Zu viele unnötige Ärgernisse in der MotoGP
Pols Bruder Aleix Espargaró brachte es am Rande der vielen hässlichen Unfälle im ersten Grand Prix der Saison auf den Punkt. Er und seine Fahrerkollegen hätten schon seit Jahren Kiesbetten mit feinerem Granulat als die beispielsweise in Portimão verwendeten Riesenbrocken verlangt. Doch zugehört und dies umgesetzt hätte niemand. Die im Paddock von vielen als unnütze Wichtigtuer verschrienen hohen Herren von der sogenannten Safety-Commission der FIM sahen einfach jahrelang weg. Offensichtlich war dies auch der Dorna um Carmelo Ezpeleta völlig egal, nachdem diese erst nach dem fatalen Sturz des GasGas Piloten reagierten. Aufgrund seines Kieferbruchs wird Pol noch wochenlang keine feste Nahrung zu sich nehmen können und er leidet immer noch unter den Nachwirkungen der beim Sturz erlittenen Prellungen und einer schweren Lungenquetschung. Damit dürfte der Sonnyboy aus Granollers nahe des Circuito de Cataluña bei Barcelona noch für viele Monate ausfallen.
Die Bestrafungs-Posse von Marquez
Für seine auf manche Beobachter sehr rücksichtslos wirkende Aktion im ersten Grand Prix des Jahres, erhielt das Repsol Honda Ass lediglich einen Double Long Lap Penalty aufgebrummt. Während Marc Marquez glaubhaft versichert, dieser wäre laut den FIM Stewards lediglich für die Runde in Argentinien ausgesprochen, entwickelte sich im Nachgang daraus eine für die FIM und die MotoGP extrem peinliche Nachgeschichte. Aufgrund seiner Handverletzung fiel auch er nebst dem von ihm am Oberschenkel dabei verletzte Miguel Oliveira (RNF Aprilia) für die zweite Runde in Termas de Rio Hondo danach aus. Die FIM behauptete danach öffentlich, natürlich gehöre die Bestrafung des 6-fachen MotoGP Weltmeisters beim nächsten Grand Prix nachgeholt, an welchem er antrete. Dagegen legte Honda verständlicherweise Protest ein und seither ist dies ein gefundenes Fressen für Journalisten, welche offensichtlich keine wichtigeren Themen kennen, um welche sie sich kümmern wollen.
Weitere skandalöse Fehlentscheidungen der FIM Stewards
Als in Assen 2022 Fabio Quartararo im Rennen in Kurve 5 stürzte, musste Aleix Espargaró ins Kiesbett ausweichen und startete danach eine Aufholjagd, welche ihn bis auf Rang 4 nach vorne brachte. Der Yamaha Pilot aus Frankreich wurde danach mit einer empfindlichen Strafe belegt, obwohl er seinen katalanischen Konkurrenten nicht zu Sturz gebracht hatte und mit seinem Ausfall bereits genug bestraft war. Knapp ein Jahr später rempelte Takaaki Nakagami – die Aufzeichnungen dazu wurden später etliche Male als Wiederholung gezeigt – beim GP von Argentinien Fabio absolut rücksichtslos von der Strecke. Das Rennen von Quartararo war so gut wie gelaufen, da er dadurch ganz nach hinten durchgereicht wurde. Aber der Japaner wurde von der FIM mit keinerlei Sanktionen belegt und ging völlig straffrei aus. Genauso im Vorjahr, bei einem durch Nakagami verschuldeten Sturz eines Kollegen in Barcelona. Dies nur ein Muster zu den unzähligen skandalösen Fehlentscheidungen der FIM Stewards, aus Sicht unzähliger Fans, vor allem aber auch der dabei betroffenen Piloten.
Die Hoffnung auf Besserung und weniger Skandale
Viele Fans des Rennsports wünschen sich dringendst Besserung und weniger Skandale in der MotoGP. Eine Hoffnung, welcher man sich nur anschließen kann, vor dem Hintergrund der bereits viel zu hohen Zahl an Sturzgeschädigten in der MotoGP. Nebst Pol Espargaró fehlen beim dritten Grand Prix der noch jungen Saison auch Marc Marquez aufgrund seiner noch nicht ausgeheilten Handverletzung und WM-Mitfavorit Enea Bastianini (Lenovo Ducati), welcher von Luca Marini (Mooney VR46 Racing Team Ducati) im Sprintrennen abgeschossen worden war. Der Italiener brach sich dabei das Schulterblatt, weshalb in Austin Ducati Ersatzfahrer Michele Pirro für ihn einspringen musste. Es bleibt zu hoffen, dass die Zahl der Opfer nicht noch weiter steigt.
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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