Der Circuito Ricardo Tormo Valencia
Die Strecke nahe dem Flughafen der katalanischen Küstenstadt Valencia wurde im Jahr 1999 gebaut. Sie ist nach dem früheren spanischen Motorradrennfahrer Ricardo Tormo benannt, der aus der Nähe von Valencia stammte. Seit dem Eröffnungsjahr wird der Große Preis von Valencia im Rahmen der Motorrad-WM ausgetragen. Zudem fanden auch Läufe zur Superbike-WM, zur FIA-GT-Meisterschaft und zur Tourenwagen-Weltmeisterschaft statt. Im Jahr 2010 hatte auch die Deutsche Touren-Meisterschaft DTM einen Lauf in Valencia austragen. Seit 2002 findet in Valencia traditionell das Finalrennen der MotoGP statt. Dies ist aufgrund des späten Datums, meist Mitte November und der dadurch bedingten oft tiefen Temperaturen nicht unumstritten. Publikumsliebling Valentino Rossi ist einer der Fahrer, die sich lieber einen Saisonabschluss in einem Land wünschen würden, in welchem in dieser Zeit nicht bereits der Winter Einbruch hält. Die spanische Vermarktungsfirma Dorna als Rechte-Inhaber von MotoGP und WorldSBK liess sich bisher jedoch nicht dazu zu erweichen.
Streckencharakteristik
Mit einer Länge von nur 4.005 Kilometern und einer Breite von 12 Metern zählt der Circuit von Valencia zu den kürzeren Strecken im MotoGP Kalender. Die längste Gerade ist Start-Ziel mit 876 Metern und der Kurs verfügt über 5 Rechts- und 9 Linkskurven. Der Kurs wird als einer der wenigen in der Motorrad-WM im Gegenuhrzeigersinn befahren. Mit einem eher für Go-Kart Anlagen typischen Layout ist Valencia für die MotoGP Königsklasse eine nur bedingt taugliche Rennstrecke. Im Gegensatz zu vielen anderen Strecken wie Barcelona, Jerez und Brünn gibt es keine eigentlichen Naturtribünen. Stattdessen verfügt der Circuito Ricardo Tormo eher über einen Stadioncharakter, mit rund um die Strecke angebrachten Zuschauer-Tribünen. Im Infield (Innenraum) der Strecke befinden sich keine Zuschauerplätze.
Siegerstatistik GP von Valencia MotoGP bis Moto3
Während Marc Marquez erst bei zwei Siegen bis 2019 hält, teilen sich seine beiden Landsmänner Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa mit je 4 Siegen die Führung in der Statistik der Königsklasse. Der kleinere der beiden holte zudem in der 250 cm³ Klasse noch 2 Siege und bei den 125-ern einen. Der sensationellste Sieg gelang 2006 dem frisch gebackenen WorldSBK Weltmeister Troy Bayliss. Der mit einer Wildcard teilnehmende Australier war mit einer Ducati angetreten. Es war eine Belohnung des italienischen Herstellers, nachdem er sich und dem italienischen Hersteller den zweiten Superbike Fahrer WM-Titel gesichert hatte. Bayliss bedankte sich dafür auf seine Art und ließ mit einem Start-Zielsieg die gesamte MotoGP Weltelite hinter sich. Zwei Jahre später holte er sich WorldSBK Titel Nummer drei.
WorldSBK und Supersport Sieger Valencia
Noriyuki Haga
Der beliebte Japaner Noriyuki „Nitro Nori“ Haga ist mit 5 Siegen mit Abstand der erfolgreichste Fahrer in den 7 Jahren der Austragung von 2004 bis 2010. Im Jahr danach kam die Ablösung des spanischen Rennens durch das Motorland Aragon, das seither fester Bestandteil im Kalender ist. In der Kategorie World Supersport 600 teilen sich der Franzose und zweifache Weltmeister Sébastien Charpentier und Lokalmatador Joan Lascorz mit je 2 Siegen den Rekord. Der Spanier ist seit seinem tragischen Trainings-Unfall bei Testfahren nach dem WorldSBK Rennen von Imola im Frühling 2012 querschnittgelähmt. Beim Sturz mit seiner Kawasaki ZX-10R bei rund 200 km/h kollidierte er mit einer Betonwand, wobei er sich gravierende Rücken-Verletzungen zuzog.