Bastianini 3 bestraft – Yamaha vor bisher schwierigstem Wochenende
Die FIM-Stewards schlugen mal wieder zu und wie so oft blieb dabei ein übler Beigeschmack hängen. Seit Einführung der unsinnigen Track-Limits treiben die Herren Kommissare ein seltsames Spiel, was immer wieder nach Willkür riecht. Als Beispiele dafür kann man die fehlende Rückversetzung von Mir und Oliveira in Mugello nehmen, aber auch das Rennen in Spielberg 2020 mit meterweitem Verlassen der Zielkurve zweier Fahrer blieb damals seltsamerweise ungeahndet. Nun wurde Enea Bastianini für etwas bestraft, was Marc Marquez seit seinem Comeback laufend tat, aber konsequent ungeahndet blieb. Der Italiener bummelte auf dem Sachsenring im Q1 etwas gar auffällig bei Kurve 8 und prompt wurde der Rookie mit einer Rückversetzung in der Startaufstellung um 3 Positionen bestraft. Wäre er Spanier oder hiesse er gar Marquez, bestimmt wäre er dabei straffrei ausgegangen.
Yamaha und Marc Marquez vor der Nagelprobe
Bereits in Mugello war nebst Polesitter Quartararo mit Morbido nur eine Yamaha und dazu noch äusserst knapp in die Top den der Startaufstellung gekommen. Während beim Saisonauftakt in Losail noch 3 Piloten der Marke mit den gekreuzten Stimmgabeln im Logo, unter den ersten vier waren, ist Rossi auf P15 nun zweitbeste Yamaha. Dabei profitierte der Altmeister sogar noch von der Rückversetzung seines Landsmannes Bastianini um drei Positionen. Der Grand Prix von Deutschland ist daher nicht nur für Valentino, sondern auch seine beiden Markenkollegen Morbidelli und Viñales so etwas wie die Nagelprobe. Bei allen dreien müssen bald Topresultate her, was genauso für Marc Marquez gilt. Der ehemalige Topfahrer hat in den letzten 3 Rennen insgesamt vier Stürze hinter sich. Sollte der seit 2013 ungeschlagene MotoGP Rekordsieger vom Sachsenring erneut stürzen, macht er sich langsam zur Lachnummer. Immer nur auf Sieg fahren zu wollen, wäre auch für sein Team eine Katastrophe, sollte es erneut schiefgehen.
Droht Suzuki ein zweites Debakel wie in Le Mans?
Beim erfolgsverwöhnten Team aus Hamamatsu ist diese Saison oft der Wurm drin. Nach den Plätzen 6 und 4 in Losail sah Alex Rins viermal die Zielflagge danach nicht und beim Heimrennen in Montmeló musste er gar mit einem Armbruch nach einem Trainingsunfall passen. Weil Joan Mir auf dem winkligen Kurs in Hohenstein-Ernstthal jedoch nur aus Reihe 6 ins Rennen gehen wird, lasten die Hoffnungen von Suzuki vor allem auf dessen Teamkollegen. Aber obwohl der „Inspektor Gadget der MotoGP“ zwei Reihen weiter vorne starten wird, er hat in Sachsen die Zielflagge bei seinen bisherigen zwei Rennen noch nie gesehen. Es wird spannend zu beobachten sein, ob sie es auf dem engen und winkligen Kurs mit wenig Überholmöglichkeiten wirklich nach vorne schaffen werden. Irgendwie werden wir auch das Gefühl nicht los, dass uns viele Stürze im MotoGP Rennen erwarten, aber hoffentlich täuschen wir uns dabei.
Die korrigierte Startaufstellung in allen drei Klassen auf einen Blick
Der Sachsenring
Der WM-Stand in allen Klassen nach der 7. Runde in Barcelona
Zeitplan des GP von Deutschland
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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