Start auf der kürzesten Zielgeraden des WorldSBK Kalenders mit in Bildmitte Weltmeister Jonathan Rea (Nr. 1) und Alex Lowes mit der 22 (beide Kawasaki). Ganz rechts Toprak Razgatlioglu auf der Yamaha als Sieger des ersten Rennens am Samstagnachmittag.

Toprak gewinnt das Sprintrennen – aber Rea ist am Ende der Sieger

Im Warm-Up war Razgatlioglu schnellster gewesen und der Türke übernahm auch wie am Samstagnachmittag vor Kurve 5 die Führung in der ersten Runde. Doch nach einem Fehler ging Rea nochmals an ihm vorbei. Wenig später war es jedoch an selber Stelle erneut Toprak, der sich vor Adelaide am Kawasaki Ass vorbeischob. Während dahinter Andrea Locatelli von Alex Lowes überholt worden war, entbrannte sich an der Spitze ein Zweikampf um den Sieg. Auf P5 lag anfangs Leon Haslam auf der HRC Honda. Der Engländer wurde danach von Redding, van der Mark, Bautista und Davies noch überholt und wurde am Ende neunter. Vorne jedoch versuchte in der letzten Runde Rea nochmals eine Attacke und er kam auch am Yamaha Piloten vorbei. Aber in Lycée, einer scharfen Rechtskurve vor dem Ziel hatte der Nord-Ire Probleme beim Anbremsen und Razgatlioglu schob sich innen an ihm vorbei und gewann das zweite Rennen in Folge in Nevers vor dem Kawasaki Duo Rea und Lowes. Doch nachträglich erhielt der Türke einen Track-Limit-Penalty und wurde damit auf Platz 2 zurückversetzt. Etwas, das auch im zweiten Rennen von Misano schon hätte passieren müssen, aber von den FIM Stewards damals beim ersten Mal in Runde 3 übersehen wurde.

Sekunden vor dem Start zum Sprintrennen von der am Sonntagvormittag fast leeren Haupttribüne aufgenommen – im Vergleich zu 2019 kamen nur ein Bruchteil Zuschauer an die schön gelegene Strecke am westlichen Rand des Burgunds.

Die Gewinner und Verlierer

Nebst den drei Piloten auf dem symbolischen Podium gehört vor allem Andrea Locatelli als vierter zu den Gewinnern. Mit Platz 5 gelang Scott Redding gegenüber dem Vortag eine deutliche Steigerung und vor allem kann er nun für das letzte Rennen dadurch in der zweiten Reihe starten. Insofern ist er nebst van der Mark, Bautista und Davies einer der Fahrer, die mit dem Ausgang des Rennens glücklich sein können. Beim WM-Dritten ist jedoch sein Rückstand auf das Führungsduo bedrohlich angewachsen, weshalb man ihn ein Stück weit auch zu den Verlierern zählen kann. Leon Haslam und Michael Ruben Rinaldi lagen zu Beginn des Rennens in den Top sechs und verloren gegen Rennmitte deutlich an Boden. Als neunter rettete der Engländer noch einen letzten Punkt, was dem Italiener mit Platz 10 nicht gegönnt war. Bedenklicher als das Abschneiden der beiden war aber der Rückfall von Tom Sykes auf Rang 12, nachdem der Mann aus Huddersfield als dritter ins Rennen gestartet war. Zusammen mit Gerloff gehört der BMW Pilot zu den Piloten, die überhaupt nicht zufrieden mit dem Ausgang des Sprintrennens sein können. Dies gilt natürlich für alle bis auf Bassani mit P11 und den noch angeschlagenen Mahias als vierzehntem.

Leon Haslam (HRC Honda) kurz vor dem Start zum Superpole Race – die Zukunft des aktuell dienstältesten WorldSBK Piloten steht noch in den Sternen. Nebst Tom Sykes soll auch Chaz Davies Interesse am Wechsel zum Honda Werksteam haben.

Die Interviews nach dem Rennen
Nach seinem Sturz am Vortag war Alex Lowes überglücklich, dass er sein Podium nun am Sonntagmorgen feiernd durfte. Nachdem er im Vorjahr bereits zweiter geworden war, sei er mit seinem dritten Platz absolut einverstanden und er versuche, sich am Nachmittag noch etwas zu steigern. Jonathan Rea gab an, dass er nun etwas mehr Vertrauen zu seiner Front hatte. Gegenüber dem Samstag hätte er nun ein besseres Gefühl gehabt und er hatte viel Freude auf seiner Kawasaki. Leider habe es am Ende nicht ganz für den Sieg gereicht, aber er probiere es am Nachmittag nochmals. Diesmal konnte Stopprak, wie ihn einige nennen, nicht mehr mit einem Stoppie durchs Ziel fahren, wie er im Interview betonte. Aber es sei ein gutes und anspruchsvolles Rennen gewesen und natürlich sei er mit dem zweiten Sieg hier zufrieden und probiere es noch ein drittes Mal.

Das Superpole Rennen vom Sonntagmorgen in Zahlen – korrigiert

Nach seiner Bestrafung infolge Track-Limit Vergehens wurde der Türke um einen Platz zurückversetzt, womit er auch die ansonst errungene WM-Führung verlor. Diese holte er sich mit seinem Sieg im zweiten Rennen am Sonntag aber wieder zurück. Nur war danach der Vorsprung auf Rea mit am Ende 4 Punkten deutlich geringer. Ohne Penalty im Superpole Race wären es deren 13 gewesen. nachfolgend das korrigierte Resultat, nach Veröffentlichung am Abend nach dem Rennen.

Der aktuelle WM-Stand in der WorldSBK

P, Rider, Points, Bike
1. TOPRAK RAZGATLIOGLU 345 YAMAHA
2. JONATHAN REA 343 KAWASAKI
3. SCOTT REDDING 282 DUCATI
4. ALEX LOWES 176 KAWASAKI
5. ANDREA LOCATELLI 173 YAMAHA
6. MICHAEL RUBEN RINALDI 163 DUCATI
7. TOM SYKES 153 BMW
8. MICHAEL VAN DER MARK 146 BMW
9. GARRETT GERLOFF 140 YAMAHA
10. ALVARO BAUTISTA 105 HONDA
11. CHAZ DAVIES 103 DUCATI
12. AXEL BASSANI 95 DUCATI
13. LEON HASLAM 78 HONDA
14. LUCAS MAHIAS 38 KAWASAKI
15. TITO RABAT 37 DUCATI
16. KOHTA NOZANE 30 YAMAHA
17. ISAAC VINALES 20 KAWASAKI
18. JONAS FOLGER 14 BMW
19. EUGENE LAVERTY 14 BMW
20. CHRISTOPHE PONSSON 14 YAMAHA
21. LEANDRO MERCADO 8 HONDA
22. MARVIN FRITZ 6 YAMAHA
23. LORIS CRESSON 3 KAWASAKI
24. ANDREA MANTOVANI 2 KAWASAKI
25. LUKE MOSSEY 2 KAWASAKI

Der Circuit de Nevers Magny-Cours

Der Zeitplan für die Frankreich Runde in Nevers

>WSBK Nevers Vorschau siehe separaten Bericht auf dieser Seite.

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