Jonathan Rea (Kawasaki) überragend auf dem Circuito de Catalunya
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, lautet das bekannte Sprichwort. Insofern sollte man die erneut starke Trainingsleistung über eine schnelle Runde von Tom Sykes auf der BMW nicht überbewerten. Der als Mister Superpole bekannte Brite hatte über eine Chaos-Runde noch nie seine Probleme. Dass Scott Redding (Ducati) und Jonathan Rea (Kawasaki) sich um die schnellste Zeit des Tages duellierten, sahen wir bereits am Vortag. Nicht ganz überraschend hatte am Ende wieder einmal der 5-fache Weltmeister die Nase vorne und distanzierte Redding um 0.156 Sekunden. Die restlichen Piloten, angeführt von BMW’s Speerspitze Tom Sykes, hatten bereits mehr als eine halbe Sekunde Rückstand auf den Mann des Tages in der Person von Johnny Rea. Dieser fuhr auf seiner Kawasaki ZX-10RR eine schnellere Zeit als Marc Marquez beim MotoGP von Spanien, als dieser am 16. Juni 2019 im Rennen mit 1:40,507 die schnellste Runde fuhr!
Die besten Fahrer des Barcelona Tests nach Tag 2
1 Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) 1’40.450
2. Scott Redding (ARUBA.IT Racing – Ducati) +0,156
3. Tom Sykes (BMW Motorrad WorldSBK Team) +0.506
4. Alex Lowes (Kawasaki Racing Team WorldSBK) +0,687
5. Toprak Razgatlioglu (PATA YAMAHA WorldSBK Official Team). +0,768
6. Eugene Laverty (BMW Motorrad WorldSBK Team) +1.044
Auf den weiteren Plätzen folgen Michael Van der Mark (Pata Yamaha), Loris Baz (Ten Kate Yamaha), Chaz Davies (Aruba.it Ducati), Leandro Mercado (Motocorsa Racing Kawasaki), Garrett Gerloff (GRT Yamaha). Leon Haslam (HRC Honda), Sandro Cortese (Kawasaki), Alvaro Bautista (Honda), Federico Caricasulo (GRT Yamaha), Maximilian Scheib (Kawasaki) und Sylvain Barrier (Ducati).
Seltsame Pause beim neuen HRC Honda Team
Dass nach einem Vierteljahr Pause bei einem zweitägigen Test ein Team am 2. Tag in der Box bleibt, verwunderte sämtliche Beobachter sehr. Während angeblich die Daten in Japan vom Vortag analysiert wurden, so die offizielle Aussage von HRC Honda am Donnerstag-Mittag. Seltsam daran nur die Tatsache, dass morgens um 10 Uhr in Barcelona in Japan bereits abends um 17 Uhr war. Sprich, die Japaner hatten bis am europäischen Morgen bereits den ganzen Tag zur Analyse Zeit gehabt! Dass Bautista und Haslam in der Box Däumchen drehen mussten, während in der Honda-Zentrale angeblich noch an Änderungen nach Auswertung der Trainingsresultate vom Vortag gearbeitet wurde, ist ein schlechter Witz. Doch selektiver Umgang mit der Wahrheit ist keine japanische Spezialität, das kennen wir in der MotoGP auch von einem österreichischen Hersteller zur Genüge, dessen orange Farben in der WorldSBK nicht vertreten sind. Zumindest in der Königsklasse der seriennahen Weltmeisterschaft nicht.
Zahlreiche Stürze – enttäuschender Sandro Cortese
Am Donnerstagmorgen gab es nach den Stürzen von Leon Haslam und Garrett Gerloff am Vortag erneut einige Ausrutscher. Nach einer Zeitverbesserung war es Yamaha Ass Toprak Razgatlioglu, der kurz vor Ende der ersten Session abflog. Der Türke hatte dabei insofern Glück, dass er sich bei dieser Gelegenheit nicht verletzte. Zweiter Bruchpilot am Morgen war Maximilian Scheib (ORELAC Racing VerdNatura Kawasaki), der sich in Kurve 5 hingelegt hatte. Auch der beim Saisonauftakt in Philiip Island mit einem 6. Platz überzeugende Chilene blieb dabei jedoch unverletzt. Auch Leandro Mercado (Motocorsa Racing Kawasaki) kam zu Sturz, blieb aber unverletzt und schaffte es trotzdem noch in die Top Ten. Nicht unter den Sturzopfern wurde Sandro Cortese aufgeführt, der Deutsche vermochte allerdings keine überzeugenden Zeiten zu erzielen.
Der überarbeitete WorldSBK Kalender 2020
Die Rennen von Argentinien und Misano sind aktuell noch nicht bestätigt. Zudem fehlen für Donington Park, Assen und Losail neue Termine, womit aufgrund des vollen Kalenders dieses Jahr auch nicht ernsthaft mehr gerechnet wird. Nachdem in Assen im Vorjahr im April am Samstag ein Rennen wegen Schnee verschoben werden musste, rechnen wir im Norden der Niederlande nicht mit einem Termin im Winter. Dasselbe gilt für das Rennen in England und Katar dürfte aufgrund der hohen Reisekosten nach der Absage vom Frühling kein neues Datum erhalten.
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