur eine Stunde dauernden Rückflug später direkt hinter Sandro Cortese und bekamen im Flieger gar noch die Analyse des damaligen WorldSSP 600 Siegers Krummenacher direkt mit. Immerhin buchten wir kürzlich bereits für im Oktober 2021 am MotoGP Event Inlandflug und Hotel, auch wenn die Chance für die Durchführung kaum über 50 Prozent liegen. Für sämtliche WorldSBK Termine 2021 stehen natürlich unsere Buchungen ebenfalls bereits, inklusive die vermuteten Daten von Phillip Island.

Das Eingangstor zur „Destination of Speed“ – dem Chang Circuit in BuriRam, hier auf der Rückkehr ins Hotel nach dem Rennen am Sonntag von 2019 aufgenommen. Es war die sogenannte Dernière, wie wir später feststellen mussten, die letzte Vorstellung für ewig oder zumindest lange Zeit. Amüsant waren 2018 und 2019 besonders auch sogenannte Analysen von Schreiberlingen, welche definitiv aber allesamt von zu Hause aus berichteten und eindeutig vieles vor Ort daher schlicht nicht mitbekommen hatten.