Tücher-Lüfterei bald vorbei – Tests an vielen Orten
Wir stehen dazu, dass wir insbesondere vor kommender Saison an den Präsentationen von Teams und Fahrern nur marginal interessiert sind. Im Grunde genommen handelt es sich diesmal erst recht um alten Wein in neuen Schläuchen, um den Vergleich mit dem antiken Rom zu ziehen. Sprich, technisch fast unveränderte Bikes werden in meist nur leicht geändertem Design zusammen mit den Fahrern präsentiert. Immerhin diesmal nicht mit viel Tamtam an eigens dazu etablierten Presse-Konferenzen, sondern brav Corona-konform im Internet.
Keine Überraschungen – dafür schockierende Pietätlosigkeiten
Wir hatten vorhergesagt, dass kein Team oder Fahrer dabei bekannt geben dürfte, nur um hintere Plätze mitfahren zu wollen. Dies ging ganz ohne Kristallkugel und weil mit Fausto Gresini ein lang gedienter Teamchef nicht mehr unter uns ist, beginnen wir beim interessanteren Teil dieses Artikels mit den Tests seines Teams. Wir stellten mit Bedauern fest, dass einige Journalisten bereits vor seiner Beerdigung wie die Geier mit Gerüchten und Schlagzeilen über sein Team herfielen und postwendend sogar den Fortbestand von Gresini Racing infrage stellten. An dieser Stelle betonen wir, dass mit derart boulevardesken Red Bull Shit (am Beispiel des Portals speedweek, um ein besonders verwerfliches Muster zu nennen) eine Grenze überschritten wurde und dies aufs schärfste zu verurteilen ist. Hier übrigens der Link für die Team-Präsentationen, wer sich dies gerne mit vielen Bildern in Farbe ansehen möchte: www.motogp.com
Die ersten Test-Feedbacks aus Valencia von Gresini Racing
Fabio Di Giannantonio – Nummer 21 (Bestzeit 1’35.9, eine gute Sekunde über der bisher besten Rennrunde in Valencia):
„Ich bin sehr zufrieden damit, wie wir mit dem Team auf der Strecke angefangen haben. Um ehrlich zu sein, hatte ich ein etwas anderes Bike erwartet, ein komplizierteres und stattdessen sind die anfänglichen Gefühle ausgezeichnet, obwohl ich an meinem Fahrstil arbeiten muss, um mich daran zu gewöhnen. Wir haben nicht viel gefahren, aber die Arbeit war vor Portimao so wichtig. Ich denke, auf die Strecke zu kommen war das Beste, um auch mit den verschiedenen Emotionen umzugehen, mit denen wir derzeit konfrontiert sind. Ich bin der Meinung, dass es der beste Weg ist, sich von Fausto zu verabschieden, wenn man hart arbeitet und sich auf die Ziele konzentriert. Unser Ziel war es, zu gewinnen und einen großartigen Job zu machen, also werden wir versuchen, das für ihn zu tun.„
Nicolò Bulega – Nummer 11 (Valencia Test-Bestzeit 1’36.3):
„Leider haben wir nicht so viel gefahren, wie wir uns erhofft hatten, aber das Gefühl ist im Allgemeinen sehr gut, sowohl auf dem Fahrrad als auch mit dem Team.“ Das Team ist exzellent und wir können uns gemeinsam sehr verbessern. Über Fausto weiß ich wirklich nicht, was ich sagen soll, diese Situation hat uns wirklich verletzt, wir haben ihn in wenigen Tagen verloren und der Schmerz ist riesig. Vielleicht haben wir immer noch nicht ganz verstanden, was passiert ist, aber wir sind auf die Strecke gegangen, um ihn zu ehren, und haben das Maximum erreicht, wie er es uns gewünscht hätte. „
Der provisorische MotoGP und WSBK Kalender für 2021
Ein Ersatz für Brünn fehlt derzeit noch und in der WorldSBK sind aktuell zumindest zwei Events noch undefiniert. Dazu dürfte hinter San Juan und Indonesien aufgrund der Pandemie ein mehr als großes Fragezeichen stehen. Dies gilt erst recht für die zahlreichen MotoGP Termine in Übersee. Bereits mit dem fragwürdigen Test und Saisonbeginn in Katar gehen FIM und Dorna ein unverständliches Risiko ein. Unglückseliger weise beginnt die MotoGP damit zudem auch gleich mit einem Geisterrennen, was zumindest Zuschauer von ausserhalb des Wüstenstaates betrifft. Eine Einreise für Touristen ist aufgrund der Pandemie strickte untersagt. Wer in Katar übrigens die Covid-19 App nicht installiert und sich so im Freien bewegt, riskiert bis zu 2 Jahren Gefängnis!
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